2024-04-19T07:32:36.736Z

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Andi Pummer soll den SV Türkgücü-Ataspor nach oben führen. F: Buchholz
Andi Pummer soll den SV Türkgücü-Ataspor nach oben führen. F: Buchholz

Türkgücü-Ataspors Ziel: Nummer drei hinter Bayern und 1860

Bei Aufstieg ins Grünwalder?

Es ist schon fast 30 Jahre her, da erfüllte sich für den SV Türkgücü München ein Traum. Der 1975 gegründete Verein stieg 1988 in die Bayernliga auf, damals die dritte Spielklasse. Unter der Regie von Trainer Peter Grosser war die „türkische Kraft“ plötzlich auf Augenhöhe mit dem TSV 1860 und der SpVgg Unterhaching.

Zu den Heimspielen pilgerten im Schnitt 5000 Fans ins Stadion an der Grünwalderstraße. Als dann der finanzkräftige Präsident Ergun Berksoy seine Zelte in München abbrach und in die Türkei zurückkehrte, ging es immer mehr bergab und Türkgücü musste sogar Konkurs anmelden. Erst die Fusion mit Ataspor München brachte den Verein wieder in die Erfolgsspur und zumindest in die Landesliga zurück.

Beim Aufstieg zurück ins Grünwalder?

Jetzt gibt es wieder große Pläne für die Zukunft. „Wir wollen als die Nummer drei in München, hinter dem FC Bayern und dem TSV 1860 möglichst bald in die Regionalliga aufsteigen“, lautet das Ziel des neuen Präsidenten Kivran. Der Weg nach oben scheint geebnet, denn nach einem Drittel der Saison steht Türkgücü-Ataspor souverän an der Spitze. In zwölf Spielen gab es zehn Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage. „Wir haben noch nichts erreicht, sind aber auf einem guten Weg. Ein Selbstläufer ist die Landesliga aber nicht“, sagt Manager Kadir Alkan, der personell aufrüsten konnte.

Der neue Trainer Andreas Pummer brachte vom Regionalliga-Aufsteiger FC Unterföhring gleich fünf Akteure mit, mehrere hochkarätige Neuzugänge kommen aus höheren Spielklassen. Zuletzt gelang mit der Verpflichtung des Ex-Profis Erdal Kilicaslan ein „Königstransfer“. Zum Trainerteam gehört dann auch noch der Ex-1860-Profitorhüter Michael Hofmann. „Wir haben versucht alles professioneller zu gestalten“, sagt der Manager.

Aber der Landesliga-Tabellenführer hat mit Platzproblemen zu kämpfen. So müssen sich die „Türken“ die Bezirkssportanlage im Ostpark mit drei anderen Klubs teilen, die Trainingszeiten sind knapp bemessen. Um auf Rasen üben zu können, weicht die Truppe von Trainer Pummer teilweise nach Aying aus. Die Heimspiele finden auf dem Kunstrasenplatz statt. „Wir müssen viel improvisieren und haben es nicht so leicht wie die Vereine aus der Region“, meint Kadir Alkan, der aber bereits in die Zukunft blickt: „Sollten wir wirklich den Aufstieg schaffen, dann müssten wir wohl unsere Heimspiele im Grünwalder Stadion austragen, dies würde dann wieder viele türkische Fans mobilisieren und zu einer Aufbruchstimmung führen“. Nach den Pleiten in der Vergangenheit machen sich die Fans Sorgen über die wirtschaftlichen Perspektiven. Der Manager zerstreut die Bedenken: „Wir arbeiten solide und haben zum Glück mehrere gute Sponsoren“.

Aufrufe: 029.9.2017, 20:27 Uhr
Klaus Kirschner - Münchner MerkurAutor