2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Joao Antonio Pinto Pais schiebt zum 3:0 für Ströbitz ein. Foto: Bock
Joao Antonio Pinto Pais schiebt zum 3:0 für Ströbitz ein. Foto: Bock

Wacker setzt die Erfolgsserie auch gegen Hohenleipisch fort

MIT VIDEOS + GALERIE: Ströbitzer gewinnen 3:0 gegen den VfB und bleiben weiter ungeschlagen

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Wacker Ströbitz ist in der Landesliga Süd weiter in der Ertolgsspur. Der Tabellenzweite bezwang am Samstag den VfB Hohenleipisch und bleibt damit neben dem Spitzenreiter Blankenfelde weiterhin ungeschlagen.

Die Gäste waren nur mit einer Rumpfelf nach Cottbus gereist. Neben Trainer Henrik Pohlenz, der zeitgleich im Kreissaal auf Nachwuchs wartete, fehlten insgesamt 12 Spieler im Kader von Hohenleipisch. Vereinspäsident Steffen Fischer übernahm nicht nur die Betreuung der Mannschaft, sondern trug unter seinem Trainingsanzug auch noch das Trikot als Wechsler. Doch zu seinem Einsatz kam es nicht - auch weil Norman Freigang kurzfristig noch reaktiviert werden konnte. Wegen seines Medizinstudiums wollte er diese Saison kürzer treten und nur noch in Notfällen aushelfen. Dass dieser schon so früh im Saisonverlauf eintritt, kam für alle überraschend.

Der ersten Elf des VfB merkte man über weite Strecken der Partie aber nicht an, dass noch einige Leistungsträger verletzt fehlten. Vor allem in der ersten Halbzeit stand Hohenleipisch kompakt und ließ nur wenig zu. Ströbitz suchte immer wieder über die Aussenbahn den Weg in den gegnerischen Strafraum. Doch wirklich zwingendes sprang nur in der Anfangsphase heraus. In der 6, Minute bekam Randy Gottwald nach einem feinen Spielzug über die rechte Angriffsseite den Ball von der Grundlinie gut abgelegt. Doch sein Schuss aus elf Metern parierte VfB-Keeper Christian Drangosch reaktionsschnell. In der Folge neutralisierten sich die beiden Landesliga-Urgestein weitestgehend bis zur Pause.

In der zweiten Hälfte übernahmen die Gastgeber das Kommando. In der 52. Minute prüfte erst Tobias Voigt mit seinem 20-Meter-Freistoß die Flugqualitäten von Torhüter Drangosch. Kurz darauf war es erneut Voigt, der mit einer gefühlvollen Hereingabe vom rechten Strafraumeck Jacob Netzker vor dem Kasten bediente. Der schob aus kurzer Distanz die Kugel mit dem langen Bein aber knapp am rechten Pfosten vorbei ins Toraus.

Die Führung für Wacker in der 67. Minute fiel folgerichtig. Randy Gottwald erkämpfte sich in der eigenen Hälfte selbst den Ball und schickte beim schnellen Gegenstoß Rostyslav Diakiv auf die Reise. Dominic Bischof wusste sich im Laufduell im eigenen Strafraum nicht mehr anders zu helfen als das lange Bein auszufahren. Der souveräne Schiedsrichter Tony Matschulis zögerte keine Sekunde und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Gottwald verwandelte sicher zum 1:0 aus Ströbitzer Sicht.

Auch wenn 120 Sekunden später Michael Kowal mit einer verunglückten Befreiungsaktion seinen Schlussmann André Thoms noch zu einer Glanzparade zwang und Hohenleipisch fast zurück in die Partie holte, war der Strafstoß für beide Trainer die spielentscheidende Szene. Wacker-Coach Tino Kandlbinder: "Das erste Tor war wichtig und entscheidet die Partie. Damit hat sich das Spiel zu unseren Gunsten gedreht. Dadurch konnten wir etwas tiefer stehen und der VfB musste agieren." Ähnlich sah es auch VfB-Aushilfstrainer Steffen Fischer: "Wir haben bis zum Elfmeter eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt. Der war berechtigt und die entscheidende Situation im Spiel. Wir hatten dann einfach nicht mehr die Möglichkeiten zu wechseln und konnten von der Bank nicht mehr nachlegen, um vielleicht noch die Wende zu schaffen."

Ströbitz spielte die Partie mit der Führung im Rücken wie eine Spitzenmannschaft herunter. In der 76. Minute segelte eine Flanke von Gregor Holz noch leicht abgefälscht punktgenau auf den Kopf von Diakiv, der ins lange Eck einnickte.

Und mit dem schönsten Angriff der Partie sorgte der eingewechselte Joao Antonio Pinto Pais für den Schlusspunkt. Von Holz bekam er in der 86. Minute den Ball zugespielt. Den Querpaass auf Matheus Matta dos Santos lenkte dieser mit der Hacke direkt wieder zurück in den Lauf von Pinto Pais, der alleine vor Drangosch cool blieb und ins lange Eck zum 3:0-Endstand einschob.

Wacker bleibt damit in dieser Saison weiter ungeschlagen und ist ärgster Verfolger vom noch verlustpunktfreien Spitzenreiter BSC Preußen Blankenfelde-Mahlow. Auch für Trainer Kandlbinder ist diese Situation neu: In den vergangenen Jahren waren die Ströbitzer stets die Spätstarter und mussten immer einem Punkterückstand hinterherlaufen. "Es ist in der Tat erstaunlich. Sonst sind wir immer schlecht gestartet. Aber dieses Jahr passt offenbar alles gut zusammen. Über die alte Garde bringen die jungen Spieler Schwung rein. Die Stimmung in der Truppe ist gut. Was uns bislang auch auszeichnet ist, dass wir uns das Glück erkämpfen. Es wird aber sicher auch noch Phasen geben, wo wir auf der Stelle treten werden. Der Weg ist noch lang", so Kandlbinder.

In Hohenleipisch werden dagegen vorerst kleinere Brötchen gebacken. Nach dem durchwachsenen Start mit sechs Zählern aus fünf Partien ist die Tabellenspitze erstmal in weitere Ferne gerückt. Vereinspräsident Fischer: "WIr hatten einige Veränderungen im Kader und sehen uns im Moment nicht ganz oben. Es könnte eine Übergangssaison werden: Wir wollen die jüngeren Spieler heranführen und warten dazu noch auf einige Stammkräfte, die nach Verletzungen erst zurück kommen. Deswegen gehören Ströbitz, der BSC, Vetschau und Brieske zu den Favoriten. Wenn wir es unter die ersten 5 schaffen würden, wäre es vernünftig."

Aufrufe: 023.9.2017, 21:05 Uhr
Sven BockAutor