2024-05-10T08:19:16.237Z

Im Nachfassen
– Foto: Sebastian J. Schwarz/Archiv

Trotz 0:21 soll es in Olewig weitergehen

Mit nur sieben Akteuren bezog Olewig II im Sauertal eine turmhohe Pleite – Zehn Abgänge vor der Saison haben den Verein enorm geschwächt.

0:16, zweimal 0:6, 0:5 – und nun sogar ein 0:21: Die zweite Mannschaft des SV Trier-Olewig kommt gleich zu Saisonbeginn in der Kreisliga C Trier/Eifel mächtig unter die Räder. Nach zahlreichen Abgängen ist die personelle Situation insgesamt schwierig im Verein, der vor wenigen Wochen bereits die dritte Garnitur vom Spielbetrieb in der D-Liga abmelden musste.

Mit nur sieben Akteuren war die Reserve am Sonntag nach Godendorf zum Auswärtsspiel bei der SG Sauertal Ralingen II gereist. „Verletzungen, familiäre Gründe – es kam diesmal besonders viel zusammen“, berichtet SVO-Geschäftsführer Rüdiger Gouverneur, der mit seinen 49 Jahren selbst auch noch mal auf dem Platz stand, damit die Mindestanzahl für eine spielfähige Mannschaft erreicht werden konnte. „Wir wollten nicht so früh schon den Joker verbraten und nicht antreten“, lässt Gouverneur durchblicken. Einen Freischuss hat eine Mannschaft laut den Regeln des Fußballverbandes Rheinland. Beim zweiten Nichtantritt wird das Team dann aber gestrichen und steht als erster Absteiger fest.

Moral bricht, Kraft lässt nach - es hagelt Tore

Mit einer Viererkette und zwei Mann davor, welche die Räume der Sauertaler zumindest ansatzweise zusätzlich einengen sollten, waren die Olewiger in Godendorf um Schadensbegrenzung bemüht. Bis zur 30. Minute, als es 5:0 stand, gelang das ansatzweise. Mit zunehmender Spieldauer brachen dann aber alle Dämme. „Irgendwann bricht die Moral, und auch die Kraft lässt nach“, so Gouverneur, der in der Innenverteidigung agierte. Erschwerend kam für die Olewiger dazu, dass sie keinen gelernten Torwart zwischen den Pfosten hatten.

Immerhin lief die Partie fair ab, Schiedsrichter Günter Gilz musste keinerlei Karten zeigen. Auch von Seiten der Sauertaler sei alles okay gewesen, berichtet Gouverneur: „Da wollte uns keiner vorführen. Jeder war halt nachher heiß, auch noch mal zu treffen.“ Als Anerkennung für das Durchhalten bis zum Schluss spendierten die Sauertaler den Gästen sogar noch eine Kiste Bier. Rund 30 Jahre spiele er schon Fußball, habe aber noch nie so hoch verloren: "Das war schon hart. Am Ende hatte ich fast Tränen in den Augen", sagt der mitspielende Geschäftsführer.

Abmelden ist (noch) keine Option

Die Hoffnung bei den Olewigern ist noch da, dass bereits am Sonntag, wenn ab 13 Uhr das Heimspiel gegen die FSG Ehrang III ansteht, wieder mehr Leute zur Verfügung stehen. Die zweite Mannschaft am Leben zu halten, sei das erklärte Ziel, so Gouverneur. Das Team abzumelden hätte nicht nur den definitiven Abstieg, sondern nach Ansicht des Geschäftsführers auch zur Folge, dass „es nach einer längeren Pause eventuell schwierig ist, wieder genügend Spieler zusammenzutrommeln“. Trainer würden sehr helfen, die Saison gut zu Ende zu bringen. Das eigentlich dafür vorgesehene Duo habe aber laut Gouverneur aus persönlichen Gründen mehr (Heiko Koenen) oder weniger (Mario Zahren) aufgehört.

Immerhin hat sich die Lage bei der ersten Mannschaft in der Kreisliga B Trier/Saar nach zuletzt zwei Siegen entspannt. Zehn Abgänge hatte es im Vorfeld der neuen Saison gegeben. Alleine fünf folgten damit ihrem früheren Trainer beim SVO, Andreas Wagner, zum A-Ligisten SV Sirzenich. „Dadurch ist fast die Hälfte der zweiten Mannschaft nach oben gerückt. Entsprechend fehlt dieser Kern jetzt unten“, weiß Geschäftsführer Gouverneur.

Aufrufe: 017.9.2019, 19:50 Uhr
Andreas Arens Autor