2024-04-23T13:35:06.289Z

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Sebastian Mitterhuber (in gelb) im Vorort-Interview. F: Meier
Sebastian Mitterhuber (in gelb) im Vorort-Interview. F: Meier

Pipinsried: Vom Helden zum Buhmann? Das sagt Mitterhuber

Der Ex-Co-Trainer im Interview

Sebastian Mitterhuber wechselt zum SV Türkgücü-Ataspor in die Landesliga. Und das, obwohl Mitterhuber als spielender Co-Trainer beim FC Pipinsried eine echte Erfolgsgeschichte glückte: Der erste Regionalliga-Aufstieg in der Vereinsgeschichte. Im Vorort-Interview spricht der 29-Jährige über die neue sportliche Herausforderung, die 3.Liga und sein Ende beim FCP.

Für viele überraschend und unverständlich. Sebastian Mitterhuber wurde in Pipinsried aussortiert. FCP-Dompteur Konny Höß sprach von "verschiedenen Gründen" die zum Ende des Engagements führten. Rein sportlicher Natur können die besagten Kriterien eigentlich nicht gewesen sein. Der Ex-Co-Trainer war auf sowie neben dem Platz einer der Leistungsträger des FC Pipinsried. Kaum ein Spiel verpasste der Mittelfeldspieler. Dennoch wurde der 29-Jährige vor die Tür gesetzt. Im Vorort-Interview bezieht Mitterhuber Stellung.

War dein Wechsel zum SV Türkgücü-Ataspor eine spontane Entscheidung, oder bestand schon länger Kontakt zur sportlichen Leitung?

Spontan keineswegs, es bestand schon länger Kontakt. Als mein Abgang aus Pipinsried fix war, habe ich mich natürlich umgeschaut. Ich stand über längere Zeit mit Kadir Alkan im Austausch. Mich hat das Konzept sowie das Menschliche überzeugt. Sie verfolgen den Plan, mittelfristig etwas aufzubauen und ich will meinen Teil dazu beitragen.

Es wurden bereits viele hochkarätige Neuzugänge verpflichtet, alle wollen spielen. Kann so überhaupt eine gute Teamchemie entstehen?

In meinen bisherigen Mannschaften war das immer der Fall. Das Team muss für jeden über allem stehen. Der Konkurrenzkampf wirkt sich positiv auf unser Trainingsniveau aus. Klar, sind einige große Namen dabei, aber es zählen keine Namen. So wie ich die Jungs bisher kennenlernen durfte, sind alle charakterlich einwandfrei und werden dem mannschaftlichen Erfolg alles unterordnen.

Die enormen finanziellen Anstrengungen des Vereins werden auch von einigen kritischen Tönen begleitet. Wie siehst du das?

Das kann ich nicht beurteilen. Die Qualität im Team ist enorm und hinter der Transferpolitik steht ein Plan.

Welcher?

Im Allgemeinen besitzen wir eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive. Mit Christoph Rech vom SV Wacker Burghausen haben wir auch unsere Defensive verstärkt. Jede Position ist stark besetzt.

Objektiv betrachtet, kann Türkgücü im nächsten Jahr nur scheitern, man MUSS eigentlich Meister werden. Ist der Druck im Training schon spürbar?

Müssen muss man gar nichts. Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen einen guten Start in die Saison erwischen.

Du hast in deiner Karriere 87 Partien in der 3. Liga absolvieren dürfen. Bist du zufrieden, wie alles gelaufen ist, oder hättest du einige Entscheidungen rückblickend etwas anders getroffen?

Alles im Allen bin ich zufrieden. Natürlich kann man sich im Nachhinein fragen: Hätte, wäre, wenn. Aber man muss im Leben Entscheidungen treffen und so wie es jetzt ist, bin ich sehr zufrieden. Ich habe beruflich Fuß gefasst und kann das Ganze mit Fußball auf hohem Amateurniveau vereinen.

Beim FC Pipinsried warst du zuletzt als spielender Co-Trainer tätig. Glaubst du, dass der FCP in der Regionalliga bestehen kann? Und wie würdest du deinen Abgang und die Aussage von Konny Höß bewerten?

Es ist nicht mehr meine Aufgabe, aber ich würde es den Jungs wünschen. Die Jungs sind charakterlich top und haben es sich verdient. Für viele ist es die erste Regionalliga-Saison, sie sollen die Saison und die Highlights, die auf sie warten, genießen. Allein das Spiel gegen die Löwen ist ein super Erlebnis. Sie müssen in jedem Spiel an ihr Limit gehen, dann wird man sehen, was alles möglich ist.

Für mich selbst ist das Kapitel „Pipinsried“ abgehackt. Es ist nicht mein Stil nachzutreten. Ich möchte mich für die super Saison bei den Jungs bedanken, die Arbeit mit den Jungs hat mir viel Spaß bereitet.

Aufrufe: 012.7.2017, 08:30 Uhr
Christoph Englmann - Fussball VorortAutor