"Er war schon immer interessiert"

„Er war schon immer interessiert“, sagt Heiner Krafzik. Der Abteilungsleiter Fußball beim 1. FC Frankfurt bringt ein wenig Licht ins Dunkel um die Frage, die seit Dienstag die Fußballfans in Ostbrandenburg beschäftigt: Wieso wechselt Seelow-Coach Robert Fröhlich mitten in der Saison ausgerechnet zum Lokalrivalen nach Frankfurt? Victoria steht aktuell auf dem elften Rang, der FCF ist Tabellenschlusslicht. Seelow ist ins Achtelfinale des Landespokals eingezogen, Frankfurt schon ausgeschieden.

„Robert hat von der Pike auf bei Frankfurt Fußball gespielt, da hat man schon eine Bindung“, versucht Krafzik die Top-Verpflichtung noch ein wenig genauer zu erklären. Zudem wohnt Fröhlich in der Stadt, sein Sohn spielt ebenfalls beim FCF. Persönlich war der neue Coach am Dienstag nicht zu erreichen.

Und auch sonst gibt man sich eher wortkarg zum neuesten Transferkapitel zwischen Frankfurt und Seelow. FCF-Präsident Markus Derling ließ am Dientagvormittag per Pressemitteilung wissen: „Mit Robert Fröhlich steht uns ein ambitionierter und erfolgreicher Trainer zur Seite, der uns helfen wird, aus einer schwierigen sportlichen und mannschaftlichen Situation heraus zu finden. Unser gemeinsames Ziel ist der Oberliga-Klassenerhalt, aber wir planen langfristig. Die Zusammenarbeit ist nicht befristet.“ Viel mehr ließ sich die Vereinsführung, die erst im Juni den Abgang von Spielmacher Marcel Georgi nach Seelow verkraften musste, nicht entlocken.

In Seelow sitzt der Schock über die plötzliche Nachricht natürlich tief. Weder ein neuer, noch ein Interims-Coach sind in Sicht. Bei Teammanager Jörg Schröder herrscht Rätselraten, wie es weitergehen soll. Weiter kommentieren will er den Wechsel allerdings nicht. Auch Seelow-Chef Roland Bienwald lässt nur knapp verlauten: „Wir werden ein Statement abgeben, wenn es soweit ist“. Gleichzeitig weist Bienwald darauf hin, dass die komplette sportliche Führung derzeit nicht in Seelow weile. Der plötzliche Abschied dürfte den Verein mehr als überrascht haben. Besonders schwer wiegt diese Entscheidung, weil am Freitagabend die Partie gegen Tabellenführer Altglienicke ansteht.

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