2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Rocco Bartsch

Kunstrasen-Bau kann endlich beginnen

Projekt des SV Walbeck kann fortgesetzt werden

Im Mai 2018 stellte der SV Walbeck den Antrag auf den Umbau des Aschen- in einen Kunstrasenplatz: Die Zusage der Politik kam schnell. Seit Anfang des Jahres ruhten die Arbeiten jedoch. Doch nun kann das Projekt fortgesetzt werden.
Der ein oder andere Vertreter des Gelderländer Lokalfußballs hatte sich in den vergangenen Wochen und Monaten schon gewundert, warum das Kunstrasen-Projekt des SV Walbeck ins Stocken geraten ist. Denn nachdem bereits Anfang des Jahres in einer großen Rodungsaktion mehr als 100 Bäume rund um den bisherigen Aschenplatz gefällt wurden, passierte nicht mehr viel.

Das Problem: Der Förderbescheid der Bezirksregierung fehlte noch. Dieser ist nun jedoch eingetroffen, sodass die Arbeiten in Kürze wiederaufgenommen werden können. Frank Hackstein (Leiter des Tiefbauamtes) Michael Panis (Grünflächenamt) und Thomas Beeker (Amt für Schule und Sport) überreichten den Bescheid nun dem Walbecker Vereinsvorsitzenden Wolfgang Holla und seinen Vorstandskollegen Michael Roosen und Christian Berten.

Demnach fließen 673.801 Euro aus Landes- und Bundesmitteln in das Projekt, dessen Volumen insgesamt bei etwas mehr als 920.000 Euro liegt. Der Verein übernimmt Arbeiten, die einem Anteil von 173.000 Euro entsprächen, wenn sie von Unternehmen ausgeführt würden. Somit bleiben „nur“ noch knapp 75.000 Euro, die aus dem Gelderner Haushalt beigesteuert werden müssen.Hackstein betonte bei der Bescheid-Übergabe allerdings noch einmal, dass der Bau des Kunstrasenplatzes zu keiner Zeit gefährdet gewesen sei. Denn vom Sportausschuss war bereits im vorigen November die Zusage an die Walbecker erfolgt, den Bau des neuen Platzes auch unabhängig von einer Förderung des Landes durchführen zu wollen. Das heißt, auch dann, wenn der Antrag auf die Förderung abgelehnt worden wäre. So entstand letztlich das Missverständnis, dass der Verein davon ausging (und ihm auch von Teilen der Politik suggeriert worden sei), unabhängig vom Ausgang des Förderantrags schon mit den ersten Arbeiten anfangen zu können. Die Verwaltung teilte dem Verein daraufhin jedoch mit, mit den Arbeiten noch warten zu müssen. Ansonsten wäre eine mögliche Förderung durch das Land riskiert worden. Denn nach den Förderrichtlinien darf mit der (Bau-)Maßnahme erst dann begonnen werden, wenn der Förderantrag bewilligt wurde (sogenannter „förderschädlicher Baubeginn“). Es sei denn, ein vorzeitiger Baubeginn ist beantragt worden. Genau darum habe sich die Stadtverwaltung nach einem Gespräch zwischen Verein und Stadtverwaltung im Frühjahr auch bemüht und bei der Bezirksregierung einen entsprechenden Antrag gestellt, sagte Tiefbauamtsleiter Hackstein. Dieser sei aber – trotz zusätzlicher Nachfrage von Bürgermeister Sven Kaiser beim zuständigen Ministerium – nicht bewilligt worden. „Wir haben es versucht, aber es hat nicht geklappt“, sagte Hackstein.Von Seiten des SV Walbeck hätte man sich jedoch gewünscht, dass genau diese Informationen von der Stadtverwaltung besser kommuniziert worden wären. „Uns wurde suggeriert, dass der Prozess relativ schnell abgeschlossen sei“, sagte Michael Roosen, Vorstandsmitglied des SV Walbeck. „Die Mitteilung, dass es so schnell nicht funktionieren würde, wäre auch für uns hilfreich gewesen.“ Denn dann hätte man auch die Vereinsmitglieder vernünftig darüber informieren können, wie die aktuelle Sachlage ist. Der anfänglich Plan lautete schließlich, dass bereits in diesem Herbst auf dem neuen Kunstrasen gespielt werden sollte. Ein Plan, der durch die Abhängigkeit von der Bezirksregierung also gar nicht umzusetzen war, aber dafür sorgte, dass es auch im Verein viele Nachfragen gab, wie es denn nun weiterginge.Dass Anfang des Jahres rund um die Anlage bereits mehr als 100 Bäume gefällt worden sind, hätte eine mögliche Förderung nach Angaben von Hackstein ebenfalls nicht gefährdet. Denn diese Arbeiten hätten auch dann durchgeführt werden müssen, wenn der neue Platz nicht gebaut würde. „Sie haben stark zur Beschattung des Aschenplatzes beigetragen, wodurch er schlechter trocknete“, sagte Hackstein.

Wolfgang Holla, der Vorsitzende des SV Walbeck, zeigte sich nach der Übergabe des Förderbescheids jedenfalls erleichtert, dass das Kapitel nun beendet ist. „Ich freue mich wirklich, dass es jetzt nach so vielen Monaten mit einingen Diskussionen so weit ist, dass wir das Thema für uns als Verein von der Planung her endgültig abschließen können“, sagte er.

Sein Verein werde nun damit beginnen, bis Weihnachten die Anlage komplett freizumachen, also unter anderem die Asche sowie den Unterbau zu entfernen. Als Eigenleistung muss der SV Walbeck zudem die Wälle an den Seiten anlegen sowie anschließend bepflanzen, das Flutlicht entfernen und einen Teil der Pflasterarbeiten übernehmen. „Der Plan ist so, dass der Verein im Vorfeld und nach Abschluss der Baumaßnahme tätig wird“, sagt Markus van Aken vom Planungsbüro Geo3. Im Winter soll der Aschenplatz deshalb schon nicht mehr zur Verfügung stehen. Als Trainingsfläche wäre noch der kleine Rasenplatz vorhanden, zudem plant der Verein, auf die Plätze anderer Vereine auszuweichen. Der Beginn des Neubaus soll nach Angaben von Hackstein Mitte Januar erfolgen, sodass der Platz im besten Fall im Mai oder Juni eröffnet werden kann.

Aufrufe: 018.9.2019, 14:02 Uhr
RP / Adrian TerhorstAutor