Als der Neuköllner Club Tasmania Berlin in der Bundesliga-Saison 1965/1966 31 Spiele am Stück nicht gewinnen konnte, wusste man nicht, dass dieser „Rekord“ über mehr als 35 Jahre bestand halten könnte. Doch mit den Jahren wurde auch immer deutlicher, dass der heutige Oberligist mit einer derartigen Negativserie etwas für die Geschichtsbücher getan hatten. Mittlerweile muss der Club aber eine Wachablösung fürchten.
Seit einigen Wochen schleicht sich ein Bundesligisten immer näher an die Marke von 31 Spielen ohne eigenen Dreier. Der FC Schalke 04 steht nach der gestrigen Niederlage bei Hertha BSC bei nur noch einem Misserfolg weniger. Nur noch die TSG Hoffenheim trennt beide Vereine.
Die Berichterstattung hat dem Verein in den vergangenen Wochen enorme Medienpräsenz verschafft. Bundesweit haben nahezu alle Tageszeitungen, alle Fernsehsender und vor allem die Sportberichterstatter eine Geschichte zum SV Tasmania geschrieben. Über 2.000 Tweets wurden bei Twitter über den Verein abgesetzt. „Helden“ der vergangenen Zeit wurden interviewt.
Gestern versammelten sich vor dem Olympiastadion einige Anhänger der Tasmanen, um die Schalker zu motivieren. „Rettet den Tas Rekord“, „Schalke! Ihr schafft das!“ oder „Schalke, gibt dir gefälligst Mühe“ war zu lesen. Geholfen hat es nicht. 0:3 hieß es am Ende aus Sicht der Gelsenkirchener in der Hauptstadt.
Sollte der Rekord kommende Woche zumindest vorerst eingestellt werden, kann man sich in Neukölln weiterhin darauf besinnen, dass man 1965/1966 immerhin nur eine Saison gebraucht hat, um 31 Spiele in Folge nicht zu gewinnen.