2024-05-14T11:23:26.213Z

Allgemeines
– Foto: Michael Witt

Wenn Konz mit Tawern in Könen spielt

Das Derby in der A-Klasse Trier/Saarburg hat eine verwirrende Namens- und Ortskonstellation zu bieten.

Für Lokalkolorit ist gesorgt: Nur ganze vier Kilometer trennen schließlich die beiden Orte. Vor dem Duell am Sonntag, 15 Uhr, zwischen dem FC Könen und dem SV Tawerm haben sich die beiden Trainer Stefan Reifenberg und Thomas Konz den Fragen des TV gestellt. Dabei verraten sie auch, was sie vom jeweils anderen halten und wo derzeit der Schuh drückt.

So lief es bisher für meine Mannschaft:

REIFENBERG Direkt am ersten Spieltag mussten wir in der auf 15 Teams erhöhten Liga aussetzen – sicher keine ganz ideale Situation. So sind wir schon etwas mehr unter Druck als Tawern. Andererseits könnte uns ein Dreier den psychologischen Vorteil verschaffen, mit einem Spiel weniger genauso viel Punkte wie Tawern erreicht zu haben. Im Pokal konnten wir in der vorletzten Woche zwar mit 3:0 beim B-Ligisten FSG Ehrang II gewinnen, mit der Spielweise war ich aber trotz des hochverdienten Sieges nicht zufrieden. Die Vorbereitung verlief wechselhaft. Wir sind nur schleppend reingekommen – nicht zuletzt wegen eines Corona-Falls im Team, der auch die Quarantäne von drei weiteren Spielern zur Folge hatte.

KONZ Tarforst II hat am vergangenen Sonntag in unserm ersten Punktspiel sehr gut reingefunden, uns insbesondere die erste halbe Stunde extrem unter Druck gesetzt und ging früh in Führung. Mit zunehmender Dauer fanden wir dann aber besser ins Spiel und konnten quasi mit dem Halbzeitpfiff nach einem Eckball den Ausgleich erzielen. In der zweiten Halbzeit stellten wir um und konnten auf der linken Außenbahn unsere positionelle Überlegenheit ausnutzen. So fiel noch das 2:1. Insgesamt war es ein hart erarbeiteter Dreier, bei dem wir uns auch über ein Remis nicht hätten beschweren können.

So schätze ich den Gegner ein:

REIFENBERG Tawern zählt für mich zum Favoritenkreis. Bei meiner Beobachtung am Sonntag in Tawern habe ich ein tolles Spiel von beiden Mannschaften gesehen – Tarforst II ist aufgrund einiger Neuzugänge ja nicht mehr mit der Mannschaft der vergangenen Saison zu vergleichen. Wir bringen Tawern sehr viel Respekt entgegen und wissen, dass es ganz, ganz schwer wird gegen sie.

KONZ Könen ist ein Team, das über eine hohe individuelle Qualität verfügt. Der Kader war bereits letzte Saison mit einigen gestandenen höherklassigen Spielern gespickt und wurde nun weiter ergänzt. Außerdem ist man in Könen vom System her variabel unterwegs, so dass man als gegnerischer Trainer stets die aktuelle taktische Situation im Blick haben und gegebenenfalls darauf reagieren muss. Von daher gehe ich davon aus, dass der FC Könen dieses Jahr auch eine entsprechende Rolle in der Liga einnehmen wird.

Die Meinung über den Trainerkollegen:

REIFENBERG Thomas ist ein Mann, der alles rausholt und aktiv bei der Sache ist, ein akribischer, analytisch vorgehender Trainer und sehr korrekter Typ. Die Erfolgsgeschichte gibt ihm recht.

KONZ Stefan ist ein gewiefter Trainer, gegen den es mir immer wieder – unabhängig vom Ausgang der Partie – Spaß macht zu spielen. Auch, weil er zu den Trainerkollegen gehört, die nach Abpfiff die notwendige Objektivität haben, um ein Spiel sachlich zu betrachten. Mit Trainern, die nach jeder Niederlage kundtun, dass man selbst klar besser war und am besten noch der Schiedsrichter für den Spielausgang verantwortlich ist, kann ich recht wenig anfangen. Darüber hinaus weiß ich, dass er mit Blick auf die Aufstellung sehr gut zwischen Privatem und Sportlichen unterscheiden kann – eine Eigenschaft, auf die ich selbst sehr großen Wert lege.

Unser Ziel in dieser Saison:

REIFENBERG Wir wollen besser abschneiden als in den Jahren zuvor, als wir einmal Zwölfter wurden und uns erst quasi um fünf nach zwölf in der Relegation gerettet haben. Die Abbruchsaison schlossen wir ja als Zehnter ab. Ich würde mir sehr wünschen, dass wir eine sorgenfreie Saison spielen. Die vergangenen ein­einhalb Saisons haben schon an den Kräften gezehrt. Das brauchst Du nicht auf die Dauer (lacht)

KONZ Wir wollen oben mitspielen. Nachdem wir die letzten beiden Spielzeiten jeweils frühzeitig den Klassenerhalt sichern und uns unter den Top fünf festbeißen konnten, gilt es diese Leistung dieses Jahr zu bestätigen und nach Möglichkeit unter den Top vier zu landen. Wichtig ist eine weitestgehend verletzungsfreie Spielzeit, was bis dato noch nicht wirklich der Fall war – und natürlich der Lauf, in den man finden muss, damit man gerade in den engen Spielen am Ende schließlich die Oberhand behält.

Das ist die aktuelle personelle Lage:

REIFENBERG Die Liste ist leider ellenlang. Ken Lippert fällt nach einer Operation am Daumen aus, Nico Hennen hat sich das Knie verdreht, Yannick Kohns plagt sich mit einer Schambeinentzündung herum. Maksun Limoni ist auf Heimat­urlaub in Bosnien, Philipp Galle ist am Knöchel verletzt, Julian Jakobs ist an den Bändern lädiert und Mamadi Diakite ist nach seinem Platzverweis von Ehrang noch gesperrt. Offen ist noch, ob es Ibrahim Sylla, der eine Bänderverletzung am Knie hat, bis Sonntag fit ist. Doch wir werden auch am Sonntag eine ordentliche Elf auf dem Platz haben. Jammern hilft nichts.

KONZ Auch wir haben mittlerweile eine recht große Verletztenliste. Mit Julian Kiefer, Sebastian Lang, Sebastian Wolf und Patrick Ostermann werden vier Spieler definitiv ausfallen, offen sind noch Jonas Bock, Fabian Densborn, Nico Kirch, Patrick Pütz und Nico Picko. Aber wir haben viele gute Jungs, so dass ich optimistisch bin, dass wir auch am Sonntag eine schlagkräftige Truppe zusammenbekommen werden.

Interview: Andreas Arens

Aufrufe: 011.9.2020, 11:00 Uhr
Andreas Arens Autor