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Der SV Sulz am Eck ist am Ziel seiner Wünsche. Vor rund 800 Zuschauern gelang dem B-II-Ligisten gestern Abend in Gültlingen auch der letzte Schritt in der entscheidenden Partie gegen den Relegationsplatzinhaber der Kreisliga A I, den VfR Beihingen. Unter dem Strich hat die Elf von Trainer Harald Schneller mit 4:1 Toren hochverdient gewonnen. Knackpunkt der Partie, darin waren sich sowohl Schneller als auch Beihingens Spielertrainer Anil Yildiz einig, war der schnelle Ausgleich durch Jürgen Schechinger direkt nach dem Führungstreffer von Anil Yildiz für den VfR Beihingen (33.).

Yildiz staubt zum 1:0 ab

Beide Teams begannen nervös. Die erste Möglichkeit hatte der unterklassige Club aus Sulz am Eck (3.), doch Matthias Schultheiß kam direkt vor Beihingens Keeper Andre Hiller nicht zum Abschluss, wurde noch abgeblockt. Danach versuchte der VfR Beihingen, das Spiel zu kontrollieren. Anil Yildiz hatte zwei gute Chancen (12./27.), wobei ihm jeweils der Sulzer Torhüter Armin Gärtner im Weg stand. Ein Tor lag in der Luft. In der 34. Minute war es soweit, als Yildiz in bester Torjägermanier nach einem Querpass von Matthias Roth am langen Pfosten zum 1:0 abstaubte. Der nach Neubulach wechselnde Spielertrainer traf aus spitzem Winkel.
Doch der Jubel auf Beihinger Seite hielt keine 60 Sekunden, da klingelte es auf der Gegenseite. Anstoß: Der Ball kommt schnell nach vorne, Beihingen noch etwas unsortiert und Wirbelwind Jürgen Schechinger trifft aus zwölf Metern unhaltbar zum 1:1 (35.). Harald Schneller nach der Partie: „Nach dem Tor waren wir richtig im Spiel“. Nur fünf Minuten später die Führung für Sulz, als VfR-Torhüter Andre Heller einen Schuss nach vorne abprallen ließ, und Schechinger erneut goldrichtig stand und zum 2:1 abräumte.

Matthias Schultheiß macht den Deckel drauf

Alles, was sich der A-Ligist in der Pause vorgenommen hatte, war in der 48. Minute Makulatur. Ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, ein schnelles Umschaltspiel des B-Ligisten durch den überragenden Jürgen Schechinger, Pass auf Matthias Schultheiß und der frühere Herrenberger Landesligaspieler ließ sich frei vor Hiller die Chance nicht entgehen – 3:1. Spätestens, als Anil Yildiz auf der Gegenseite an Gärtner scheiterte (54.) und der anschließende Abschluss nach einem Eckball nur auf die Querlatte tupfte, war klar, wer als Sieger vom Platz gehen würde. „Wir mussten aufmachen und wurden gleich durch einen einfachen Ball in die Mitte ausgekontert“, kommentierte Yildiz das alles entscheidende 4:1, erneut durch Matthias Schultheiß. Der agile Sulzer Mittelfeldmotor reagierte nach einem Fehlpass im Beihinger Aufbauspiel am schnellsten. Nur zwei Minuten später hatte Schultheiß gar das 5:1 auf dem Fuß, doch der herausstürzende Hiller klaute ihm das Leder buchstäblich vom Spann. In Folge hätte Sulz noch höher gewinnen können, beim VfR Beihingen war die Luft raus. In der 85. Minute musste Hamza Kizil nach wiederholtem Foulspiel in einer insgesamt fairen Partie noch mit der Gelb-roten Karte das Feld verlassen.

"Den Abstieg hat die Mannschaft nicht verdient"

Beihingens Anil Yildiz haderte vor allem mit dem schnellen Ausgleichstreffer: „Mit dem 1:1 sind wir völlig aus dem Spiel gekommen. Nach dem 1:2 mussten wir aufmachen, haben versucht, über Pressing zurückzukommen und wurden zweimal durch die Mitte ausgekontert.“ Bitter für sein Team, meinte Yildiz: „Den Abstieg hat die Mannschaft nicht verdient, sie gehört nicht in die B-Liga.“
Harald Schneller hatte vor allem gesehen, dass seine Schützlinge nach dem schnellen Ausgleich die Räume bekamen, „die wir brauchten, um mit Tempo in die Spitze zu kommen“. Der Sulzer Coach, der extra vorzeitig seinen Sommerurlaub abbrach: „Der Sieg ist verdient. Jetzt sind wir endlich am Ziel, das wir schon beim letzten Saisonspiel in Neubulach hätten erreichen müssen.“ Damals hatte sein Team aber mit einer 0:1-Niederlage den direkten Aufstieg verspielt.

VfR Beihingen: Hiller, Erbas, Walz (71. Da Silva), Karpuzoglu, Akcay (64. Fatih Vural), Roth, Perktas, Hoxhaj (71. Zengin), Yildiz, Kizil, Krettek

SV Sulz am Eck: Armin Gärtner, Gauß, Florian Röhm (57. Trinkner), Nixdorf, Härtter, Martin Röhm, Schultheiß, Schmidt (68. Orlik), Oliver Gärtner, Michael Köhler (68. Hartmann), Jürgen Schechinger