"Jugend forscht" im Vordergrund

Wie zufrieden seid Ihr mit der vergangenen Saison?

Janicki: Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit der abgelaufenen Saison. Wenn man sich überlegt, dass wir als Verein vorher mit unserem Trainer Christian Heyn das Ziel Platz 5 (“ein Platz besser zu sein als die vorherige Saison”) ausgegeben haben, ist das für uns ein sehr großer Erfolg gewesen bis zum Ende der Saison um die Meisterschaft mitgespielt zu haben. Dass wir dann ausgerechnet im Entscheidungsspiel gegen FC Frohlinde II den Kürzeren gezogen haben, ist umso bitterer. Wobei wir vorher in beiden Spielen gegen Frohlinde die eindeutig bessere Mannschaft waren und somit auch die Favoritenrolle zugetragen bekommen haben. Mit dieser kamen wir vor einer großen Zuschauerkulisse im Entscheidungsspiel irgendwie nicht zurecht. Trotz allem hätten wir den Sack in den vorherigen Spielen zumachen müssen. Gerade das 3:3 gegen die DJK Elpeshof tut da immer noch sehr weh. An dieser Stelle möchte ich aber auch nochmal betonen, dass dieses Saisonergebnis umso höher einzuschätzen ist, da unsere zweite Mannschaft einen sukzessiven Aufstieg erlebt hat. Nachdem Christian Heyn das Team vor zwei Jahren übernommen hat, konnte sich die Mannschaft stetig verbessern. Regelmäßiges Training, Reaktivierung erfahrender Spieler wie bspw. Myron Dretakis, der schon in der Westfalenliga gespielt hat, entwickelten einen brutalen Zusammenhalt des Kollektivs, der am Ende für den Erfolg ausschlaggebend war.

Gibt es Veränderungen im Team? Trainerwechsel, Neuzugänge?

Janicki: Ja, es gibt einige Veränderungen. Christian Heyn bleibt zwar weiter Chef-Trainer, jedoch hat uns unser Co-Trainer Brahim Amghar verlassen. Er wird in der kommenden Saison Chef-Trainer der D-Jugend beim SV Wanne 11 in der Bezirksliga. Wir wünschen ihm dafür alles Gute und er wird uns trotzdem als Alt-Herren Spieler weiter beibehalten. Unser Motto ist da ganz klar: “Einmal Wacker immer Wacker”. Seinen Posten übernimmt Daniel Bedürftig, der aus Bremerhaven beruflich ins Ruhrgebiet gezogen ist und dort auch viele Jahre als Trainer fungiert hat. Zudem wird uns Florian Pätzold als Betreuer unterstützen und der Alt-Herrenspieler Rene Lauer wird sich künftig ein wenig um unsere Torhüter kümmern. Sie sehen, wir haben eine größere Delegation als jegliche überkreisliche Mannschaft. (lacht)

Wir haben fünf Spieler aus der eigenen A-Jugend dazubekommen. Leo Bussi, Niklas Göke, Patrice Schneider, Sven Fabricius und Christian Bachor. Joshua Stammers (SG Castrop II) wird uns zudem verstärken. Abgänge sind: Darius Matuszewski (Westfalia Herne II) sowie Marco Kraschewski und Tobias Bigdun (beide Arm. Sodingen).

Gibt es einen Spieler oder eine generelle Entwicklung, den/die Du gezielt loben würdest?

Janicki: Die Entwicklung ist ganz klar in der mannschaftlichen Geschlossenheit zu sehen. Bei uns zählt nur das Kollektiv. Die Mischung zwischen alten und jungen Spielern ist perfekt. Wenn man überlegt, dass Rene Wysk, Markus Rachner, Sven Stypers, Thomas Korn und meine Wenigkeit schon 2006 in der ersten Mannschaft gespielt haben und gemeinsam in die Bezirksliga aufgestiegen sind und jetzt den jungen Burschen unsere Erfahrung sowie die Wacker-Mentalität weitergeben können, ist das eine tolle Sache. Das ist auch wahrscheinlich das Geheimnis unseres Erfolges, weil wir uns alle sehr gut verstehen und Freunde sind. Aber auch unser Trainer vermittelt viel Spaß im Training, ist variabel in seiner Trainingsarbeit und hat jedes Mal eine überragende Trainingsbeteiligung, die für die Kreisliga B außergewöhnlich ist.

Wann startet Ihr in die Vorbereitung beziehungsweise wann habt Ihr angefangen? Steht ein besonderes Testspiel an?

Janicki: Wir haben am 07.07.2017 mit der Vorbereitung begonnen. Direkt eine Woche später am 15. und 16.07.2017 waren wir Teilnehmer auf unserem eigenen Turnier und konnten uns richtig gut aus der Affäre ziehen. Am ersten Turniertag konnten wir sehr gute Ergebnisse erzielen und belegten den dritten Platz in unserer Gruppe. Die Spielzeit betrug am ersten Turniertag 1 x 30 min. Gegen SC Weitmar 45 (Bezirksliga) verloren wir in letzter Minute 1:0, gegen TUS Hordel (Westfalenliga) 3:0 und gegen Ruhrtal Witten (Kreisliga A) konnten wir durch 2 Tore unseres Routiniers Brahim Amghar mit 2:0 gewinnen. Das Platzierungsspiel am Folgetag gegen den Bezirksligisten CSF Linden haben wir nach 90 Minuten mit 3:1 verloren, nachdem wir bis zur 70. Minute mit 1:0 führten.

Wie lautet die Zielsetzung für die neue Spielzeit?

Janicki: Unser Ziel ist es, nächste Saison primär die jungen Spieler in den Seniorenbereich zu integrieren und das tolle Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Mannschaft und des Vereins weiterzuentwickeln und zu stärken. Man darf nicht vergessen, dass der größte Teil der Mannschaft Ü-30 ist und dieser somit auch für einen sanften internen Umbruch verantwortlich ist, indem die erfahrenden Spieler als eine Art Mentor für die jungen fungieren. Sekundär ist dabei die Platzierung. Bei jungen Spielern muss man auch Rückschläge hinnehmen und Geduld zeigen. Es wäre toll, wenn wir am Ende der Saison wieder unter den besten fünf Mannschaften der Liga stehen und den einen oder anderen Aufstiegsfavoriten ärgern würden, aber das primäre Ziel “Jugend forscht” steht im Vordergrund. Trotz allem glaube ich, dass dies bei der bisherigen Entwicklung der Mannschaft und aufgrund der letzten Saison realistisch ist.

Gegen welchen Gegner wollt ihr in der kommenden Saison unbedingt gewinnen und wieso?

Janicki: Natürlich werden die Derbys gegen die Aufstiegsfavoriten FC Castrop-Rauxel und VFB Habinghorst ganz besondere Spiele, da sich die Spieler und Verantwortliche alle kennen und teilweise eine gemeinsame Vergangenheit haben. Gerade in diesen Spielen, aber auch in den anderen Derbys, möchte man am Ende natürlich unbedingt als Sieger hervorgehen. Die Schlachtgesänge “Derbysieger, Derbysieger” kennt ja jeder.

Gibt es darüber hinaus noch Neuigkeiten im Verein oder Umfeld?

Janicki: Dem Verein gehört jetzt ein Wirtschaftsrat an, der den Vorstand bestellen und abstellen darf. Er wird von der Mitgliederversammlung gewählt, sodass weiterhin die Mitglieder bestimmen, wie es im Verein vorangeht.

Welche Veränderung wünschst Du Dir für den Amateurfußball?

Janicki: Ich finde, dass es im Amateurfussball wichtig ist, dass der Zusammenhalt intern groß geschrieben wird. Wir haben beispielsweise eine tolle Kameradschaft zwischen erster, zweiter Mannschaft und den Alt-Herren. Wir unterstützen uns bei Spielen gegenseitig, unternehmen außerhalb des Platzes einige Sachen zusammen und auch unsere Trainer, wie z.B. der Trainer unserer ersten Mannschaft Aytac Uzunoglu, spielen in den Alt-Herren. Dass dies nicht von jetzt auf gleich funktioniert, ist selbsterklärend. Ich kann nur an alle Vereine appellieren, dies zu fördern. Denn durch Kameradschaft und Zusammenhalt im ganzen Verein kommt auch der Ehrgeiz sportliche Ziele anzugehen.

Am Ende ist der Erfolg eines Vereins in meinen Augen maßgeblich vom Wohlfühleffekt und Zusammenhalt geprägt. Machen wir uns nichts vor, wir gehen alle arbeiten und am Ende verbringen wir unsere Freizeit am Sportplatz, weil Fußball unser Leben ist. Da möchten wir Spaß und Freude haben, uns einfach nur wohlfühlen und vom Alltag ein wenig abschalten.

Aber auch die Rivalität zwischen den Vereinen sollte zwar auf dem Platz gegeben sein, aber außerhalb sollte das Menschliche im Vordergrund stehen. Deswegen planen wir evtl. mit dem VFB Habinghorst unsere Abschlussfahrt nach Mallorca zu buchen.

Meisterschafsfavoriten: VFB Habinghorst, FC Castrop-Rauxel, Eintracht Ickern

Abstiegskanditaten: -

Konkrete Zielsetzung der Mannschaft: 3-5