2024-04-24T13:20:38.835Z

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Das Rennen um den Meisterschaftspokal und die Aufstiegsplätze ist nach den vergangenen Spieltagen besonders eng. F: Dominik Claus
Das Rennen um den Meisterschaftspokal und die Aufstiegsplätze ist nach den vergangenen Spieltagen besonders eng. F: Dominik Claus

Dicht gedrängt

Die 3. Liga ist in dieser Saison bislang extrem ausgeglichen – genau wie die Bilanz des SV Wehen Wiesbaden

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Wiesbaden. Länderspielpause, Zeit durchzuatmen. Auch für den Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Der in den ersten elf Spielen einen wechselhaften Saisonstart hinter sich hat. Denn nach dem Auftaktsieg gegen den VfR Aalen hatte der SVWW in der Liga eine Durststrecke, holte in den fünf darauffolgenden Spielen nur einen Punkt. Urplötzlich fand sich der Vorjahresvierte auf einem Abstiegsplatz wieder. Ehe dann in fünf Spielen vier Siege gelangen. Die Ergebnisse zeigen: Das Feld in der 3. Liga ist extrem eng und ausgeglichen. Eine Zwischenbilanz:

Die Tabelle: Der Vorsprung vom VfL Osnabrück und dem KFC Uerdingen mutet an der Tabellenspitze (drei Punkte auf Rang drei) für Drittligaverhältnisse fast schon komfortabel an. Denn dahinter sind die Abstände klein. Die Wiesbadener haben als Achter gerade einmal drei Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Auf den ersten Abstiegsrang – seit dieser Saison sind es bekanntlich wieder vier Mannschaften, die den bitteren Gang in die Regionalligen antreten müssen – sind es andererseits aber auch nur vier Punkte Vorsprung.

Die positiven Überraschungen: In der vergangenen Saison landete der VfL Osnabrück auf Rang 17 – der in dieser Saison nicht zum Klassenerhalt reichen würde. Jetzt grüßt der VfL von der Tabellenspitze. Garant dafür ist vor allem die kaum zu knackende Defensive, der VfL musste erst fünf Gegentreffer hinnehmen – das ist Ligabestwert. Dass der Kader des Rangzweiten KFC Uerdingen mit Spielern wie Weltmeister Kevin Großkreutz, Maxi Beister und dem Ex-Frankfurter Stefan Aigner nominell stark ist, war klar. Der Aufsteiger schafft es aber auch, diese Qualität auf den Rasen zu bringen. Gut aus den Startlöchern gekommen sind auch die drittligaerfahrenen Teams aus Münster und Halle, der HFC könnte durch einen Sieg im Nachholspiel gegen Rostock sogar noch zu Münster auf dem Relegationsrang aufschließen.

Die Teams mit Startschwierigkeiten: In der Saison 2013/14 spielte Eintracht Braunschweig für immerhin eine Saison in der Bundesliga, klopfte in der Saison 2016/17 in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg erneut am Tor zur höchsten deutschen Spielklasse. Doch danach folgte der völlig überraschende Abstieg aus der 2. Liga in der Vorsaison – und nun ist Braunschweig in der 3. Liga Letzter. Der Verein hat mittlerweile reagiert und Trainer Henrik Pedersen entlassen. André Schubert soll für die Wende sorgen. Probleme hat bisher auch Carl Zeiss Jena (17.). Gut gestartet wartet Carl Zeiss seit dem fünften Spieltag auf ein Erfolgserlebnis. Ähnlich erging es auch Aufsteiger Energie Cottbus, bei dem es nach guten ersten Spielen (unter anderem ein 2:0-Sieg in Wiesbaden) ebenfalls einen Bruch gab.

Die Mannschaften unter dem Radar: Die Würzburger Kickers hatten bereits in der Vorsaison einen starken Schlussspurt. Und schlossen die Saison – nachdem sie am 14. Spieltag noch Schlusslicht waren – auf dem fünften Platz ab. Auch in dieser Spielzeit misslang den Kickers der Start mit drei Niederlagen zum Auftakt, doch Würzburg kann mehr und ist mittlerweile Fünfter. Traditionsverein 1. FC Kaiserslautern hat bislang eine durchschnittliche Saison gespielt. Was auch die Zahlen zeigen: drei Siege, fünf Remis, drei Niederlagen und dabei jeweils 16 Tore gemacht und bekommen. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass der FCK gegen Köln und in Jena unglücklich Punkte hat liegen lassen. Kommt, und das gilt gerade für die Pfälzer, Euphorie auf, wird Kaiserslautern nur schwer zu stoppen sein.

Die Situation beim SVWW: Auch die Bilanz des SVWW ist mit fünf Siegen, einem Remis, fünf Niederlagen und jeweils 18 bekommenen und erzielten Toren total ausgeglichen. Die Saison ist bisher eine kleine Achterbahnfahrt. Doch klar ist: Der Kader hat Qualität und noch deutlich Luft nach oben. Finden beispielsweise Manuel Schäffler und Stephan Andrist zur Form aus dem Vorjahr zurück, ist die auch jetzt schon gefährliche Offensive kaum zu stoppen. Kriegt der SVWW dann auch noch die Defensive – angefangen beim zentralen Mittelfeld, der mit den individuellen Fehlern derzeit größten Baustelle, dicht – kann das Team von Rüdiger Rehm auch in dieser Saison ganz vorne angreifen.

Aufrufe: 012.10.2018, 18:30 Uhr
Stephan CreceliusAutor