„Kickers, Kickers“-Sprechchöre hallten am Mittwochabend durchs Gazi-Stadion. Die Blauen bleiben eine Heimmacht, sind nach dem überzeugenden 2:1 (1:1) gegen den Vorjahresvize Waldhof Mannheim nun seit acht Spielen zuhause ungeschlagen. „Wir haben schon eine andere Mentalität als letztes Jahr“, sagte ein glücklicher Präsident Rainer Lorz – und machte das vor allem daran fest, dass die Mannschaft diesmal einen frühen Rückstand noch gedreht hat.
Trainer Tomasz Kaczmarek hatte doch mehr umgestellt, als gedacht. Der wieder genesene Daniel Döringer rückte wie erwartet in die Innenverteidigung. Hinzu gesellten sich aber noch Sandro Absrucia als Rechtsverteidiger (für Blank) sowie Maurice Hirsch im defensiven Mittelfeld (für Müller). Das war zum einen sicher der englischen Woche geschuldet, aber auch „weil die ersten 14, 15 Spieler sehr eng beieinander liegen“, so Kaczmarek.
Aber was macht die Kickers-Abwehr? Sie pennt gleich beim ersten Angriff. Alwin Komolong, der schon am Samstag nicht seinen besten Tag hatte, köpfte den Ball zu kurz und damit auf Simon Tüfting, der traf perfekt. Nach 80 Sekunden. Erinnerungen wurden wach ans Vorjahr, als der SVW nach zehn Minuten 3:0 führte. Doch soweit kam es nicht.
Der stark verbesserte Mijo Tunjic hatte mit einem Pfostentreffer in der siebten Minute zwar noch Pech, in der 22. Minute machte es der Stürmer aber besser – und traf zum 1:1. Es war was los, hüben und noch mehr drüben vor dem Waldhof-Tor: Luca Pfeiffer scheiterte am Torwart und Jesse Weißenfels jagte das Leder übers Gehäuse. Ein 1:1 der besseren Art zur Pause.
„Wir hätten da schon führen müssen“, sagte Weißenfels – der das dann nach der Halbzeit erledigte und zum 2:1 traf. Erst danach wachte Waldhof wieder auf. Koep, Hebisch und Ivan waren frei, aber vorbei. Glück gehabt. Die Endphase gehörte wieder den Kickers, als Tunjic noch zweimal großes Pech hatte. „Das war Werbung für die Regionalliga“, lautete das Fazit von Lorz. Auch wenn statt der erwarteten 4000 Zuschauer „nur“ 3310 kamen.
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