2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
"Du, wir sind wieder oben dran": Beeskow macht das Meisterschaftsrennen in der Landesklasse Ost noch einmal spannend. Foto: MRT Photography
"Du, wir sind wieder oben dran": Beeskow macht das Meisterschaftsrennen in der Landesklasse Ost noch einmal spannend. Foto: MRT Photography

Oben dran: Beeskow stürzt Spitzenreiter Großziethen

Die Aufholjagd geht weiter: Die Preußen lassen sich sich vom Tabellenführer nicht stoppen und sind nun schon neun Spiele in Folge ohne Niederlage – und mehr denn je auf Tuchfühlung zur Spitze.

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Sieben Tore, gut 200 Zuschauer, ein 0:2-Rückstand und am Ende dennoch ein Sieg für die Gastgeber – das Nachholspiel am Maifeiertag hatte alle Zutaten für ein wahres Fußballfest.

SV Preussen 90 Beeskow - SG Großziethen 4:3

Bereits nach einer Viertelstunde sahen sich die Beeskower in Rückstand: Christopher Kling war kurz vor dem Strafraum steil angespielt worden und verwandelte flach zur 1:0-Führung für die Gäste. Diese machten weiter Druck, die heimischen Preußen kamen nur schwer in Tritt und konnten vorerst keine nennenswerten Akzente setzen. Abermals war es Kling, der eine Flanke am langen Pfosten nur knapp verpasste (28.). Und Mason Billerbeck setzte nach einem schnellen Freistoß den Ball an die Latte des Beeskower Tores (37.). Kurz darauf aber passierte es: Robert Heinrich jagte einen Freistoß aus halblinker Position zum 2:0 ins obere Eck. Im Anschluss vergab wiederum Kling, der über den Kasten von Sebastian Schmidt schoss (40.).

Die Beeskower Mannschaft rappelt sich jedoch auf und war bemüht, noch vor dem Seitenwechsel wenigstens den Anschluss herzustellen. Was in der 43. Minute auch gelang: David Stark setzte sich prima durch, passte nach innen, wo Max Rosengart zur Stelle war und die Kugel unter die Latte jagte. Unmittelbar vor der Pause verpasste der Schützte einen Freistoß von Stark nur knapp.

Trainer Robert Fröhlich suchte mit einem Doppel-Wechsel das Blatt zu wenden. Mit druckvollem Angriffsspiel und schönen Kombinationen erarbeiteten sich Gastgeber denn auch zunehmend ein optisches Übergewicht. Einen Kopfball von Uwe Borrasch konnte Gäste-Keeper Andreas Aßmann noch parieren (59.), mit dem nächsten Angriff gelang dem eingewechselten Oliver Jakopaschke aber der Ausgleich. Nach einer schönen Flanke über die gesamte Großziethener Abwehr vollstreckte er flach ins lange Eck. Allerdings verletzte sich der Torschütze bei dieser Aktion so schwer, dass er ausgewechselt werden musste.

Die Preußen-Mannen um Kapitän Jan Röhle wollten sich mit einem Punkt nicht zufrieden geben. Borrasch verpasste zweimal die Führung (64., 68.), einen mustergültigen Konter aber schloss Rene Margraff zum 3:2 ab (71.). Und als der Gegner noch benommen wirkte, setzte Uwe Borrasch mit dem 4:2 einen drauf (74.). Stark vergab die endgültige Entscheidung, als er allein vor dem Großziethener Keeper auftauchte (77.). So versuchten die Gäste noch einmal alles, beorderten den erfahrenen Bernd Hecker aus der Abwehr in die Angriffsspitze. Mehr als der Anschlusstreffer durch Mirco Köhler gelang ihnen aber nicht mehr (83.).

Beeskows Trainer Fröhlich war nach der spektakulären Wende natürlich erleichtert: „Die Mannschaft hat sich nach einer bravourösen Aufholjagd belohnt, zumal wir neben Michael Ulbrich heute auch noch Peter Lassek ersetzen mussten. Es spricht aber für den Zusammenhalt des gesamten Teams, dass wir dieses Spitzenspiel vor einer großartigen Zuschauerkulisse noch drehen konnten. Ich bin stolz auf meine Jungs.“

Großziethens Routinier, der 40-jährige Hecker, zog ernüchtert Bilanz: „Obwohl ich vor den schnellen Beeskower Außen um David Stark gewarnt habe, haben wir uns nicht clever genug angestellt. Die Preußen haben verdient gewonnen.“

Schiedsrichter: Kevin Meißner (FV Erkner) - Zuschauer: 215
Tore: 0:1 Christopher Kling (15.), 0:2 Robert Heinrich (38.), 1:2 Max Rosengart (43.), 2:2 Oliver Jakopaschke (60.), 3:2 Rene Margraff (71.), 4:2 Uwe Borrasch (73.), 4:3 Mirco Köhler (83.)



SG Niederlehme 1912 - VfB Trebbin 1:2
Da der VfB Trebbin sein Nachholspiel am Dienstag gewann, übernahm der starke Aufsteiger wieder die Tabellenführung. Einen Punkt vor den Großziethenern und drei vor den Beeskowern, die allerdings bereits eine Partie mehr zu Buche stehen haben. Am Sonnabend kommt es in Trebbin zum vielleicht schon vorentscheidenden Duell: Sollte der Gastgeber die Preußen besiegen, lägen der VfB sechs Zähler vor den Preußen. Im Falle eines Beeskower Auswärtssieges aber würde der Kampf um Meisterschaft und Landesliga-Aufstieg eine vor Wochen noch undenkbare Zuspitzung erfahren.

Schiedsrichter: Enrico Großimlinghaus (RSV Eintr.) - Zuschauer: 117
Tore: 0:1 Kevin Reuschel (57.), 1:1 David Vogel (65.), 1:2 Gabor Kovacs (90.+3 Foulelfmeter)



Was am Wochenende in der Liga geschah:


SV Victoria Seelow II - SV Preussen 90 Beeskow 0:3


Schiedsrichter: Tobias Kastner (FC Eisenh.) - Zuschauer: 140
Tore: 0:1 Uwe Borrasch (23.), 0:2 (54. Eigentor), 0:3 Rene Margraff (79.)

SV 1919 Woltersdorf - SV Blau-Weiss Markendorf 1:0

Das 1:0 gegen Blau-Weiss Markendorf war der erste Dreier nach fünf sieglosen Partien und der erste volle Erfolg auf dem Sportplatz An den Fuchsbergen seit dem 4:1 gegen den Müllroser SV Ende Februar. Trainer Carsten Knäfel lobte die Mannschaft für eine „konzentrierte Leistung und eine spielerische Steigerung. Wir haben hinten sehr sicher gestanden, sind in Führung gegangen und haben uns mit dem Sieg am Ende auch endlich mal wieder belohnt.“

Die Gäste aus dem Frankfurter Westen waren personell arg gebeutelt, hatten etliche A-Junioren und Akteure der Ü 35 im Kader. Die Defensive stand aber recht ordentlich, vorn dagegen kochten die Blau-Weissen auf Sparflamme. Die Randberliner waren offensiv präsenter und kamen nicht ganz zufällig durch Kapitän Thomas Döring zum Führungstreffer, der einen schönen Spielzug veredelte, als er den Ball nach einer Flanke im Strafraum annahm und trocken abzog (35.).

In Hälfte 2 machten beiden Teams die vorsommerlichen Temperaturen zu schaffen. Die Gastgeber wollten die Entscheidung, scheiterten aber an der Markendorfer Abwehr. Die Gäste wiederum verstärkten ihre Bemühungen, brachten jedoch auch nichts Zählbares zustande.

Am Ende standen beim SVW die Null „und natürlich ein ganz wichtiger Sieg, vor allem auch für die Moral“, wie Knäfel unterstrich. Am Sonnabend geht es für den Tabellen-14. zum -zehnten FSV Luckenwalde II, am Mittwoch kommt die SG Bruchmühle als Siebter nach Woltersdorf. Aus diesen beiden Spielen sollen möglichst vier Punkte her, „denn den MTV Wünsdorf und den Storkower SC wollen wir möglichst noch überholen“, gibt der Trainer die Zielstellung vor. Das Duo rangiert einen bzw. zwei Zähler vor den Randberlinern, die übrigens trotz des 1:0 über die Markendorfer weiter das zweitschlechteste Heimteam der Liga sind.

Schiedsrichter: Nico Läufer - Zuschauer: 36
Tore: 1:0 Thomas Döring (35.)



FSV Preußen Bad Saarow - SV Grün-Weiß Union Bestensee 1:3

Nach einer weitgehend ausgeglichenen Anfangsphase fielen die zwei Tore vor der Pause im Minutentakt. Erst war Gordon Schust nach einem Pass in die Tiefe von Michael Birch-Hirschfeld mit dem 1:0 für die Gäste zur Stelle (39.). Deren Freude währte aber nicht lange. Ein katastrophaler Rückpass brachte Union-Keeper Tom Röhler in Schwierigkeiten, dessen Klärungsversuch landete bei Christian Dobberack, der sich artig mit seinem zehnten Saisontor bedankte.

Die zweite Halbzeit gehörte dann aber über weite Strecken den Gästen aus Bestensee. Einen Angriff über Gustav Lemke und John Janisch vollendete der 37-jährige Routinier Birch-Hirschfeld mit seinem 14. Saisontor zur 2:1-Führung. Die Bad Saarower stemmten sich zwar noch einmal gegen die drohende Heimniederlage, es fehlte ihnen an diesem Tag aber auch ein wenig das Glück im Abschluss.

Der dritte Union-Treffer, in der 90. Minute durch den eingewechselten Marc Manthey im Nachschuss erzielt, war dann nur noch einer für die Statistik.

Die Grün-Weißen aus Bestensee legten mit einem 5:0 im Nachholspiel gegen Victoria Seelow II nach, für die Preußen geht es am Sonnabend mit der Auswärtspartie bei der SG Niederlehme weiter.


Schiedsrichter: Tim Reinhold (BW Wriezen) - Zuschauer: 40
Tore: 0:1 Gordon Schust (39.), 1:1 Christian Dobberack (40.), 1:2 Michael Birch-Hirschfeld (73.), 1:3 Marc Manthey (90.)



FSV Eintracht 1910 Königs Wusterhausen - VfB Trebbin 2:3


Schiedsrichter: Carsten Fox (MSV Zossen) - Zuschauer: 62
Tore: 0:1 Gabor Kovacs (7.), 1:2 Thorsten Albrecht (55.), 2:2 Julian Ludewig (59.), 2:3 Gabor Kovacs (64. Foulelfmeter)



SG Grün-Weiß Rehfelde - FSV 63 Luckenwalde II 1:1


Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 45
Tore: 0:1 David Alec Voigt (77.), 1:1 Bledar Mahmuti (81.)



MTV Wünsdorf 1910 - SG 47 Bruchmühle 0:2


Schiedsrichter: Thomas Glaß (Schulzendorf) - Zuschauer: 46
Tore: 0:1 Dennis Dreetz (54.), 0:2 Tom Stedtler (81.)



Müllroser SV 1898 - SG Niederlehme 1912 0:2


Schiedsrichter: Christian Ballin (Tuchebander) - Zuschauer: 84
Tore: 0:1 Kevin Groggert (67.), 0:2 Lukas Stothut (86.)



SG Großziethen - Storkower SC 6:5


Schiedsrichter: Philipp Bulmahn (Zernsdorf) - Zuschauer: 25
Tore: 1:0 Dominique Robrahn (3.), 1:1 Koray Buley (12. Foulelfmeter), 1:2 Patrick Wach (23.), 1:3 Martin Grossmann (28.), 2:3 Dennis Vogler (31.), 2:4 Martin Grossmann (35.), 3:4 Kevin Soboll (38. Foulelfmeter), 4:4 Kevin Ottenhus (57.), 5:4 Dennis Vogler (61.), 5:5 Jan Haupt (78.), 6:5 Dennis Vogler (90.)

Aufrufe: 03.5.2018, 16:56 Uhr
MOZ.de / Kai Beißer und Helmut MusickAutor