2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Flugeinlage: Während sich SVW-Spieler Strahinja Pajic (oben) einen akrobatischen Zweikampf mit Niklas Zeller liefert, kann Teamkollege Michael Seidelmann (rechts) nur zuschauen. Foto: rscp.
Flugeinlage: Während sich SVW-Spieler Strahinja Pajic (oben) einen akrobatischen Zweikampf mit Niklas Zeller liefert, kann Teamkollege Michael Seidelmann (rechts) nur zuschauen. Foto: rscp.

Strafstoß fraglich, 1:0 verdient

SVWW-Zweite besiegt SV Wiesbaden durch Ahlschwedes Elfmeter +++Starke Keeper

WIESBADEN. Ein diskussionswürdiger Elfmeter entschied. Rechtsverteidiger Maximilian Ahlschwede ließ sich die Chance vom Punkt in der 32. Minute nicht nehmen, verwandelte ins linke untere Eck zum 1:0 Siegtor für die zweite Garnitur des SV Wehen Wiesbaden, die damit in der Fußball-Hessenliga ihren vierten Zu-Null-Sieg in Folge feierte.

Am Mittwoch kommt Offenbach:

In der Summe betrachtet ein verdienter Dreier in einem unterhaltsamen, mit zwei Platzverweisen garnierten Derby gegen den SV Wiesbaden, der am Mittwoch (19 Uhr) im Hessenpokal-Achtelfinale auf Regionalliga-Tabellenführer Kickers Offenbach trifft. SVW-Torhüter Pero Miletic war zwar beim Strafstoß in die richtige Ecke gehechtet, kam aber nicht heran. Was nichts daran ändert, dass der erstmals nach kurierter Verletzung wieder aufgebotene Schlussmann gegen gut bestückte Wehener bester Gäste-Akteur war. Neben Ahlschwede konnte SVWW-Coach Christian Lüllig aus dem Drittliga-Aufgebot auf Keeper Florian Fromlowitz sowie auf Marius Kleinsorge, den von einer Mittelfußfraktur genesenen Patrick Funk (spielte stark) und Stürmer Marco Königs zurückgreifen. Ein regelkonformes Startelf-Tuning, von dem sich der Sportverein anfangs nicht beeindrucken ließ. Nach Vorarbeit von Fabian Broghammer hatte Kapitän Chris Hübner das 1:0 auf dem Fuß, doch Fromlowitz parierte. Auch den Heber von Strahinja Pajic entschärfte er. Ein heftiges Einsteigen von SVW-Linksverteidiger Michael Seidelmann führte zu Kleinsorges verletzungsbedingter Auswechslung (17.). Ab diesem Zeitpunkt übernahm die Heimelf die Regie. Die agilen Niklas Rottenau und Niklas Zeller tauchten nach tollen Steilpässen frei vor Miletic auf (19./20), der nervenstark parierte. Zeller scheiterte bald darauf erneut am SVW-Torwart (28.). Das 1:0 lag förmlich in der Luft. Es nahm Konturen an, als Königs seinem Gegenspieler Pajic davonsprintete, Marko Kopilas den Laufweg des zu Boden gehenden Stürmers kreuzte und ein Elfmeterpfiff ertönte. „Kann man geben, muss man aber vielleicht nicht geben“, räumte Lüllig ein, Sekunden vor der Pause blieb nach einer Strafraum-Kollison zwischen Fromlowitz und SVW-Stürmer Younes Bahssou ein Pfiff aus. „Das war ein Strafstoß“, beteuerte Bahssou.

Zeller zwang Miletic direkt nach Wiederbeginn zur nächsten Parade, ehe sich Kopilas mit ungestümer Attacke gegen Königs auf Höhe der Mittellinie die Gelb-Rote-Karte einhandelte (50.), diese Aktion hinterher bedauerte. In Überzahl wurden die Wehener sorglos. Joshua Iten und der eingewechselte Peter Staegemann leisteten sich in Co-Produktion einen kapitalen Schnitzer. Bahssou kam an den Ball, steuerte allein auf Fromlowitz zu, der Sieger blieb (66.). Die überzogene Rote Karte gegen Iten, der Bahssou in der 77. Minute unabsichtlich an der Hacke erwischte, geriet zum zweiten Farbtupfer der Partie.

„Wir haben in Unterzahl gut dagegengehalten, aber insgesamt sechs gute Möglichkeiten nicht genutzt. Für Wehen war der Einsatz der Spieler aus dem Profikader schon ein entscheidender Qualitätsgewinn“, urteilte Djuradj Vasic. Christian Lüllig befand: „Wir hatten aufgrund des guten Aufbaus von hinten ein Chancen-Plus. Unterm Strich geht unser Erfolg in Ordnung.“

SVWW II:Fromlowitz - Ahlschwede, Döring, Iten, Effiong - Kleinsorge (17. Baku/79. Esser), Funk (63. Staegemann), Guenther, N. Rottenau - Zeller, Königs.

SV Wiesbaden:Miletic - Dimter (41. P. Reichardt), Kopilas, Pajic, M. Seidelmann - Ahmed (53. Sari), Grüter, C. Hübner, Broghammer (86. Franke) - Muca, Bahssou.

Tor:1:0 Ahlschwede (32./Foulelfmeter). -SR:Rolbetzki (Marburg). -Zuschauer:500. -Rot:Iten (78.). -Gelb-Rot:Kopilas (50.).

Stimmen zum Wiesbadener Derby
Bruno Hübner: "Den Elfmeter hätte ich nicht gesehen. Davon abgesehen würde ich mich freuen, wenn Herr Reich es sich noch einmal überlegt und beim SV Wiesbaden als Sponsor dabeibleibt. Schließlich wurden bislang alle angestrebten Ziele erreicht. "

Thomas Zampach: "Ich weiß nicht, ob man den Strafstoß geben muss. Wehen hat vor der Pause mehr für die Offensive getan."

Christian Hock: "Ein mehr als verdienter Erfolg für unsere Mannschaft, die es versäumt hat, den Vorsprung auszubauen.

Günther Schäfer (SVWW): "Ich bin froh, dass das Derby überwiegend fair ablief und der Gesamtablauf reibungslos war."

Jonas Grüter (SVW): "Es war schwer für uns, weil Wehen Wiesbaden durch die Spieler aus dem Profikader viel Qualität hatte."

Aufrufe: 02.11.2014, 23:30 Uhr
Stephan NeumannAutor