2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Francisco Paco Vaz wechselt von den Stuttgarter Kickers zum VfB Stuttgart. Dort übernimmt der bisherige U17-Trainer die U16-Junioren. Foto: Müller
Francisco Paco Vaz wechselt von den Stuttgarter Kickers zum VfB Stuttgart. Dort übernimmt der bisherige U17-Trainer die U16-Junioren. Foto: Müller

Vaz: "Ich bin überzeugt, dass Erfolg planbar ist"

Francisco Paco Vaz freut sich auf neue Herausforderungen als U16-Trainer beim VfB Stuttgart

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Francisco Paco Vaz hat mit der U17 der Stuttgarter Kickers den Klassenerhalt in der B-Junioren-Bundesliga geschafft. In der neuen Saison trainiert der A-Lizenz-Inhaber gemeinsam mit Heiko Gerber die U16-Junioren des VfB Stuttgart - und auch dort steht für ihn die Ausbildung der jungen Spieler im Vordergrund.

Herr Vaz, Sie haben mit der U17 der Stuttgarter Kickers bereits fünf Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt in der B-Junioren-Bundesliga gesichert. Hat Sie der Erfolg überrascht?
Francisco Paco Vaz: Ich hätte jeden, der mir das vor der Saison prophezeit hätte, für verrückt erklärt. Aber ich bin davon überzeugt, dass Erfolg planbar ist. Man darf dabei nichts dem Zufall überlassen. Dafür haben wir akribisch gearbeitet. Volker Digulla war für diesen Erfolg genauso mitverantwortlich wie das Trainerteam und die Eltern, die ihren Teil beigetragen haben. Nach einem Acht-Stunden-Tag in der Arbeit habe ich oft noch sechs Stunden Zeit für Analysen, Vorbereitungen und das Training für die Kickers investiert.

In der neuen Saison trainieren Sie die U16 des VfB Stuttgart. Geht es da also genauso weiter?
Vaz: Ich muss jetzt erst mal die Strukturen im Verein und die Mannschaft kennen lernen. Ich gehe genauso wie bisher an den Job heran. Bisher habe ich mich mit Heiko Gerber gut ausgetauscht, wir sind auf einer Wellenlänge. Während er seinen Fußball-Lehrer macht, werde ich die Mannschaft trainieren. Natürlich muss man den Spielern Zeit geben, damit sie sich entwickeln können. Das bedeutet Ausbildung für mich.

Stand die Ausbildung auch bei den Stuttgarter Kickers für Sie im Vordergrund?
Vaz: Natürlich. Da schaut man auch nicht unbedingt auf das Ergebnis. Wir haben uns mit jedem Spieler beschäftigt, sind ins Detail gegangen. Wir haben mit den Spielern aus der Verbandsstaffel die höchste Liga gehalten – das ist schon beachtlich. Mich hat aber auch immer interessiert, was die U16 macht. Es ist schließlich auch die Aufgabe eines Nachwuchsleistungszentrums, die Entwicklung der Spieler zu fördern. Deshalb haben wir in der Winterpause vier Spieler verabschiedet und fünf aus der eigenen U16 in den Kader geholt, die teilweise sogar permanent gespielt haben. In der U17-Bundesliga wollten wir die Spieler mit hohem Potenzial fördern. Deshalb haben wir zusammen mit den Eltern die Situation analysiert und Hilfe angeboten. Wenn klar ist, dass ein Spieler wenig Spielpraxis bekommt, ist es nur fair, ihm einen anderen Weg aufzuzeigen. Das habe ich in Reutlingen auch schon so gemacht.

Hat sich die Entscheidung ausgezahlt?
Vaz: Im Nachhinein haben wir in der Winterpause die richtigen Entscheidungen getroffen. Die Vorrunde war für uns eine Kennenlernphase, in der wir viele Dinge analysiert und uns permanent damit beschäftigt haben, die Spieler auf ein höheres Niveau zu bringen. In der Winterpause haben wir dann an einigen Stellschrauben gedreht: Wir haben keine Hallenturniere gespielt und der Mannschaft nach einer sehr kurzen Sommerpause 14 Tage Ruhe gegönnt. In den Vorbereitungsspielen waren wir dann sogar U19-Mannschaften überlegen. Wir haben dieses Vertrauen in die Bundesliga mitgenommen und hatten nicht mehr das Gefühl, dass Tempo oder Niveau für uns zu hoch sind. Die Mannschaft hatte immer einen Plan A und einen Plan B, in der Rückrunde aber oft auch noch einen Plan C. So sind wir nach der Winterpause ungeschlagen geblieben. Das war wie ein Traum. Oder ein Film, den man sich anschaut und einfach nicht genug kriegt.

Trotzdem zieht es Sie nun zum VfB. Warum?
Vaz: Ich bin eigentlich nicht zu den Kickers gewechselt, um nach einem Jahr wieder zu gehen. Aber es ist immer eine Herausforderung, zu einem größeren Verein zu wechseln. Diese Herausforderung nehme ich gerne an. Ich freue mich darauf, meine Qualitäten und mich präsentieren zu dürfen. Der VfB weiß, dass ich immer dazulernen will und will mich dabei fördern. Zudem ist es keine einfache Aufgabe, mit der U16 gegen die älteren Jahrgänge zu spielen.

Wie sehen Ihre persönlichen Pläne aus?
Vaz: Ein Trainer mit einer A-Lizenz ist heute nicht mehr außergewöhnlich, deshalb will ich den Fußball-Lehrer machen. Ich bin jetzt schon weiter gekommen, als mir das viele zugetraut hätten, weil ich selbst nie Profi war und nicht studiert habe. Der Traum, Profi-Trainer zu werden, steckt auf jeden Fall in mir. Aber ich glaube, dass dafür der Weg durch die Jugendmannschaften genau der richtige ist. Ich bekomme einfach nicht genug vom Fußball. Ich habe eine überragende Frau hinter mir, die mich unterstützt, auch wenn ein Umzug kommt. Allerdings habe ich als gelernter Maschinenbaumechaniker einen guten Job und ich bin froh, dass mich auch meine Firma so gut unterstützt, dass ich nun nur noch 50 Prozent arbeite und zur anderen Hälfte beim VfB angestellt bin. Meine Vorgesetzten wissen, dass der Fußball meine Leidenschaft ist. Das vergangene Jahr bei den Kickers hat da nochmal meinen Horizont erweitert.

Fällt der Abschied dann nicht schwer?
Vaz: Das war eine geile Saison und ein super Gesamtpaket, das werde ich schon etwas vermissen. Aber den ein oder anderen Spieler werde ich sicher wiedersehen und vielleicht auch wieder trainieren. Wenn ich es zeitlich schaffe, werde ich mir auch mal wieder ein Spiel der Kickers anschauen. Und ganz bestimmt werde ich mir die DVD mit den Höhepunkten der Saison immer mal wieder anschauen – da bekomme ich immer noch Gänsehaut.

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Foto: Mike Raidt
Hochgeladen von: Hannes Frey Paco Francisco Vaz Position: unbekannt Geburtsdatum: () Nationalität: keine Angabe Größe: - Gewicht: - Profilaufrufe: 333

Trainerstationen

S S U N T P PpS Gesamt-Statistik 26 11 7 8 +1 40 1,54 15/16 SV Stuttgarter Kickers
U17 Bundesliga S/SW Trainer 26 11 7 8 35:34 40 1,54
Aufrufe: 014.7.2016, 17:30 Uhr
Jonas MüllerAutor