Von irren Spielen und bitteren Pleiten

Nach sechseinhalb Jahren zog es Kevin Dres wieder in den Hochwald. Sein Abgang in Trier-Euren hatte persönliche Gründe: „Ich habe dort mit offenen Karten gespielt und wollte möglichst schnell wieder ins Trainergeschäft zurück. Nachdem klar war, dass mit Volker Wagner ein Trainer installiert wurde, der nicht nur für ein paar Monate bleibt, habe ich mich für einen Wechsel nach Thomm entschieden. Der Kontakt zu Michael Höllen (Abwehrroutinier und Vorstandsmitglied, d. Red.) ist nie abgebrochen."

Beim SV Konz und der DJK St. Matthias Trier sammelte der bei der Trierer Eintracht ausgebildete, heute 29-jährige Spielertrainer Bezirksligaerfahrung. Beim SV Ruwer schnupperte er zudem bereits ins Trainergeschäft rein. Zuletzt in Euren war der offensive Mittelfeldspieler maßgeblich am Aufstieg in die A-Klasse beteiligt.

Nach dem beachtlichen Weiterkommen im Rheinlandpokal gegen den klassenhöheren Bezirksligisten TuS Schillingen im Elfmeterschießen war im Kreispokal nach einem 2:4 gegen den Trier/Saar-B-Ligisten SV Trier-Irsch schon in der ersten Runde Endstation. Dres: „Gegen Schillingen hätten wir es schon in den 120 Minuten entscheiden müssen, haben auch spielerische Akzente gesetzt und hatten in Martin Leinenweber, der vier Elfmeter hielt, einen Riesenrückhalt.“ Gegen Irsch habe man die erste Halbzeit „komplett verpennt, doch ich habe die Jungs in der Halbzeit wachrütteln können. In der Verlängerung war Irsch bissiger.“ Während man in der Zweitrundenpartie gegen die SG Mont Royal Reil am 7. Oktober Heimrecht genießt und „unbedingt auch weiterkommen möchte“, lief in der Liga bislang zunächst nicht alles nach Wunsch. Beim 0:4 in Sirzenich „waren wir von der unglaublich hohen Geschwindigkeit in der Anfangsphase überrascht und haben verdient verloren“. Beim irren 5:5 gegen die SG Pölich lag das Dres-Team schon mit 1:4 zurück, kam aber mit Moral und Leidenschaft zurück und schaffte mit der letzten Aktion den 5:5-Ausgleich.

Einer, der zuletzt über sich hinauswuchs, nun aber wieder (am Knie) verletzt ist, ist Nico Thömmes. Der 31-Jährige erzielte gegen Pölich gleich vier Treffer und war auch beim 2:1-Sieg vor gut einer Woche gegen den TuS Reinsfeld der Matchwinner. „Nico hat es sehr gefreut, dass ich als Trainer zurückgekommen bin. Wir hatten schon zu meiner früheren Zeit ein tolles Verhältnis. Er kam in der Vorbereitung zu mir und sagte mir, dass er nach seinem Kreuzbandriss jetzt wieder topfit ist und voll angreifen will.“ Dres plante Thömmes fest ein, und der Stürmer rechtfertigte das Vertrauen des Trainers bislang mit sechs Toren. Umso mehr bedauert Dres nun das Fehlen: „Nicos Verletzung reißt ein Loch in unsere Mannschaft.“ Hatte er in der Abbruchsaison nur ein paar wenige Einsätze, soll auch Cristian Cancelo Martinez nun so richtig durchstarten. Der Spanier, der vom Koblenzer Club SV Pfaffendorf aus der B-Liga kam und davor auch für Rot-Weiß Koblenz II spielte, arbeitet als Polizist in Schweich und gilt aus Sicht von Dres als wertvoller Akteur: "Cristian ist ein feiner Kerl, bringt gute Stimmung ins Team und sehr zweikampfstark. Durch seinen Beruf beringt er eine gute Grundfitness mit.“
Nach dem 2:0-Sieg beim SV Wasserliesch - Pascal Marx erzielte in der Schlussphase beide Treffer - steht nun die Aufgabe gegen den SV Freudenburg an. „Sie schätze ich einen Tick stärker ein als Wasserliesch, doch wir müssen kämpfen und Gas geben“, betont Dres. Neben Nico Thömmes fehlt Martinez aus beruflichen Gründen, doch Michael Höllen und Luca Leonard stehen wieder bereit.