2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
– Foto: Maximilian Wirkus

Tradition trifft auf internationale Klasse

Wittlicher Stadtderby steht am sechsten Spieltag im Mittelpunkt. - Neue Serie: Ganz nah dran, diesmal mit Wolfgang Britten von der SG Saartal, der immer Bonbons im Koffer hat.

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FC Bitburg – SG Ralingen (Samstag, 18 Uhr, Rasenplatz Bitburg). Ohne Störungen verlief beim FC Bitburg der Start in die neue Saison, in den ersten fünf Spielen wurde die optimale Punktzahl erreicht. Die Elf von Coach Fabian Ewertz ist als einziges Team ohne Fehl und Tadel gestartet, gegen Ralingen soll die positive Startbilanz ausgebaut werden. Der Gegner aus dem Sauertal konnte bislang nur gegen Konz und Badem dreifach punkten. Im letzten Jahr gab es für die Sauertaler in der Bierstadt eine 0:4-Klatsche.

SG Bettingen – SG Badem (Samstag, 19 Uhr, Rasenplatz Bettingen). Fünf Punkte aus fünf Spielen lautet die Bilanz von Neuling Bettingen, der nach den Remis gegen Arzfeld und Ruwertal den zweiten Saisonsieg einfahren will. Beim jüngsten Remis gegen Ruwertal trauerte Coach Marco Wallesch den Siegpunkten nach: „Die Jungs haben eine großartige Leistung gebracht. Wir müssen uns aber endlich mal mit drei Punkten belohnen.“ Gast in Bettingen ist der Nachbar aus Badem, der von erheblichen Startproblemen geplagt wurde und erst am vergangenen Wochenende beim 6:2 gegen Saartal seinen ersten Saisonsieg feierte. Badems Trainer Roger Reiter fordert: „Die drei Punkte waren gut für die Moral, aber wir müssen in Bettingen nachlegen.“

SV Rot-Weiss Wittlich – SG Wittlich (Samstag, 19 Uhr, Kunstrasenplatz Wittlich). Tradition gegen internationale Klasse: das brisante Stadtderby am Wittlicher Bürgerwehr dürfte am Samstag nicht nur die Fußballfreunde in der Säubrennerstadt in seinen Bann ziehen. Die mit vielen Vorschusslorbeeren bedachten Rot-Weißen führten sich mit den Siegen gegen Ruwertal, Bettingen und Leiwen prächtig in der neuen Liga ein, nur im Hochwald gab es gegen Rascheid und Schillingen zwei Rückschläge. Mit zwölf Punkten belegt die Elf von August Schlotter derzeit Platz vier, der Stadtnachbar sammelte bislang acht Zähler. Viel wird beim Säubrenner-Duell davon abhängen, ob und wie die SG die torgefährlichen rot-weißen Arbeck-Brüder in Schach hält.

SG Arzfeld – SV Leiwen-Köwerich (Sonntag, 14.30 Uhr, Rasenplatz Daleiden). Beim Schlusslicht in Leiwen ist die Torschuss-Panik ausgebrochen. Nur vier Treffer erzielte der Tabellenletzte in den ersten fünf Spielen, doch die gezeigten Leistungen beim 1:3 gegen Körperich befeuern die Zuversicht. „Wir hätten ein Remis verdient gehabt“, sprach Leiwens Clubchef Werner Jostock in Anbetracht eines verschossenen Elfmeters und eines Platzverweises von ungünstigen Umständen. Ob in Daleiden der erste Zähler eingefahren werden kann, ist äußerst fraglich. Die Eifeler rissen zu Hause zwar keine Bäume aus, verloren gegen Körperich und holten gegen Bettingen ein Remis. Dafür glänzten die Eifeler aber in der Fremde, wo die Elf von Andreas Theis mit neun Punkten aus drei Spielen notiert ist.

Mosella Schweich – SG Saartal Schoden (Sonntag, 14.30 Uhr, Kunstrasen Schweich). Als Tabellenzweiter hält die Mosella mit nur zwei Punkten Rückstand Tuchfühlung zum Tabellenführer aus Bitburg, und am Sonntag soll mit einem Heimsieg gegen Saartal die Hatz fortgesetzt werden. Zum Start glänzten die Schweicher mit vier Siegen gegen Leiwen, Schillingen, Konz und Ralingen, nur beim 2:2 bei der SG Wittlich war etwas Sand im Getriebe. Auf und nieder vibriert die Formkurve bei den Saartalern. Den Kantersiegen gegen Konz und Ralingen standen die Pleiten gegen SG Wittlich, Schillingen und Badem gegenüber.

SG Körperich – TuS Schillingen (Sonntag, 14.45 Uhr, Rasenplatz Körperich). Mit vier Siegen und einem Remis zählt Körperich zu den Top-Startern in die neue Saison. Die Elf von Trainer Frank Hermes ist nach fünf Spielen noch ungeschlagen und hat mit 13 Zählern Tuchfühlung zum Tabellenführer aus Schweich. Nach den Siegen gegen Arzfeld, Ruwertal, Bettingen und Leiwen wollen die Eifeler im Heimspiel gegen Schillingen ihren Siegeszug in Richtung Spitze fortsetzen. Die Gäste aus Schillingen gelten aber als unbequem. Die Hochwälder sind nur mit drei Punkten in der Tabelle notiert und die resultieren aus dem ersten Heimspiel gegen Saartal. Danach setzte es gegen Schweich, Bitburg, Wallenborn und Rot-Weiß Wittlich jeweils Niederlagen.

SG Wallenborn – SV Konz (Sonntag, 15 Uhr, Rasenplatz Wallenborn). Wallenborn gewann seine ersten beiden Spiele vor eigenem Publikum gegen Rascheid und Schillingen und punktete zudem in Leiwen und bei der SG Wittlich. Der Aufsteiger aus Konz durfte nur einmal jubeln, und zwar beim 3:1-Auftaktsieg gegen Badem. Danach ging die Truppe von Coach Thomas Berens gegen Ralingen, Saartal, Schweich und Bitburg jeweils leer aus. Auch die Erinnerungen an die letzte Dienstreise der Konzer in die Eifel vor zwei Jahren löst keine Begeisterungsstürme aus. Da nämlich verloren die Saar-Mosel-Städter herb mit 0:5.

SG Ruwertal – SG Rascheid (Sonntag, 18 Uhr, Rasenplatz Kasel). Auf ungewohnt niedrigem Tabellenniveau finden sich beide Clubs nach den ersten fünf Spielen wieder. Die Gastgeber ließen zuletzt bei dem Sieg gegen Badem und dem Remis gegen Bettingen einen leichten Aufwärtstrend erkennen, hängen aber auf Platz zwölf fest. Nur einen Rang besser sind die Gäste aus Rascheid notiert, die ebenfalls nur vier Zähler aus dem Sieg gegen Rot-Weiss Wittlich und dem Remis in Körperich aufweisen. Beide Clubs verbinden die guten Erinnerungen an die letzten Liga-Jahre.

Neue Serie: Ganz nah dran. Heute: Wolfgang Britten (SG Saartal Schoden)

Mit einer neuen Serie möchte der TV seinen Lesern die Bezirksliga und deren Umfeld etwas näher bringen. Im Fokus sollen nicht Spieler oder Trainer, sondern die Männer (und Frauen) im Organisationsstab und die Schiri-Assistenten an der Linie stehen – unterhalb der Rheinlandliga kommen im Regelfall keine offiziellen Gespanne zum Einsatz. Zum Auftakt der Serie stellen wir Wolfgang Britten (65), die gute Seele und der Mann für alle Fälle bei der SG Saartal Schoden, vor.

Im Verein seit: 1968.

Der Start als Assistent: Seit 15 Jahren bin ich der Schiri-Assistent an der Seitenlinie.

Wie ich dazu kam: Mit 17 Jahren habe ich mich als Schiedsrichter ausbilden lassen, habe aber mit Beginn meiner Bundeswehrzeit mit dem Pfeifen aufgehört und lieber selbst Fußball gespielt. Ich habe gerne Spiele geleitet, es hat mir großen Spaß gemacht.

Sonstige Funktionen in der SG Saartal: Mannschaftsbetreuer, Mitglied im SG-Vorstand, Geschäftsführung, Kassenwart, zehn Jahre lang Geschäftsführer SV Schoden, Betreuer der Alten Herren (mit Kassenführung), Jugendbetreuer, Betreuer erste und zweite Mannschaft.

Darauf lege ich an der Außenlinie besonderen Wert: Dass man fair miteinander umgeht. Man muss besonnen reagieren, wenn es Streit um eine Entscheidung gibt. Man muss dem Schiedsrichter helfen, damit seine Entscheidungen akzeptiert werden und nicht nur banal anzeigen, ob der Ball im Aus war oder nicht. Mit missfällt es, wenn Schiris derb oder beleidigend angegangen werden. Stattdessen gilt es doch, ihnen Respekt entgegenzubringen. Wenn ein Schiri zu forsch auftritt, dann spreche ich ihn auch darauf an.

Kuriose Aktion, die ich als Assistent erlebt habe: Das war im Spiel gegen Leiwen, da hat Schiri Marc Schiry aus kurzer Distanz einen Ball gegen den Kopf bekommen und ist zu Boden gegangen. Sein Kollege Dominic Mainzer, der zufällig auf dem Platz war, ist dann eingesprungen und hat die Partie weiter geleitet. Zum Zeitpunkt des Zwischenfalls haben wir mit 1:0 geführt, am Ende aber 1:5 verloren.

Das erwarte ich in dieser Saison von unserer Mannschaft: Dass unser Team von der SG Saartal sich weiter entwickelt und die jungen Spieler integriert werden. Mein Wunsch ist, dass die Jungs die Freude am Fußball behalten und keine Star-Allüren bekommen. Die Spieler brauchen jemand, der nach ihnen schaut. Deshalb habe ich immer Bonbons oder ein Mars im Betreuer-Koffer und hoffe, dass danach die Mannschaftskabine immer aufgeräumt ist.

Aufrufe: 020.9.2019, 10:05 Uhr
Josef WeirichAutor