2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse
Bereit für den Neustart: Christian Beck (hinten), hier im Duell mit Georg Brandner vom SC Rohrenfels, will mit dem SV Wagenhofen-Ballersdorf den Klassenerhalt in der Kreisklasse Neuburg schaffen.
Bereit für den Neustart: Christian Beck (hinten), hier im Duell mit Georg Brandner vom SC Rohrenfels, will mit dem SV Wagenhofen-Ballersdorf den Klassenerhalt in der Kreisklasse Neuburg schaffen. – Foto: Daniel Worsch

Drei Neuzugänge und viel Kritik am Verband

Der SV Wagenhofen will das Tabellenende der Kreisklasse Neuburg verlassen +++ Zum Klassenerhalt beitragen soll ein Rückkehrer +++ Warum Abteilungsleiter Michael Neff gerne auf den Neustart verzichtet hätte

Der SV Wagenhofen-Ballersdorf hinkt in der Kreisklasse Neuburg den eigenen Erwartungen hinterher. Von 15 Spielen hat der Aufsteiger gerade einmal zwei gewonnen und ist Tabellenletzter. Das Ziel Klassenerhalt ist dennoch in Reichweite und soll erreicht werden, wie Abteilungsleiter Michael Neff sagt.

Kommen und Gehen

Das größte Problem im bisherigen Saisonverlauf war für Neff der „sehr kleine Kader“. Während dieses Manko in der A-Klasse noch gut kompensiert werden konnte, ist die Mannschaft in der Kreisklasse in einigen Spielen an ihre Grenze gestoßen. Drei Neuzugänge sollen dem Kader nun etwas mehr Tiefe geben. Einiges verspricht sich Neff von Claver Kouakou, der bereits in der Winterpause zum SVW gestoßen ist. Kouakou trainierte in der Saison 2013/14 den SV Bertoldsheim, ehe er in den vergangenen sechs Jahren für den SV Marienstein – zuletzt in der Bezirksliga Mittelfranken Süd – auflief. Kein Unbekannter in Wagenhofen ist Rafet Gashi, der seinen Pass wieder beim SVW hat. Der Stürmer war von 2015 bis 2017 als Spielertrainer für den Verein tätig und spielte zuletzt für den VfR Neuburg II. „Wenn er ins Training kommt, ist er fest eingeplant“, sagt Neff über den 31-Jährigen, der in den jüngsten Testspielen mitwirkte. Der dritte Neue im Kader ist Ludwig Degmayr, der vom BSV Neuburg II gekommen ist.

Trainer

Trainer Ludgero Santos und sein Assistent André Ruf leiten weiterhin die Geschicke beim Letzten. Trotz des enttäuschenden Tabellenplatzes standen beide nie zur Debatte und bleiben „auf alle Fälle bis Saisonende“ beim SV Wagenhofen, kündigt Neff an.

Abbruch oder Fortsetzung

„Sportlich“ gesehen ist Neff froh, dass wieder Fußball gespielt wird. Allerdings, das sagt er deutlich, hätte er einen Abbruch bevorzugt und die Wiederaufnahme ins neue Jahr verschoben. „Keiner weiß, was in drei oder vier Wochen ist“, sagt der Abteilungsleiter. „In Bayern gibt es 4500 Vereine, viele Menschen versammeln sich an den Wochenenden auf den Fußballplätzen. Es ist fraglich, ob das lange gut geht.“ Kleine Vereine wie der eigene stünden nun vor großen Herausforderungen und warten auf die Vorgaben des Verbandes. Neff spricht von der Personalisierung der Zuschauer und dem Einhalten der Abstände. „Bei uns geht das noch. Bei Spielen mit 400 Zuschauern wird es hingegen schwieriger.“ Von den möglichen Folgen ganz zu schweigen. Neff: „Was passiert bei einer Ansteckung? Das alles ist meiner Meinung nach nicht zu Ende gedacht.“ Der Verband habe die Verantwortung auf die Vereine übertragen, die die Vorgaben nun erfüllen müssten. Gründe genug, weshalb der SV Wagenhofen gegen eine Klage des Bayerischen Fußball-Verbandes gestimmt habe. Überlegt der SVW nun sogar, nicht anzutreten? „Ich gehe davon aus, dass wir spielen“, sagt Neff. Letztlich hänge alles von der Umsetzbarkeit des Hygienekonzepts ab, das bisher noch nicht veröffentlicht wurde.

Liga-Pokal

Auch in Sachen Liga-Pokal findet Neff deutliche Worte und kritisiert den Modus. In der Kreisklasse etwa schafft von 67 Mannschaften im Fußballkreis Augsburg am Ende lediglich eine den Aufstieg. „Ein Aufsteiger ist einfach zu wenig, weshalb der Wettbewerb keinen Reiz hat“, sagt Neff. In der Vorrunde des Wettbewerbs trifft der SV Wagenhofen neben dem SV Klingsmoos auf den FC Ehekirchen II und den SV Grasheim. Neff: „Das sind zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf, gegen die wir nun zusätzlich noch einmal antreten müssen.“ Die Einteilung finde er daher „nicht optimal“.

Ausgangslage und Zielsetzung

Der SV Wagenhofen ist mit neun Punkten Tabellenletzter. Da in der Kreisklasse Neuburg nur eine Mannschaft direkt absteigt, ist Relegationsplatz 13 in Reichweite. Den belegt derzeit der SV Grasheim mit zwölf Punkten. Der FC Ehekirchen II (14 Punkte) und der SV Holzheim (13) sind ebenfalls nicht weit vom SVW entfernt. Daher hat Neff – auch wegen der Verstärkungen – den Ligaerhalt noch nicht aufgegeben. „Unser Ziel ist es, den Klassenerhalt zu schaffen, zumindest über die Relegation.“


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Aufrufe: 014.9.2020, 09:23 Uhr
Neuburger Rundschau / Benjamin SigmundAutor