2024-05-08T14:46:11.570Z

Spiel der Woche

Nadelstiche treffen mitten ins Herz

SV Trier-Irsch nach 2:0-Arbeitssieg gegen SG Longuich vorerst raus aus der Grauzone

Der SV Trier-Irsch hat sich nach dem 2:0-Sieg gegen nach vorn harmlose Kicker von der SG Longuich im Abstiegsampf wieder Luft verschafft. Beide Tore erzielte der Ex-Tarforster Nils Spruck und verhalf seinem Team zwischenzeitlich auf Platz zehn. Die Gäste konnten den Ausfall von einem halben Dutzend Stammspielern nie kompensieren.
Trier-Irsch. Freudenstrahlend und erleichtert nahmen die Verantwortlichen von Trier-Irsch das 2:0 ihrer Mannschaft gegen den eigentlich als Favoriten ins Spiel gegangenen Tabellensiebten zur Kenntnis. Nicht nur, weil Neuzugang Nils Spruck die entscheidenden Tore gelangen und die prekäre Lage so etwas entschärft wurde, war Trainer Stefan Gretschel von seinem Team angetan. "Uns ist ein positiver Start gelungen. Diese drei Punkte sind in unserer Lage immens wichtig, aber absolut verdient gewesen." Gretschel, der das Team erst seit der Winterpause zusammen mit Christian Benz trainiert, sah eine über weite Strecken engagierte Leistung seiner Elf, wenn auch die spielerischen Mittel oft noch im Ansatz stecken blieben. Die SG Longuich musste auf sechs Stammkräfte verzichten: Tobias Orth und Johannes Herber fehlten wegen Kreuzbandrissen, an Schambeinentzündungen laborierten Torwart Thorsten Lang und Martin Reis und berufsbedingt abwesend waren Jason Born und Christian Jakobs. Mit dieser schweren Hypothek besaßen die Gäste von der Mosel zwar optische Vorteile, doch die entscheidenden Szenen zeigten sich auf Seiten der Gastgeber. So geschehen in der neunten Minute, als Nils Spruck den Ball am herauseilenden SG-Keeper Sebastian Marquenie vorbei ins lange Eck spitzelte - 1:0 (9.). Zuvor hatte Pascal Köpfle mit einem Distanzschuss die Gästeführung auf dem Fuß, doch SV-Routinier Jörg Roth hatte die Fäuste rechtzeitig oben. Die Gäste taten sich schwer mit dem Pressing spielenden Gegner, dem nur ein Sieg weiterhalf. Die Partie war von viel Hektik und Unruhe sowie von fehlender Spielkultur und wenig Kombinationsfluss geprägt. Doch dies durfte man ohnehin nicht erwarten. In der höhepunktarmen ersten Hälfte hatte Stefan Zentius den Ausgleich auf dem Schlappen, doch sein Distanzschuss wurde erneut Beute von Roth. Die kampfstarke Partie lebte auch im zweiten Durchgang von der Spannung und engen Zweikämpfen. Die Entscheidung für die Trierer Vorstädter reifte, als ein öffnender Diagonalpass über 40 Meter von Verteidiger Florian Meo auf den links davoneilenden Spruck geschlagen wurde und der im Stile eines Klassestürmers die Kugel ins lange Eck versenkte - 2:0 (60.). Ulf Möller und der eingewechselte Christoph Nickl verpassten in der Folgezeit, den Sack schon frühzeitig zuzuschnüren. Longuich agierte zu umständlich und kam in zu wenig verheißungsvolle Abschlusssituationen. Zudem verteidigte Irsch gut und erlaubte sich keinen Lapsus. Weder die Zentius-Brüder noch Altmeister Peter Behr vermochten die Irscher Abwehr auszuhebeln. Im Gegenteil: die Gastgeber blieben bei nadelstichartigen Kontern gefährlicher und hätten sogar höher gewinnen können. "Man hat die Qualität von Nils Spruck gesehen, wir sind froh darüber, solch eine Verstärkung dazubekommen zu haben. Heute hat der Wille den Ausschlag gegeben. Wir haben den Kampf angenommen", freute sich Gretschel über die Einstellung. Sein Gegenüber Dirk Schulz vermisste das Zweikampfverhalten. "Irsch war sehr effektiv, wir haben zu kompliziert gespielt und nicht das umsetzen können, was vorgeben war. So haben wir die entscheidenden Zweikämpfe verloren - die Ausfälle konnten wir nicht kompensieren." (L.S.).
Aufrufe: 015.3.2015, 12:09 Uhr
Lutz SchinköthAutor