Arbnor Segashi hat seine Schwester Armela beim Amoklauf in München verloren. Drei Jahre nach der Tat sprach er zum ersten Mal darüber, wie ihm der Fußball geholfen hat, überhaupt wieder etwas zu fühlen.
Nicht nur Thomas Reichlmayr, auch Trainer Andi Pummer gab Arbnor Segashi nach dem Tod von Schwester Armela viel Kraft:
Andi Pummer war schon in Unterföhring mein Trainer. Er hat mich nach meiner Zeit beim FC Pipinsried zu Türkgücü-Ataspor geholt. Ich wollte zu ihm zurück und ihm zeigen, dass ich es drauf habe. Er sollte merken: Ich bin nicht mehr der kleine Junge von damals, den du auf die Bank setzen kannst. Ich mag Andi unglaublich gerne. Als Mensch noch viel mehr, als als Trainer. In der Phase, als ich meine kleine Schwester verloren habe, sind wir nochmal enger zusammengerückt. Unsere Telefonate waren viel intensiver und emotionaler. Er kannte Armela. Das wird uns für immer verbinden. Wenn ich Andi sehe, muss ich an meine Schwester denken. Nach jedem Spiel ist sie zu Andi gegangen. Sie hat mit ihm gequatscht, als würde sie ihn schon seit Jahren kennen. Wir haben damals mit Unterföhring einige Spiele in Folge verloren. In dieser Zeit hatte Armela immer schwarzen Nagellack. Pummer hat irgendwann zu ihr gesagt: Wechsel die Farbe. Wir verlieren immer, wenn du schwarz trägst. Im nächsten Spiel haben wir gewonnen. Nach dem Schlusspfiff ist Armela zu Pummer gelaufen und hat ihm ihre Nägel gezeigt: Schau, Andi, heute habt ihr gewonnen, weil ich rot trage.