2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
Hier noch Gegner, jetzt Teamgefährten: SVWler Sascha Amstätter (rechts) weicht dem am Boden liegenden Amin Ahmed aus.Foto: rscp
Hier noch Gegner, jetzt Teamgefährten: SVWler Sascha Amstätter (rechts) weicht dem am Boden liegenden Amin Ahmed aus.Foto: rscp

Letztes Derby in der Brita-Arena?

Wehens aufstrebende U21 empfängt den SV Wiesbaden, dessen Zukunft in den Sternen steht

WIESBADEN.Es könnte das letzte Hessenliga-Derby in der Brita-Arena und mit Blick auf das Rückspiel das vorletzte für lange Zeit sein. Schließlich steht die Zukunft des SV Wiesbaden nach dem offiziell verkündeten Ausstieg von Hauptsponsor Kartina TV zum Vertragsende am 30. Juni 2015 in den Sternen. Hinter den Kulissen wird beim Sportverein fieberhaft an einem Konzept für die Spielzeit 2015/16 gearbeitet. Doch ob es gelingt, neue Geldgeber ins Boot zu bekommen und die Zugehörigkeit zu Hessens höchster Liga zu gewährleisten, ist noch nicht absehbar. Ein freiwilliger Rückzug in Richtung Gruppenliga nach Ablauf dieser Runde ist daher nicht kategorisch auszuschließen.

„Kartina SVWW-Partner“

So gesehen hat das Gastspiel in der Brita-Arena, wo am Sonntag (14.30 Uhr) die U21 des benachbarten Drittligisten SV Wehen Wiesbaden der Gastgeber ist, seine besonderen Reize. Wobei durch den Ausstieg von Kartina-TV-Geschäftsführer Andreas Reich beim SVW und sein Engagement beim Nachbarn schon im Vorfeld Weichen gestellt wurden. „Kartina TV ist bereits Partner des SV Wehen Wiesbaden. Das Unternehmen hat eine unserer VIP-Logen gemietet. Sollte eine Ausweitung der bestehenden Zusammenarbeit für Kartina TV von Interesse sein, würde der SVWW das naturgemäß positiv bewerten“, ließ Wehen Wiesbadens Geschäftsführer Georg Kleinekathöfer nach Reichs Rückzugsmeldung beim SV Wiesbaden verlautbaren.

Angesichts geschaffener Fakten deutet damit einiges darauf hin, dass der SV Wiesbaden nach momentanem Stand für den SV Wehen Wiesbaden in nächster Zeit nicht zu einem ernsthaften Konkurrenten erwachsen dürfte. Sascha Amstätter, der frühere Wehener in Diensten des SV Wiesbaden, sieht die Derby-Brisanz ganz auf den sportlichen Bereich verlagert. „Dieses Spiel und das Pokalspiel am Mittwoch gegen Kickers Offenbach sind für uns absolute Höhepunkte. Wer weiß, ob der ein oder andere so etwas noch einmal miterleben darf“, spornt der Ex-Profi, der im Dezember die Prüfung zur Trainer-B-Lizenz absolviert, seine Mitspieler an.

Seine eigene Rolle wird sich indes auf eine eventuelle Einwechslung in der zweiten Hälfte beschränken: „Unsere letzten Leistungen waren gut. Es gibt keinen Grund für Veränderungen. Aber wenn sich die Situation ergeben sollte, freue ich mich auf einen Einsatz.“ Fehlen werden beim Sportverein die Flügelspieler David Schug (im Aufbau nach Blinddarm-OP) und Paolo Cavallo (nach Grippe). Offen ist, ob Torhüter Pero Miletic und Amin Ahmed, vergangene Saison Kapitän der SVWW-Zweiten, in der Startelf stehen. SVW-Coach Djuradj Vasic rechnet indes fest damit, dass der Gegner Spieler aus dem Profikader aufbieten wird.

Christian Lüllig, seit dieser Runde Coach des nunmehr als „U21“ definierten SVWW-Unterbaus, mag das nicht ausschließen: „Das entscheidet sich nach dem Spiel unserer Ersten am Samstag. Davon abgesehen haben wir einen eigenen 18er-Kader plus Torhüter. Diese Jungs sind top motiviert. Zuletzt hat die Mannschaft fast ohne Abstellungen von oben drei Spiele ohne Gegentor gewonnen. Wobei für mich die Kompaktheit in der Defensive eine große Rolle spielt.“

Fakt ist: Lülligs Arbeit trägt immer mehr Früchte. Als Achter ist sein Team immerhin bis auf vier Zähler an den SVW herangerückt.

„Wieder Spiel auf Augenhöhe“:

„Das dürfte erneut ein unterhaltsames Spiel auf Augenhöhe werden, in dem wir unsere Serie fortsetzen und einen weiteren Dreier holen wollen“, prophezeit SVWW-Flügelflitzer Niklas Rottenau einen spannenden Schlagabtausch. Sein kurioser, in der Endphase mit Kopf und Schulter erzielter Treffer zum 2:2-Endstand beim letzten Aufeinandertreffen am 26. April im Helmut-Schön-Park spricht für ein wiederum attraktives Duell vor ansprechender Kulisse.

Aufrufe: 030.10.2014, 12:15 Uhr
Stephan NeumannAutor