2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview
Bei Türkgücü-Ataspor sind seine Qualitäten nicht mehr gefragt. Victor Carr (li.) verlässt die Münchner ein zweites Mal. FOTO: Sven Leifer
Bei Türkgücü-Ataspor sind seine Qualitäten nicht mehr gefragt. Victor Carr (li.) verlässt die Münchner ein zweites Mal. FOTO: Sven Leifer

Schnelles Aus bei Türkgücü: Carr wurde Wechsel nahegelegt

Stürmer sucht neuen Verein

Nur ein halbes Jahr nach seiner Rückkehr zum SV Türkgücü-Ataspor München verlässt Victor Carr den Verein bereits wieder. Wie es dazu kommt, dass der liberianische Nationalspieler nach dieser kurzen Zeit einen neuen Klub sucht, erklärt der 29-Jährige wir im Vorort-Interview.

Victor, war es deine eigene Entscheidung Türkgücü zu verlassen oder haben sie dir einen Wechsel nahegelegt, nachdem sie vier Hochkaräter verpflichtet hatten?

Eigentlich hatte ich nicht vor zu wechseln, doch als mich erst Trainer Pummer anrief und erklärte, dass ich nicht in sein Spielkonzept passen würde und dann noch Teammanager Kadir Alkan sagte, der Kader sei zu groß und es würde jetzt mit den vier Neuverpflichtungen noch schwerer werden, Einsatzzeiten zu bekommen, war es für mich klar, dass ich nicht dort bleiben würde.

Hattest du dir nach dem Abgang von Erdal Kilicaslan regelmäßigere Einsatzzeiten erhofft?

Ja, natürlich. Ich habe in jedem Training mein Bestes gegeben, aber leider trotzdem keine Einsatzzeiten bekommen. Ich habe öfter den Kontakt zum Trainer gesucht um zu erfahren, was ich besser machen könnte. Ich wollte weiter so Gas geben, um meine Chance bekommen, aber leider kam es dazu nicht. Dann zog ich mir kurz vor der Winterpause einen Außenbandriss zu, der mir auch noch die letzte Möglichkeit genommen hat.

Legst du jetzt erst einmal eine Pause ein oder weißt du schon, wie es mit der Saison weitergeht?

Nein, Pause möchte ich keine machen. Ich möchte spielen. Auf der Bank bin ich jetzt lange genug gesessen. Ich stehe mit ein paar Mannschaften in Kontakt, Genaueres kann ich aber noch nicht sagen.

In deiner zweiten Saison beim SV Türkgücü-Ataspor warst du Stammspieler und hast 23 Spiele gemacht. Nach deiner Rückkehr vom TuS Geretsried fandest du dich eher in der Rolle des Ergänzungsspielers wieder. Weißt du wieso?

Wie ich schon sagte, war mir das nicht ganz klar und ich versuchte immer wieder Kontakt zum Trainer zu bekommen, um zu erfahren, woran es genau lag. Leider blieben die Anstrengungen ohne Erfolg, selbst als mehrere Spiele verloren gingen, wurden keine Änderungen vorgenommen.

Aus welchen Gründen bist du damals nach Geretsried gegangen und wieso kamst du schon nach einem Jahr wieder zurück?

Ich wollte wechseln. Nach eineinhalb Jahren war aus der damaligen Mannschaft kein Team zusammengewachsen und es gab auch öfter Unruhen im Verein. In Geretsried war ich dann sehr glücklich. Dort wurde ich super vom Team, den Fans und der Vorstandschaft aufgenommen. Ich wäre auch gerne dort geblieben, aber es gab verschiedene Punkte, weshalb ich Geretsried schweren Herzens verließ. Ein Grund war zum Beispiel, dass die Fahrgemeinschaft weggefallen war und ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fast zwei Stunden unterwegs war (wenn sie denn pünktlich waren) und das mit meiner Arbeit schwer zu kombinieren war. Im privaten Leben hatte sich auch noch einiges getan. So war es für mich zu diesem Zeitpunkt die beste Lösung, wieder hier in München zu spielen. Zum Trainingsplatz von Türkgücü bin ich in zehn Minuten geradelt. Ebenfalls reizte es mich, in diesem neuen Kader in einer Top-Mannschaft spielen zu können.

Was sind die Ziele für den Rest deiner fußballerischen Laufbahn?

Ein tolles Team zu finden, viele Einsatzzeiten zu bekommen und mein Können nochmal unter Beweis stellen zu können.

Aufrufe: 011.1.2018, 11:00 Uhr
Moritz BletzingerAutor