Düstere Zeiten im Tälchen

Konz-Krettnach. Noch ist alles drin. Trainer Heinz Zimmer setzt auf das Restprogramm und hofft noch auf die nötigen Punkte im Kampf um den Verbleib seiner Mannschaft in der höchsten Kreisklasse. Zugleich richtet er aber auch einen Appell an seine Jungs: „Wenn wir den Klassenerhalt noch schaffen wollen, muss sich in der Einstellung einiger Spieler vieles ändern.“

Obwohl die Vorbereitung nicht sonderlich gut verlief, was Zimmer zum Teil auch auf den Trainingsbesuch zurückführte, hat sich sein Team im jüngsten Nachholspiel gegen den Tabellenersten in seinen Augen nicht schlecht verkauft. Lange konnten die Gastgeber das Spiel offen halten, hatten aber dann am Ende doch mit 0:2 das Nachsehen. Für Heinz Zimmer, der kurz vor Saisonbeginn nach dem plötzlichen Tod von Erwin Berg die Mannschaft übernahm, sind die verbleibenden Spiele nun allesamt Endspiele. Schon vor der Saison war jedem der Verantwortlichen die sportliche Situation im Tälchen bewusst und das vorgegebene Saisonziel war eindeutig der Klassenerhalt. Damals wie heute ist die Mannschaft personell recht dünn besetzt. „Das macht es uns keineswegs leicht. Ich werde jedenfalls alles dafür tun, dass wir unser Ziel erreichen. Dafür brauche ich aber eine Mannschaft, die bedingungslos mitzieht“, macht der 69-jährige Coach aus Rappweiler, der zuvor zehn Jahre erfolgreich den TuS Schillingen trainierte, deutlich. Und auch die Zweite liegt dem Saarländer am Herzen, die in dieser Saison ebenfalls um den Klassenerhalt in der C-Klasse bangen muss.

Die Hoffnung auf eine personelle Verstärkung in der Winterpause musste er aufgeben. Leider hat sich die personelle Situation sogar noch etwas verschlechtert. Mit Matthias Kugel fällt ein Stammspieler bis zum Saisonende aus. Sven Simon ist weiterhin langzeitverletzt.

Neu hinzu kamen Yaya Diatike aus Binsfeld und Vitali Lenhard von der DJK St. Matthias. „Wie weit die beiden der Mannschaft zur Verfügung stehen, kann ich bisher noch nicht absehen“, sagt Zimmer, der auch im April wieder mit dem Einsatz von Mike Gaugler rechnet.

Eines ist für den erfahrenen Coach sicher: „Die Mannschaft hat von der Qualität durchaus Potential, aber nur dann, wenn wir komplett auftreten können. Und das kommt leider sehr selten vor.“ Auch im Training fehlen desweilen Spieler, so dass Trainingsschwerpunkte kaum gesetzt werden können. „Ich muss sowohl im Training als auch in der Mannschaftsaufstellung zwar permanent improvisieren, versuche aber dennoch vor allem im Spielerischen einige Akzente zu setzen.“ Echte Stützen in der Mannschaft sieht Trainer Zimmer vor allem in Torwart Philipp Beuel, den er als einer der besten Keeper der Liga bezeichnet. Aber auch Innenverteidiger Lukas Kugel besticht durch seine Zuverlässigkeit und Konstanz in der Defensive, wie Kapitän Daniel Penth im Mittelfeld. „Und auch Stürmer Marcel Herrig gibt in jedem Spiel alles, ist aber mangels echter zweiter Spitze zurzeit oftmals auf sich alleine gestellt“, sagt Zimmer.

Insgesamt sieht der Coach ein ständiges Auf und Ab im Saisonverlauf, was er vorrangig auf ein dauernd wechselndes Personal zurückführt. Neben der fehlenden Konstanz kam allerdings noch Pech hinzu. „Wir haben fünf Spiele mit nur einem Tor Unterschied verloren. Die hätten auch zu unseren Gunsten ausgehen können.“ Nun setzt er alles auf die verbleibenden neun Spiele. Am Samstag kommt die SG Nittel ins Tälchen. „Nach einer 1:0 Führung im Hinspiel haben wir das Spiel durch zwei Gegentore aus der Hand gegeben. Am Samstag folgt Wiedergutmachung. Ich setze auf Sieg“, macht Zimmer sein Vorhaben sehr deutlich.

Was seine Zukunft im Tälchen angeht, stehen die Gespräche noch an. Für Heinz Zimmer steht eines bereits fest: „Für einen kurzfristigen Neuaufbau würde ich dem Verein auf jeden Fall auch über die Saison hinaus zur Verfügung stehen.“