2024-05-02T16:12:49.858Z

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Silas Baur war der ärmste Tropf. Gleich neunmal musste der Keeper  in 80 Spielminuten hinter sich greifen.
Silas Baur war der ärmste Tropf. Gleich neunmal musste der Keeper in 80 Spielminuten hinter sich greifen. – Foto: Günter Bergmann
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Kickers U17: In gewohnt ungewöhnlicher Rolle unterwegs

Zum Saisonauftakt verliert die U17 der Stuttgarter Kickers 0:9

Die Bundesliga-B-Junioren der Stuttgarter Kickers lassen sich von der 0:9-Auftaktniederlage nicht schrecken.

Mustafa Ünal ist es durchaus gewohnt, nicht gerade berauschend in eine neue Spielzeit zu starten. 2017 heuerte der A-Lizenz-Inhaber bei der U17 der Stuttgarter Kickers als neuer Übungsleiter an, nachdem er sich vom Handwerksmeister zum Lehrer hatte umschulen lassen und berufsbedingt nach Stuttgart gezogen war. Zum Einstand kassierte der 35-Jährige erst einmal ein 0:3, ausgerechnet gegen den großen Lokalrivalen VfB Stuttgart. Ein Jahr darauf lief es sogar noch weniger berauschend. Wieder wartete der Cannstatter Rivale, dieses Mal gab es eine herbe 2:7-Pleite. Und dennoch: Beide Spielzeiten endeten mit dem Klassenverbleib in der Bundesliga Süd. In der zweiten Saison unter Ünal landeten die Kickers sogar überraschend auf dem siebten Rang, was die beste Platzierung seit 2016 bedeutet.

Ob das deftige 0:9 zum Saisonstart am vergangenen Samstag gegen Meisterschaftsanwärter TSG 1899 Hoffenheim daher ein guter Vorbote war? Mustafa Ünal muss kurz schmunzeln, wird dann aber ernst. „Es ist normal bei uns, dass wir holprig in eine neue Saison starten“, sagt er. „Aber so viele Fehler habe ich nicht erwartet.“ Zahlreiche individuelle Aussetzer leisteten sich die Kickers, der ambitionierte Nachwuchs der Hoffenheimer hingegen spielte seine Klasse aus. Was nicht von ungefähr kommt, wie Mustafa Ünal betont. „Überraschen dürfen einen solche Ergebnisse nicht“, sagt er. Hoffenheim habe im Sommer Spieler aus dem Ausland geholt, der FC Bayern München sogar zwei vom englischen Hauptstadtclub FC Chelsea verpflichtet. „Wir hingegen haben kein Internat und können uns nur mit Spielern aus unserer Region verstärken“, so Ünal. „Das sind einfach andere Welten.“ Die Rahmenbedingungen seien schlicht nicht zu vergleichen mit der Konkurrenz aus der Liga, in der kein Verein im Profibetrieb unterhalb der Dritten Liga spielt – außer eben die Kickers, die bekanntermaßen in der Oberliga, der fünfthöchsten Spielklasse, um den Aufstieg mitspielen wollen.

Klassenerhalt ist das klare Ziel

Ünal selbst, der auch schon die U17 des SSV Ulm in die Bundesliga führte und früher lange in der Landesliga beim TSV Bad Boll spielte, arbeitet - parallel zu seinem Trainerposten bei den Kickers - in Plieningen als Lehrer. Auch seine Assistenztrainer sind hauptberuflich anderweitig aktiv, was nicht die Regel ist. Trotz Rang sieben im Vorjahr setzt Ünal als Ziel daher klar den Klassenverbleib. Wozu die Kickers am Ende der Saison mindestens auf Rang elf landen sollten. Seit 2015, als die Degerlocher zuletzt aus der Oberliga aufgestiegen sind, ist das immer gelungen – und für Ünal dennoch nicht selbstverständlich. „Mit Rang elf wären wir sehr zufrieden“, sagt er. Das liegt auch in den vielen Veränderungen im Kader begründet. Bis auf einen Akteur haben die Blauen alle Spieler aus dem jüngeren Jahrgang, der U16, übernommen. Von auswärts kamen lediglich vier Neue hinzu. Zwei aus der Bezirksstaffel, zwei aus der Verbandsstaffel. „Das ist wohl einmalig in der Bundesliga“, wie Ünal betont. Mit dem in der Vorsaison so erfolgreichen Team sei die neue Mannschaft nicht zu vergleichen, so der Kickers-Trainer, womit er sich allerdings nicht auf die Qualität bezieht. „Es sind andere Charaktere, es ist eine neue Mannschaft, da brauchen wir einfach Zeit.“ Zeit, die es unter Mustafa Ünal in den vergangenen beiden Jahren auch benötigte. An diesem Samstag (13 Uhr) gilt es das unter Beweis zu stellen: Dann geht es zum SC Freiburg.

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Aufrufe: 014.8.2019, 11:20 Uhr
Blick vom Fernsehturm / Simon ValachovicAutor