Vor allem mit Blick auf die zahlreichen Nachholspiele ist ein früher Start im neuen Jahr wichtig. Denn schon jetzt ist klar: Eine komplette Saison bis zum 30. Juni zu spielen, wird ein echter Kraftakt. Dabei betont Wolfgang Jades, Vorsitzender des Verbandsfußballausschusses im FVN: „Es wird keinen vorzeitigen Saisonabbruch geben. Wenn 50 Prozent aller Spiele gespielt sind, wird die Saison gewertet.“ Das bedeutet aber gleichzeitig, dass nicht jedes Team 50 Prozent seiner Spiele gespielt haben muss. Die Gesamtanzahl der Partien pro Liga ist entscheidend. Sollte die Tabelle ungerade sein, würde wie in der Vorsaison die Quotientenregelung greifen. Das sagen die hiesigen Trainer zum aktuellen Szenario:
Ralf Gemmer (SV Scherpenberg) „Ich finde das gut und absolut nachvollziehbar. Alles andere ergibt ja jetzt gerade keinen Sinn. Wir können im Moment nicht richtig trainieren, sondern die Jungs können nur laufen gehen. Insofern wäre für Spiele im Dezember keine vernünftige Vorbereitungszeit gegeben. Und bei uns in der Landesliga ist das vom Spielplan her ja auch kein Problem.“
Heinrich Losing (SV Sonsbeck) „Das war zu erwarten und wenn der Verband das nicht gemacht hätte, wäre nächste Woche wahrscheinlich von der Regierung eine Entscheidung gekommen. Ich finde es aber eine komische Entscheidung, wann es weiter gehen soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir im Dezember trainieren werden. Und dann sind es von Anfang Januar gerade rund drei Wochen Zeit.“
Manfred Wranik (SV Schwafheim) „Die Entscheidung ist richtig. Wir waren zuletzt gar nicht im Training, und dann im Dezember für zwei Spiele noch mal anzufangen, bringt nichts. Deshalb haben wir die Jungs jetzt nicht durchgehend laufen geschickt. Damit wir bis Januar wieder bereit sind, muss es Mitte Dezember wieder losgehen, dass jeder für sich etwas macht.“
Sascha Weyen (VfL Repelen) „Grundsätzlich halte ich das für vernünftig. Sowohl aus sportlicher Sicht, weil es schwer geworden wäre, die Spieler nach der Pause kurzfristig fit zu bekommen. Aber auch mit Blick auf die Corona-Lage. Auch bei mir haben sich immer wieder Spieler gemeldet, die in Quarantäne mussten. Wir hatten auch einen Corona-Fall.“
Tim Wilke (SV Budberg) „Die Entscheidung ist keine, die mich überrascht. Wenn man weiß, dass der Verband den Teams eine Restart-Phase einräumt, dann war das Fußball-Jahr schon quasi vorbei. Anhand der aktuellen Zahlen halte ich das für eine vollkommen richtige Entscheidung. Wir planen jetzt mit dem Rahmenkalender, der genannt wurde.“
Anel Pedljic (FC Neukirchen-Vluyn) „Das ist keine Riesen-Überraschung. Wir haben uns von Anfang an darauf eingestellt und jetzt ist es amtlich. Die aktuelle Situation gibt es aber auch nicht her, beim Sport übernächste Woche zur Tagesordnung zurückzukehren. Ich hoffe, dass im Dezember wenigstens noch mal Training möglich ist, das wäre schon ein Trost.“
Christian Hauk (Borussia Veen) „Die FVN-Entscheidung ist sinnvoll. Es gibt zu viele Fragezeichen, und die Gesundheit geht vor. Aber die Treffen als Team vermissen natürlich alle. Daher bin ich am Freitag bei allen Spielern vorbeigefahren und habe ihnen ein Bier vor die Haustür gestellt. Und dann haben wir per Video gemeinsam angestoßen.“
Alexander Wisniewski (Vikt. Birten) „Ich habe damit gerechnet. Die Infektionszahlen sind schließlich viel zu hoch. Für uns ist es natürlich schade. Wir hatten einen tollen Lauf, finden es aber richtig, dass es erst im Januar weiter gehen soll. Ich gehe davon aus, dass nach dem Re-Start wie geplant eine Hin- und Rückrunde gespielt wird. Schließlich hatte der Verband ja angekündigt, dass die Saison bis Ende Juni dauern könnte.“