2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Doppeltorschütze: Seelows Sebastian Jankowski schüttelt die Herthaner Dennis Dombrowe (links) und Sven Aagaard ab.  ©Udo Plate
Doppeltorschütze: Seelows Sebastian Jankowski schüttelt die Herthaner Dennis Dombrowe (links) und Sven Aagaard ab. ©Udo Plate

Festtagsstimmung in Seelow

Sebastian Jankowski macht dem Favoriten Hertha 03 Zehlendorf mit einem Doppelpack den Gar aus

Der Saisonstart hätte für Oberliga-Neuling Victoria Seelow nicht besser laufen können: Vor 505 Zuschauern in der heimischen Sparkassenarena gewann Victoria gegen Hertha 03 Zehlendorf. Die Siegtore erzielte Routinier Sebastian Jankowski.

Victoria Seelow startete mit reichlich Elan, taktieren stand wohl nicht auf dem Arbeitszettel von Übungsleiter Robert Fröhlich. Da die Gäste um Cheftrainer Markus Schatte keine Antwort schuldig blieben, ging es von Beginn an mit Hochgeschwindigkeitsfußball zur Sache. Nach drei Minuten rettete der starke Zehlendorfer Schlussmann Nico Hinz im Nachfassen gegen den einsatzfreudigen Anastasios Alexandropoulos.

Auch in der Folgezeit ging es munter weiter. Herthas Efraim Gakpeto scheiterte mit einem sehenswerten Fallrückzieher (14.). Dass es nichts Zählbares zu notieren gab, war der Verdienst von Keeper Hinz, der zunächst einen Distanzschuss von Enrico Below parierte (21.) und einen Kopfball von Victoria Kapitän Rick Drews mit einem Riesenreflex von der Linie kratzte (24.).

Im zweiten Spielabschnitt verflachte die bis dahin allemal interessante Begegnung ein wenig, da die Seelower die Offensivaktionen der Gäste besser unterbanden. Freilich gelang dies nicht komplett, doch als letzte Instanz war stets Seelows Defensivspezialist Sebastian Lawrenz zur Stelle und hielt fast im Alleingang den Strafraum sauber. Auf der Gegenseite verzog Nabiel Nasser nach Flanke von Dawid Jankowski und Kopfballverlängerung von Yildirim Kagan (69.), doch nur wenige Augenblicke später stand die Sparkassenarena dann Kopf. Eine Co-Produktion des Jankowski-Duos brachte die Führung der Platzherren. Dawids Hereingabe bugsierte Sebastian per Kopf am sich vergeblich streckenden Torsteher Hinz ins Netz (69.).

Ein merklicher Schock für die Gäste, die auch für den nächsten Aufreger sorgten. Gakpeto ließ sich zu einer Tätlichkeit gegen Dawid Jankowski hinreißen: Richtigerweise Rot für den Zehlendorfer. Diese Entscheidung brachte wiederum Kapitän Erdal Özdal mächtig auf die Palme: "Der Schiri und sein Assistent haben ebenso wenig wie ich die Szene gesehen und trotzdem zeigt der Unparteiische Rot. Das verstehe wer will, ich nicht", wetterte Özdal.

Anschließend kehrte wieder Ruhe in die Partie ein, denn je weiter sich das Spiel dem Ende entgegen neigte, desto mehr kontrollierte die Heimelf das Geschehen, ohne jedoch aufs Toreschießen zu verzichten. Der eingewechselte Heiko Leinweber mit der Balleroberung, Simeon Apostolow mit unwiderstehlichem Antritt und Basti Jankowski mit einem Schlenzer am chancenlosen Hinz zum 2:0-Endstand (90.) setzten den Schlusspunkt eines sehenswerten, wenn auch nicht stets auf hochklassigem Niveau stehenden Saisonstarts.

Trotz Sieges war Seelows Cheftrainer Fröhlich bei aller vorhandener Festtagsstimmung fast ohne Stimme nicht restlos zufrieden: "Mein junges Team muss noch von der Außenlinie geführt werden, daher der Stimmverlust. Zudem müssen wir noch lernen, den Ball in Überzahl besser und ruhiger laufen zu lassen. Allerdings haben die Jungs wieder einmal gezeigt, welch Potenzial in der Mannschaft steckt."

Richtig angefressen präsentierte sich indes Hertha-Coach Markus Schatte: "Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit so ziemlich alles vergessen, was wir uns in der Kabine noch vorgenommenen hatten und dafür verdientermaßen die Quittung bekommen. Ich bin maßlos enttäuscht, denn wir wollten in Seelow die drei Punkte."

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Aufrufe: 016.8.2015, 20:51 Uhr
MOZ.de / Udo PlateAutor