2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
– Foto: Hans Krämer

Wie reagiert Bitburg auf die erste Saisonniederlage?

Bezirksliga West: Die Vorschau auf den 13. Spieltag und Serie "Ganz nah dran" mit Rudi Schaaf vom SV Konz.

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SG Badem – SV Rot-Weiß Wittlich (Samstag, 17 Uhr, Rasenplatz Badem)

Für Badems Trainer Roger Reiter bedeutet der 5:1-Brustlöser in Schillingen noch kein Grund zur Entwarnung im Abstiegskampf. „Der Sieg gewinnt nur dann an Bedeutung, wenn wir auch unsere Heimpartie gegen Rot-Weiß gewinnen“, setzt er seine Elf, die als Tabellen-13. den Neuling empfängt, unter Erfolgsdruck. Überhaupt haben die Eifeler zu Hause noch etwas gutzumachen, denn die vergangenen drei Begegnungen vor den heimischen Fans gingen verloren.

Die aktuelle Standortbestimmung in der neuen Liga ist das Thema bei den Gästen aus Wittlich, die zuletzt ein 4:4 gegen Wallenborn erzwangen, aber gleichzeitig im vierten Spiel in Folge sieglos blieben. Auf Platz sieben der Tabelle fühlt sich der spielstarke Aufsteiger unwohl.

SG Saartal Schoden – SG Bettingen (Samstag, 17.30 Uhr, Rasenplatz Schoden)

Auf und nieder hieß es für die Saartaler im Oktoberfest-Monat, doch der 2:1-Auswärtssieg im Ruwertal soll nun eine stabilere Phase der launigen Saartaler einläuten. Besonders zu Hause muss die Elf von Trainer Heiko Niederweis Wiedergutmachung leisten, denn den stets zahlreich vertretenen Fans wurden bislang nur zwei Heimsiege präsentiert. Gegen den Tabellenvorletzten aus Bettingen soll die Paradeabteilung „Sturm und Drang“ aber wieder für Punkte sorgen.

Doch vor dem Aufsteiger aus der Eifel ist Vorsicht geboten. Bettingen bewies zuletzt beim 2:1-Heimsieg gegen Ralingen, dass sich die Elf von Marco Wallesch trotz der mickrigen neun Saisonpunkte und der 37 Gegentore noch längst nicht aufgegeben hat.

FC Bitburg – SG Arzfeld (Samstag, 18 Uhr, Kunstrasenplatz Bitburg)

Mit einem blauen Auge kam der FC Bitburg bei seiner ersten Saisonniederlage in Körperich davon, denn auch die Konkurrenz aus Schweich und Wallenborn konnte wegen Unentschieden nur einzeln punkten und den Fauxpas des Tabellenführers nicht nutzen. Mit dem auswärtsstarken Derbyrivalen aus Arzfeld droht dem FC Bitburg aber neues Ungemach. Arzfeld erkämpfte 13 seiner bisherigen 18 Saisonpunkte auf fremden Plätzen und will auch dem angeschlagenen Spitzenreiter auf dessen Kunstrasen in die Parade fahren.

„Alles halb so wild“, relativiert man den Verfolgeraufstand in der Bierstadt, wo die Elf von Fabian Ewertz in die Erfolgsspur zurückkehren will. Der Arzfelder 1:0-Sieg beim bis dato letzten Besuch in Bitburg dürfte zusätzlich die Derbystimmung im Stadion Ost anheizen.

TuS Mosella Schweich – SG Ruwertal (Sonntag, 14.30 Uhr, Kunstrasenplatz Schweich)

Ärgerlich für die Mosella: Mit dem 2:2 in Arzfeld verpassten die Schweicher den Generalangriff auf die Spitze. Sie mussten sogar die SG Wittlich nach Punkten aufschließen lassen. Auch im Derby gegen die SG Ruwertal trägt das junge Team von Jochen Weber nur der Papierform nach die Favoritenrolle. Die Gäste kamen nach mäßigem Start noch nicht so richtig in die Gänge und leisteten sich zuletzt eine 1:2-Heimniederlage gegen Schoden. Der Erfolgszwang belastet also beide Teams: Schweich kann nur mit einem Sieg mit Bitburg Schritt halten, und Ruwertal darf nur mit den Auswärtspunkten bei der Mosella entspannen. Beim vergangenen Derby in Schweich gab es keinen Sieger.

SG Wittlich – TuS Schillingen (Sonntag, 14.30 Uhr, Kunstrasenplatz Wittlich)

Nach drei Heimsiegen in Folge musste Schillingen beim derben 1:5 gegen Badem wieder einen Rückschlag einstecken. „Badem war cleverer und routinierter“, fühlte sich TuS-Coach Gerd Morgen unter Wert geschlagen. Auch in Wittlich hängen die Trauben wieder hoch. Die von Christoph Krähling betreute Spielgemeinschaft mauserte sich zuletzt durch fünf Siege zu einer neuen Konstante in der Liga und schloss in der Tabelle nach Punkten zum Tabellenzweiten aus Schweich auf. Gegen die als Tabellenneunter anreisenden Hochwälder ist Wittlich deshalb leicht favorisiert, auch weil die Spielgemeinschaft mit nur 15 Gegentreffern die zweitbeste Abwehr der Liga stellt. Das letzte Aufeinandertreffen an der Lieser endete mit einem knappen Wittlicher Sieg.

SV Konz – SV Leiwen-Köwerich (Sonntag, 14.30 Uhr, Rasenplatz Konz)

Die beiden Teams aus dem letzten Tabellendrittel haben sich längst auf den Abstiegskampf fokussiert. Sie mussten zuletzt aber Rückschläge einstecken. Der Aufsteiger aus Konz brachte es bislang immerhin auf 13 Punkte, er ging zuletzt beim 0:3 in Rascheid aber leer aus. Nur neun Zähler hat Leiwen auf seinem Habenkonto, und auch der Trend spricht nicht für einen entspanntes Rennen um die sicheren Plätze in der Liga. Der Sieg in Bettingen war das bis dato letzte Erfolgserlebnis für die Elf von Trainer Rudi Thömmes, die danach die Begegnungen gegen Rascheid, Badem, Schillingen und SG Wittlich verlor.

SG Ralingen – SG Rascheid (Sonntag, 14.45 Uhr, Kunstrasenplatz Godendorf)

Der Rascheider Aufwärtstrend in den vergangenen Wochen mit Siegen gegen Badem, Leiwen, Schillingen und Konz wurde nur durch die 1:5-Klatsche bei der SG Wittlich unterbrochen. Die Hochwälder nisteten sich als Tabellenachter wieder im Mittelfeld der Tabelle ein und reisen auch zuversichtlich zum Auswärtsspiel beim Tabellenletzten in Godendorf.

An der Sauer ist die Stimmung weniger euphorisch. Die Niederlagenserie des Schlusslichts wurde vor vier Wochen nur durch den Sieg gegen Körperich unterbrochen. Besonders schmerzt die Ralinger die jüngste 1:2-Niederlage im Kellerduell in Bettingen. Auch die Tor-Statistik spricht Bände: Mit nur 15 Treffern und 40 Gegentoren hat Ralingen die schlechtesten Karten.

SG Wallenborn – SG Körperich (Sonntag, 15 Uhr, Hartplatz Niederstadtfeld)

Zehn Punkte beträgt der Rückstand des Tabellenvierten aus Wallenborn zum Spitzenreiter aus Bitburg, doch das Einmischen in den Titelkampf gehört nicht zu den primären Zielen der Eifeler. Der Platz in der erlesenen Spitzengruppe soll aber mit einem Heimsieg gegen den Taellennachbarn aus Körperich verteidigt werden.

Auch die Gäste spielen eine beachtliche Saison und mauserten sich vom vorjährigen Abstiegskandidaten zum Spitzenteam. Eindrucksvoller Beweis der Reife war der jüngste 4:2-Sieg gegen den bis dato noch ungeschlagenen Tabellenführer aus Bitburg, der die Elf von Trainer Frank Hermes auch zu neuen Heldentaten im Verfolgerduell in Wallenborn motivieren dürfte.

FuPa-Serie "Ganz nah drn" - Mit Rudi Schaaf vom SV Konz

Für den 67-jährigen Rudi Schaaf ist der SV Konz längst zum Lebenselexier geworden. Seine Aufgaben im Verein reichen vom Trikotwäscher bis zum Vereinswirt, vom Schiedsrichter bis zum Geschäftsführer. Für unsere Serie „Ganz nah dran“ stand Schaaf Rede und Antwort.

Seit wann im Verein: Seit 1978 bin ich im SV Konz. Früher habe ich bei Eintracht Trier in der Jugend und ein Jahr im Seniorenbereich gespielt. Danach war ich 1970 beim EtuS Trier in der Abteilung Tischtennis aktiv.

Schiedsrichter seit: Ich bin Schiri seit 1997. Bis heute macht es mir Spaß, Spiele in der Kreisliga und in der Jugend-Rheinlandliga zu leiten.

Wie ich dazu kam: Ich war ungefähr 40 Jahre alt, als der SV Konz zu wenige Schiris hatte und überlegte, wen er denn noch als Schiedsrichter melden könnte. Mit meinen Kumpels Friedel Kassing und Walter Behr, die im gleichen Alter waren wie ich, haben wir dann gesagt: „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ – und wir haben die Schiri-Prüfung gemacht.

Sonstige Funktionen im Club: Ich bin Geschäftsführer, Vereinswirt, Schiedsrichter und Zeugwart einschließlich Trikotwäscher. Ich bin somit praktisch für alle Arbeiten zuständig, die im Rahmen des Spielbetriebs anfallen. Zur Zeit sind wir fünf Kollegen im geschäftsführenden Vorstand – darunter sind junge Leute, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, wie Oliver Esch, Jens Tossing oder Linus Schares. Mein Freund und früherer Clubchef Werner Götze und ich helfen den Jungs dabei, wenn es klemmt.

Darauf lege ich als Schiri besonderen Wert: Dass alles anständig und fair zugeht. Fußball spielen statt Stress machen, heißt meine Devise. Vielleicht gibt es in den unteren Ligen mehr Gelbe Karten wegen Meckerns als fürs Foulspiel, da ist dann Souveränität und Erfahrung gefragt. Man freut sich auch über ein Lob der Vereine.

Kuriose Aktion, die ich als Schiri erlebt habe: In einem C-Jugend-Spiel hat sich ein Betreuer mal mächtig über eine Entscheidung aufgeregt. Er hat laut geschimpft und wollte sich nicht einkriegen. Ich habe ihm dann seelenruhig zugehört und dann erklärt, dass diese Schimpftirade für mich vergeudete Zeit war und ich sie nicht nachspielen lasse, obwohl seine Mannschaft am verlieren war. Da war er kuriert.

Das erwarte ich in dieser Saison von unserer Mannschaft: Ich hoffe, dass sich die Jungs in der Bezirksliga etablieren und nicht nach unten in der Tabelle schauen müssen. Die Bezirksliga ist eine reizvolle Spielklasse, meiner Meinung nach attraktiver als die Rheinlandliga. Das Spielniveau wird immer besser.

Rudis Tipp: Ich möchte meine Rentner-Kollegen mobilisieren, sich in einem Verein zu engagieren. Das ist sinnvoll verbrachte Freizeit. Es muss ja kein Fußball sein, es gibt auch andere Vereine, die händeringend nach ehrenamtlichen Leuten suchen, die die Vereinskultur hochhalten. ⇥(J.W.)

Aufrufe: 08.11.2019, 13:18 Uhr
Josef WeirichAutor