Herr Vaz, Sie sind nach einem Jahr als Co-Trainer beim VfB Stuttgart zu den Stuttgarter Kickers zurückgekehrt. Wie kam es zu dem schnellen Wechsel zurück an Ihre vorherige Wirkungsstätte?
Francisco Vaz: Ich hatte ein gutes Jahr beim VfB Stuttgart, bin dort meine Aufgabe voller Motivation, Stolz und Ehrgeiz angegangen. Es war reizvoll, in einem großen Nachwuchsleistungszentrum zu arbeiten, eine Erfahrung, die nicht herschenken würde. Ich hatte beim VfB nie das Gefühl, "nur" Co-Trainer zu sein und wir haben unsere Ziele in der U16 und der U19 erreicht. Nachdem wir es geschafft hatten, mit der U19 in der Liga zu bleiben, habe ich mich entschieden, den Verein zu wechseln. Das war eine persönliche Entscheidung für meine Entwicklung. Der Kontakt zu den Kickers ist nie abgerissen, aber bis zum Schluss lag mein Fokus auf dem VfB. Ich war allerdings noch nie Cheftrainer in einer U19-Mannschaft. Deshalb war mir klar, dass ich diese Chance ergreifen will. Somit habe ich von der U14 bis zur U19 alle Altersklassen trainiert. Ich freue mich jetzt darauf, neue Erfahrungen zu sammeln und den nächsten Schritt zu machen. Es ist auch eine sportliche Herausforderung, als hauptamtlicher Cheftrainer in einem Nachwuchsleistungszentrum zu arbeiten.
Was ändert sich für Sie als hauptamtlicher Trainer?
Vaz: Ich werde über die U19 hinaus die Kickers auch im Nachwuchsleistungszentrum unterstützen. Vor unserem Vorbereitungsstart habe ich bereits bei der ersten Mannschaft assistiert. Das hat mir viel Spaß gemacht und ich habe viel dazugelernt.
Was ist anders bei einer U19 als bei anderen Altersklassen?
Vaz: In der U19 geht es um den letzten Schritt auf dem Weg in den Erwachsenenfußball. Spätestens dann müssen die Spieler anfangen, professionell zu denken. Spieler, die in der U19 nicht wissen, worum es geht, werden den Sprung nicht schaffen.
Die Stuttgarter Kickers haben keine U23 mehr, für die U19-Spieler geht es also um den Sprung in die Erste Mannschaft. Ist das ein Vor- oder eher ein Nachteil?
Vaz: Sowohl als auch. Einerseits werden nicht alle Spieler den direkten Sprung in die Erste Mannschaft schaffen. Andererseits wissen die Spieler ganz genau, was das für sie heißt: Es geht in diesem Jahr um Alles. Es gibt keine "Parkmöglichkeit" in der U23 mehr. Sie haben keine Zeit zu vergeuden und müssen von Anfang an Vollgas geben, um in jedem Training einen Schritt nach vorne zu machen und sich in den Fokus zu spielen.
Was ist ihr Ziel mit der U19 der Kickers?
Vaz: Ich will die Jungs auf ein Top-Niveau bringen. Die Mannschaft hat ein herausforderndes Jahr hinter sich, deshalb werde ich viele Gespräche führen, um sie auch mental wieder aufzubauen. Die Spieler müssen aber auch mit Rückschlägen klarkommen. Wichtig ist, dass jeder Spieler weiß, worauf es ankommt. Wir müssen die richtigen Reize setzen, um das Top-Niveau zu erreichen. Wir wollen den 1999er Jahrgang näher an die Erste Mannschaft bringen, aber natürlich können sich auch jüngere Spieler einen Stammplatz erarbeiten. Wichtig ist, dass immer wieder Spieler für die erste Mannschaft aus der Jugend kommen. Wir müssen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass der Trainer auf unsere Spieler zurückgreifen kann. Dafür wollen wir viele Möglichkeiten bieten. Wenn er dann Spieler ins Training, vielleicht mal zu einem Punktspiel mit- oder langfristig in den Kader nimmt, machen wir unseren Job gut.
Sie haben gerade ein Jahr als Co-Trainer hinter sich und wissen, wie wichtig diese Aufgabe ist. Wer unterstützt Sie bei ihrem Job bei den Kickers?
Vaz: Ich freue mich, dass Mischa Leibfarth mein Co-Trainer wird. Mit ihm habe ich bereits in der U17 zusammengearbeitet. Er hatte einen riesigen Anteil daran, dass wir so erfolgreich waren und ist ein Co-Trainer, dem ich voll vertrauen kann. Außerdem kommt das ganze Organisationsteam der früheren U23 nun zur U19.
Sie wollen sich mit der neuen Aufgabe auch weiterentwickeln. Was sind Ihre persönlichen Ziele für die kommende Saison?
Vaz: Ich möchte den Stuttgarter Kickers das in mich gesetzte Vertrauen durch größte Leidenschaft und gute Arbeit zurückgeben. Die U19 hat für mich Priorität und ich freue mich, wenn ich mich darüber hinaus im Verein einbringen kann. Außerdem werde ich Anfang 2018 wieder zur Eignungsprüfung für den Fußball-Lehrer gehen. Die Ausbildung wird mein großes Ziel bleiben. Die Eignungsprüfung hatte ich bereits bestanden, dann aber leider keinen Platz im Lehrgang bekommen. Aber ich will auf jeden Fall diesen nächsten Schritt machen. Daher werde ich weiter hart arbeiten, um mich für den Lehrgang zu qualifizieren.
TRAINERSTATIONEN
S S U N T P PpS Gesamt-Statistik 29 14 7 8 +8 49 1,69 17/18 SV Stuttgarter Kickers-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
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