Golf Susanne Schmitz-Abshagen war davon ausgegangen, dass sie schon viel früher wieder öffnen dürfte. Die Geschäftsführerin des Golfklubs Kosaido in Düsseldorf hatte wenig Verständnis für die Schließung der Platzanlage. „Wir haben hier eine weitläufige Anlage und die Möglichkeit, Sicherheitsstandards ohne Abstriche umzusetzen“, sagt die Unternehmerin. „Wir warten auf die Vorgaben des Dachverbands DGV, aber ich gehe davon aus, dass maximal zwei Spieler auf eine Runde gehen dürfen. Man bucht sich online über ein Startzeitsystem ein, so ist gewährleistet, dass nur alle zehn Minuten Spieler starten und so ausreichend Entfernung besteht.“ Schmitz-Abshagen ist zuversichtlich, alle Anforderungen auch erfüllen zu können: „Wir haben uns auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Letztlich geht es uns allen darum, möglichst wenige Risiken einzugehen.“ Der Golfklub hat 500 Mitglieder, vor der Krise seien täglich mehrere hundert Spieler auf der Anlage gewesen, darunter allerdings auch sogenannte „Gastspieler“ aus dem Ausland. „Die fallen ja jetzt bis auf unbestimmte Zeit weg, unsere Mitglieder bekommen wir hier gut unter.“
Reitsport Knapp 60.000 Mitglieder hat der Pferdesportverband Rheinland. Eine von ihnen ist Christiane Rittmann. Und die ist in diesen Tagen relativ entspannt. Das liegt daran, dass die Vorsitzende des Reitervereins Lippe-Bruch im Schermbecker Ortsteil Gahlen den Betrieb auf der weitläufigen Anlage auch nicht von null auf hundert wieder hochfaren muss. „Wir haben nur den Reitunterricht eingestellt. Mitglieder mit ihren Pferden können unsere drei Plätze und zwei Hallen nach vorheriger Absprache nutzen und tun das auch“, sagt Rittmann. Die Absprachen sehen vor: „Wer kommen will, muss sich in Listen eintragen, wir lassen maximal drei Reiter pro Halle und Platz gleichzeitig zu. Aber das schöpfen wir gar nicht aus“, sagt Rittmann. „Wir haben verschiedene Eingänge, so dass man sich gut aus dem Weg gehen kann.“
Doch die Mitglieder mit eigenen Pferden sind bei einem der größten Reitvereine im Rheinland ja nicht alles. Was eben tatsächlich zum Stilland gekommen ist, sind die Reitstunden. Und das wäre dann auch der Bereich, der sofort wieder anliefe. „Wir würden den Reitunterricht schrittweise wieder hochfahren. In Dreier-, Vierer-Gruppen. Das wäre auch wichtig, denn viele Anfänger, gerade Kinder, brauchen den Unterricht zwingend“, sagt Rittmann.
Leichtathletik Dieter Jantz und seine Mitstreiter vom Weseler TV haben sich in den vergangenen Wochen natürlich überlegt: Wie legen wir wieder los, wenn wir in der Leichtathletik wieder loslegen dürfen? Ein Ergebnis: „Mit dem Training der älteren Jugendlichen, so ab 16 Jahren, können wir zügig starten. Gerade in den technischen Disziplinen, den Wurfdisziplinen, ist Abstand ja von sich aus schon geboten“, sagt Jantz, Abteilungleiter beim WTV und Vorsitzender der Region Nord im Leichtathletikverband Nordrhein. Duschen daheim, Schließen der Anlagen im Auestadion nach Trainingsbeginn. – alles Standard.
Schwieriger wird es da schon mit Regularien beim Kindertraining. Sechs-bis Zehnjährige, die ja vor allem spielerische Bewegungserfahrungen machen sollen, vom gemeinsamen Tollen abzuhalten, findet Jantz schwierig: „Da müssen unsere Trainer wahrlich kreativ werden.“