Derby-Debakel im  halben Dutzend

Tawern war in Fahrt und Wasserliesch/Oberbillig völlig von der Rolle. Keeper Gottlieb hatte aber etwas gegen weitere Tawerner Treffer und rettete zwei Mal klasse gegen den wendigen Carsten Vogel (29./37.). Beim Abschluss von Johannes Weber aus kurzer Distanz hatte Gottlieb erneut seine Finger im Spiel. Mit Hilfe von Baudner, der den Ball von der Linie schlug (27.), blieb dem SVWO eine weitere Demütigung im Derby zunächst erspart. Abgesehen von Serhat Günays Schuss, der aus acht Metern zentraler Position das Ziel aber klar verfehlte (19.), hatte das Team des neuen Trainer Raimund Elsen bis in die Nachspielzeit des ersten Durchgangs offensiv nichts zu bieten. Dann gelang dem Gast aber ein sehenswerter Treffer. Nach Hereingabe von Mike Herresthal legte Marvin Mayer per Hacke auf Günay, und der vollendete zum 3:1 (45.+1).

Tawerns Coach Thomas Konz:

„Die ersten Gegentore haben wir uns fast selbst reingemacht“, monierte Elsen – und er weiß auch, wie der leblose Auftritt vor der Pause zu erklären war: „Das ist alles Kopfsache. Nach den ganzen Niederlagen im bisherigen Saisonverlauf fehlt es an Selbstvertrauen.“ Zu was der Tabellenletzte in seinem zweiten A-Liga-Jahr in der Lage ist, deutete er nicht nur mit dem Tor zum 3:1 an, sondern auch mit einem deutlich couragierteren Auftritt über weite Strecken der zweiten Hälfte. Mit dem eingewechselte Tobias Dres biss sich die Mannschaft von der Obermosel in des Gegners Hälfte fest. Einen Warnschuss gab Routinier Michael Adam ab (49.)

Mit schnellen Vorstößen war Tawern aber auch in der guten Wasserliescher Phase dem nächsten Treffer näher. Vogel sorgte immer wieder für Unruhe vor Gottliebs Kasten. Mal war der Winkel aber zu spitz (52.) oder verfehlten seine Schüsse aus zentraler Position das Ziel (60./66.).

Die letzten Optimisten im Lager der Wasserliescher und Oberbilliger mussten in der 72. Minute ihre Hoffnungen auf einen Erfolg im Prestigeduell begraben. Clemens zog einen 30-Meter-Freistoß direkt aufs Tor und nutzte dabei einen Stellungsfehler des ansonsten guten Gottlieb zum 4:1 aus.

Wasserlieschs Trainer Raimund Elsen:

Niklas Steffes hatte noch einmal die Chance, das Ergebnis freundlicher zu gestalten, aber SVT-Schlussmann Patrick Pütz riss rechtzeitig die Arme hoch und rettete aus kurzer Distanz (78.). Tawern hatte Lust auf weitere Treffer. Eine schöne Kombination über Dennis Weber und Carsten Vogel schloss Johannes Weber (nicht verwandt mit dem Vorlagengeber) zum 5:1 ab (81.). Dennis Weber wiederum setzte den Schlusspunkt, als Picko den von Johannes Weber geschlagenen Ball geschickt durchließ und er aus acht Metern nur noch einzuschieben brauchte (90.+1).

Mit dem Dreier verlängerte Tawern seine positive Derby-Serie gegen Wasserliesch: Es war der fünfte Sieg im sechsten ungeschlagenen Pflichtspiel-Aufeinandertreffen. Nicht nur deshalb freute sich SVT-Trainer Thomas Konz: „Das war die richtige Reaktion auf unsere 0:2-Niederlage bei der SG Pölich.“ Seine Mannschaft habe wieder mehr Fußball gespielt. „Wir hatten nur eine kleine Schwächephase und es souverän runtergespielt.“

Das verletzungsbedingte Fehlen zahlreicher Leistungsträger (Fabian Weber, Torsten Dax, Klaus Gebhard, Julian Kiefer, Sebastian Lang, Patrick Ostemann, Luca Stern, Niklas Wenner und Sebastian Wolf) sei zwar ein Manko, dennoch sagt Konz: „Wir haben einen breiten Kader und versuchen das zu kompensieren.“

Im Derby gegen Wasserliesch/Oberbillig ist das den Tawernern eindrucksvoll gelungen.

SV Tawern – SV Wasserliesch/O. ⇥6:1

Tawern: Patrick Pütz - Fabian Densborn, Tobias Weber, Jonathan Konrad (68. Dennis Weber), Kevin Huber, Karim Yahia, Nico Kirch, Alexander Clemens (76. Nico Picko), Jonas Bock, Carsten Vogel, Johannes Weber.

Wasserliesch/Oberbillig: Florian Gottlieb - Jan Baudner, Arsalan Raminforouz (19. Michael Adam), Dominic Mainzer, Simon Schwindling (86. Stefan Bieck), Mike Herresthal, Julius Jost, Robin Zimmer, Serhat Günay (46. Tobias Dres), Marvin Mayer, Niklas Steffes (82. Leon Schuster).

Schiedsrichter: Christoph Selbach-Schneider (Trier) - Zuschauer: 170

Tore: 1:0 Alexander Clemens (12.), 2:0 Jonathan Konrad (18.), 3:0 Johannes Weber (27.), 3:1 Serhat Günay (45.+1), 4:1 Alexander Clemens (72.), 5:1 Johannes Weber (81.), 6:1 Dennis Weber (90.+1)