2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass
Wilhelm Tarnow pfeift mit 18 Jahren in der Landesklasse. Foto: lrs
Wilhelm Tarnow pfeift mit 18 Jahren in der Landesklasse. Foto: lrs

18-jähriger Assistent pfeift Landesliga-Partie zu Ende

Linienrichter Wilhelm Tarnow springt kurzfristig für verletzten Schiedsrichter Andy Schmidt ein

Bei der Landesliga-Partie zwischen Wacker Ströbitz und dem Storkower SC gab es am Samstag eine unfreiwillige Auswechslung: Schiedsrichter Andy Schmidt musste verletzt vom Platz - und sein 18-jähriger Assistent Wilhelm Tarnow übernahm.

In der 52. Minute wurde die Partie in Ströbitz für längere Zeit unterbrochen. Schiedsrichter Schmidt hatte sich am linken Bein verletzt und konnte nicht mehr weiter pfeifen. In so einem Fall gibt es unter Paragraph 35 der Spielordnung des Fußball-Landesverbandes Brandenburg (FLB) die klare Festlegungen, dass der erste Assistent die Spielleitung übernimmt. Entsprechend wechselte der 18-jährige Wilhelm Tarnow, der sonst eigentlich nur bis zur Landesklasse aktiv ist, von der Linie an die Pfeife. Zufällig war noch der Kahrener Unparteiische Michael Klose unter den Zuschauern, der das Vorspiel der zweiten Mannschaft von Wacker Ströbitz gegen Motor Saspow gepfiffen hatte. Er sprang kurzerhand als Assistent ein. Martin Hagemeister, zuständig für das Schiedsrichterwesen beim FLB: "Sonst hätte in Absprache mit den Vereinen auch ein Vereinsvertreter an der Linie winken können. Es soll alles dafür getan werden, dass das Spiel regulär beendet und nicht abgebrochen wird."

Selbst wenn das Gespann überhaupt nicht kommen kann, weil sie zum Beispiel im Stau stehen, könnte die Partie angepfiffen werden. Hagemeister: "Wenn kein Schiedsrichter da ist, müssen die Teams 45 Minuten warten. Dann können sie sich auch in Absprache auf einen anderen Unparteiischen einigen, der zufällig auf dem Platz sein könnte. Und sollte auch kein anderer Schiedsrichter da sein, könnten sogar Vereinsoffizielle wie einer der Trainer die Partie leiten." Solche Eventualitäten greifen laut Hagemeister übrigens garnicht so selten: "Es gibt öfters mal Verletzungen bei den Unparteiischen. Schiedsrichter sind auch nur Menschen."

Aufrufe: 09.11.2015, 14:54 Uhr
Sven BockAutor