2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Seht her, der Aufsteiger kommt: Nach dem 3:0-Erfolg gegen den SV Sinning ging es für die Spieler und Verantwortlichen des SV Wagenhofen mit Bulldog und Anhänger durch die umliegenden Ortschaften.  Foto: Michael Neff
Seht her, der Aufsteiger kommt: Nach dem 3:0-Erfolg gegen den SV Sinning ging es für die Spieler und Verantwortlichen des SV Wagenhofen mit Bulldog und Anhänger durch die umliegenden Ortschaften. Foto: Michael Neff

Mit Volldampf in die Kreisklasse

Beim SV Wagenhofen wird die Meisterschaft in der A-Klasse Neuburg gebührend gefeiert +++ Abteilungsleiter Michael Neff verrät im Interview, warum man kein besseres Drehbuch hätte schreiben können

Nach sage und schreibe 23-jähriger Abstinenz kehrt der SV Wagenhofen in der Saison 2019/2020 in die Kreisklasse Neuburg zurück. Nach dem 3:0-Erfolg am vergangenen Sonntag im Spitzenspiel gegen den SV Sinning ließen die Kicker und Verantwortlichen die Sekt- und Bierkorken entsprechend knallen. Die Neuburger Rundschau hat sich einen Tag nach diesem „Coup“ mit SVW-Abteilungsleiter Michael Neff unterhalten.

Herr Neff, wie intensiv sind die Meister-Feierlichkeiten nach dem Sieg gegen Sinning denn ausgefallen?

Neff: Schon sehr intensiv (lacht). Nachdem wir im Vorfeld dieser Partie die ganzen Feierlichkeiten 14 Tage lang vorbereitet haben – unter anderem ist meine Ehefrau Carmela gar nicht mehr von der Nähmaschine weggekommen –, sind wir schon ein gewisses Risiko gegangen. Aber ich hatte einfach ein sehr gutes Gefühl und war felsenfest davon überzeugt, dass wir gegen Sinning die Meisterschaft perfekt machen. Als der Abpfiff dann erfolgte und wir Gewissheit hatten, waren schon sehr viele Emotionen im Spiel. Zuerst wurde auf dem Rasen gefeiert, dann sind wir mit dem Bulldog und Anhänger durch die umliegenden Ortschaften gefahren. Anschließend ging es zurück in unser Sportheim, wo der eine oder andere schon bis drei Uhr gefeiert hat.

Was bedeutet dieser Kreisklassen-Aufstieg für den SV Wagenhofen?

Neff: Eine ganze Menge! Man darf nicht vergessen, dass der Verein nach 23 Jahren endlich wieder in die Kreisklasse aufgestiegen ist. Damals hat dort unsere „ältere Generation“ gespielt, heute stehen unsere Söhne auf dem Platz. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Aber auch wenn man sieht, wo der SV Wagenhofen noch vor fünf Jahren stand. Wir sind damals schon ein gewisses Risiko eingegangen, den einen oder anderen „schwierigeren Charakter“ zu verpflichten, um endlich aus der B-Klasse herauszukommen. Glücklicherweise hat sich das ausgezahlt. Wenn man so will, dann hätte man in dieser Saison das Drehbuch überhaupt nicht besser schreiben können. Der SV Wagenhofen feiert ja 2019 sein 70-jähriges Bestehen. Und mit dem Kreisklassen-Aufstieg, den wir auch noch gegen den SV Sinning perfekt gemacht haben, sind wir wieder die Nummer eins in der Gemeinde. Das ist einfach der Wahnsinn (lacht).

Können Sie erklären, was die Mannschaft in dieser Spielzeit besonders ausgezeichnet hat?

Neff: Der Siegeswille, die Körpersprache – und natürlich auch die individuelle Klasse einiger Akteure! Wenn man beispielsweise sieht, was unser Spielertrainer Ludgero Santos in seinem Alter (37 Jahre, Anm. d. Red.) als „Sechser“ alles abläuft, kann man davor nur den Hut ziehen. Oder auch Andre Ruf, der ebenfalls ein ungemein cleverer und erfahrener Kicker ist. Diese Jungs wollen sich nicht in den Vordergrund, sondern dort spielen, wo sie gerade gebraucht werden. Natürlich hatten wir in dieser Saison auch das nötige Glück in Sachen Platzverweise oder Verletzungen, das man bei einem derart dünnen Kader, wie es bei uns der Fall ist, einfach benötigt.

Ihr Spielercoach Ludgero Santos hat das Problem des kleinen Spielerkaders bereits in der Montagsausgabe angesprochen. Für die Kreisklasse würden seiner Meinung nach noch mindestens drei oder vier Neuzugänge benötigt. Teilen Sie diese Ansicht?

Neff: Ja, definitiv. Aktuell haben wir 15, 16 Akteure für unsere erste Mannschaft. Und das ist mit Sicherheit zu wenig für eine Spielzeit in der Kreisklasse. Wir müssen uns daher in diesem Bereich breiter aufstellen.

Gibt es schon den einen oder anderen Neuzugang zu vermelden?

Neff: Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir diesbezüglich noch keine einzige Zusage. Unser Hauptfokus liegt ohnehin zunächst einmal darauf, das Aufstiegsteam möglichst komplett zusammenzuhalten – was schon nicht einfach werden dürfte, da Spieler wie Lukasz Bar, an dem der SV Karlshuld sehr stark interessiert ist, oder auch Flamur Ajeti bei anderen Vereinen auf der Liste stehen. Was Neuzugänge betrifft, wollen wir versuchen, wieder vermehrt einheimische Spieler zurückzuholen und einzubauen, um dann in der Kreisklasse eine gute Saison zu absolvieren.

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Aufrufe: 016.5.2019, 15:52 Uhr
Neuburger Rundschau / Dirk SingAutor