Der Birtener Frank Tekath trägt seit seiner Geburt Blau-Weiß im Herzen. Aktuell könnte man sagen, dass sein Heimatverein Viktoria Birten, bei dem er 1. Vorsitzender und Spieler der Alten Herren ist, für die guten Zeiten steht. Und sein anderer Herzensclub, der FC Schalke 04, für die schlechten. Denn der kämpft in der Fußball-Bundesliga ums Überleben. „Es sieht nicht gut aus, und wenn wir absteigen, müssen wir sogar Sorge haben, dass die Lichter komplett ausgehen“, sagt Tekath. Dennoch hofft der 47-Jährige, dass S04 noch die Kurve kriegt.
Bei der Viktoria, für die er seit der F-Jugend als Fußballer aktiv ist, fühlt sich Frank Tekath auch nach über 40 Jahren noch pudelwohl. Sie ist seine zweite Heimat. Wie für seinen Opa Johann, der zu Viktorias Gründungsmitgliedern gehörte, sowie für seinen Vater Helmut. Auch Frank Tekath übernimmt Verantwortung. „Der Verein ist sehr familiär, alle haben Spaß und man bekommt stets positive Rückmeldungen, so dass man sich auch gerne für alle einsetzt.“
Tekath ist seit 2017 Vorsitzender. Nach der Anfrage war er direkt Feuer und Flamme für die Aufgabe. Bis dahin war er von 2009 bis 2017 Jugendtrainer. „Damit musste ich aufhören, weil die Zeit einfach fehlte. Aber die Zeit mit den Kindern möchte ich nicht missen“, sagt Tekath, dem vor allem die Fahrten nach Hinsbeck oder die internationalen Turniere in guter Erinnerung blieben.
Aus beruflichen Gründen hatte es Tekath von 1994 bis 2009 aus Birten weggezogen. Für 15 Jahre hatte er sich bei der Bundeswehr als Oberfeldwebel der Luftwaffe im Bereich Fernmeldetechnik verplfichtet. Dem Fußball blieb er aber trotzdem treu. In der Zeit trug er die Trikots des VfB Wilden, des SV Adler Derschen, des SV Vorgebirge 23/25/56 und des SC Wißkirchen. Die erfolgreichste Zeit als Aktiver erlebte Tekath beim VfB Wilden im Siegerland, mit dem er in die Bezirksliga aufstieg. Im Saisonverlauf lieferte der VfB sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem TSV Siegen. Mit zwei Punkten Vorsprung kam es am letzten Spieltag zum direkten Duell. Jedoch unterlag der VfB. Tekath musste mit seinen Jungs in die Relegation, wo er zum Matchwinner avancierte. Vor gut 1000 Zuschauern besiegte Wilden den FC Hilchenbach mit 4:1, Tekath war dreimal erfolgreich.
Birtens Vorsitzender hat heute noch Gänsehaut, wenn er an das Spiel zurückdenkt. Der Kontakt zu seinem ehemaligen Club ist nie abgebrochen, seit 2014 kommt es jährlich zu Testspielen zwischen Wilden und der Viktoria. „Das ist immer eine lustige Veranstaltung“, so Tekath, der auch bei den Alten Herren noch mit seiner Schnelligkeit und seinem starken linken Fuß für Torgefahr sorgt. Mit den Viktoria-Oldies konnte er drei Stadtmeistertitel (zweimal Feld, einmal Halle) einfahren. Woche für Woche freut sich Tekath, auf dem Platz zu stehen – obwohl er schon merkt, dass die Zeiten sich geändert haben. „Früher war der Samstag heilig. Heute ist es eher so, dass der Tag der Familie gehört oder viele sich auch ehrenamtlich engagieren. Jetzt treffen wir uns jeden Mittwoch.“
Er weiß aber auch um die gute Zusammenarbeit im Vorstand: „Es macht sehr viel Spaß. Wir sind ein tolles Team und wir haben die Aufgaben gut verteilt. In den vergangenen Jahren haben wir eine Vielzahl an kleinen Projekten auf den Weg gebracht.“ In diesem Jahr wird die 40 Jahre alte Flutlichtanlage durch moderne LED-Technik ersetzt. In vier Jahren feiert der Verein seinen 100. Geburtstag. Da möchte Tekath zeitnah mit der Planung starten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für ihn der Fokus auf die Jugendarbeit mit anderen Vereinen. „Wir müssen die Kräfte bündeln, um in allen Jahrgängen ausreichend Kinder zu haben.“ Erfreulich ist für ihn auch, dass die Viktoria seit rund einem Jahr eine Dart-Abteilung hat. Trotz zufriedener Mitglieder sieht Tekath aber auch noch einige Aufgaben vor sich, um den Verein weiterhin attraktiv zu halten. Bemerkenswert ist, dass die Mitglieder aber auch während der Corona-Pause dem Verein treu sind.