Kickers: So könnte die erste Elf von Ramon Gehrmann aussehen

An diesem Samstag (14 Uhr) steht für die Stuttgarter Kickers das letzte Vorbereitungsspiel beim Verbandsligisten VfL Sindelfingen auf dem Programm. Danach beginnt für den Fußball-Oberligisten der Pflichtspielernst mit einer englischen Woche. Dem Oberligastart am 3. August (14 Uhr) beim FV Ravensburg folgt die WFV-Pokal-Hürde bei Verbandsliga-Spitzenclub TSV Essingen (7. August, 17.30 Uhr), ehe am 10. August (14 Uhr/Gazistadion) die Heimpremiere gegen Aufsteiger Freiburger FC über die Bühne geht. Der Konkurrenzkampf im breit aufgestellten Kader der Kickers ist im vollem Gange.

Die Routiniers Tobias Feisthammel, Patrick Auracher, Lukas Kling, Michael Klauß und Mijo Tunjic, die schon in der vergangenen Saison für die Blauen am Ball waren, haben sehr gute Chancen auf einen Stammplatz. Genauso die Neuzugänge Malte Moos und David Kammerbauer auf den Außenverteidigerpositionen sowie Cristian Gilés Sanchez im Sturm und Tim Wöhrle im Mittelfeld-Zentrum. Viel hängt auch davon ab, in welchem System Trainer Ramon Gehrmann spielen lässt. Er ist dabei flexibel und ließ in der Vorbereitung in unterschiedlichen Grundordnungen spielen, zum Beispiel in einem 3-4-1-2, 4-4-2 oder 4-3-3.

Nicht mehr zum Kader zählt Florijan Ahmeti. Der Vertrag mit dem Mittelfeldspieler wurde aufgelöst. Den 20-Jährigen zieht es zu Verbandsligist FC Normannia Gmünd.

Wir haben eine mögliche Anfangsformation aufgestellt:

Tor

Thomas Bromma: Er ist vom ersten Tag der Vorbereitung an dabei, er kennt die Liga, und Trainer Ramon Gehrmann kennt Thomas Bromma aus der gemeinsamen Zeit beim SGV Freiberg: Das könnte ein Plus für den 26-Jährigen im Kampf um die Nummer eins mit Tobias Trautner (zuletzt SF Lotte) sein. „Thomas hat eine unglaubliche Gewinner-Mentalität und gibt immer Vollgas“, beschrieb Gehrmann den gelernten Industriekaufmann beim Trainingsstart. Kampfgeist und Emotionen gehören auch zu den Stärken des 24 Jahre alten Tobias Trautner, so dass ein spannendes Rennen um den Platz zwischen den Pfosten zu erwarten ist.

Abwehr

Malte Moos: Malte Moos konnte in den bisherigen Vorbereitungsspielen die Erwartungen voll erfüllen und hat gute Karten auf der rechten Seite in der Anfangsformation zu stehen. Je nach Spielsystem möglicherweise auch in offensiver Rolle vor Johannes Ludmann (28), der als rechter Außenverteidiger in der vergangenen Saison gesetzt war. Malte Moos kam von Regionalligist Wormatia Worms auf die Waldau, ausgebildet wurde er beim 1. FSV Mainz 05. „Malte ist sehr flink und wendig und einer, der sehr viel Gas gibt“, beschreibt Gehrmann den 23-Jährigen. „Er kann enge Spielsituationen sauber lösen, er ist clever, klaut geschickt Bälle und besticht durch Zweikampfstärke“, sagt Gehrmann und ergänzt mit einem Lächeln: „Auf dieser Position haben wir ein Luxusproblem.“

Patrick Auracher: Patrick Auracher ist die Identifikationsfigur schlechthin: Der 29-Jährige, der 2018 von Wormatia Worms zu den Blauen zurückkehrte, gibt kämpferisch immer alles, besticht durch Zweikampf- und Kopfballstärke. Unter Vorjahres-Trainer Tobias Flitsch spielte er in der Hinrunde meistens auf der Sechser-Position. Inzwischen ist er längst wieder auf seiner angestammten Innenverteidiger-Position zu Hause.

Tobias Feisthammel: Neben Patrick Auracher ist Kapitän Tobias Feisthammel im Abwehrzentrum gesetzt. Auch der 31-Jährige kam in der vergangenen Saison schon im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. Der gebürtige Reutlinger bringt Zweit- und Drittligaerfahrung mit und kam im Januar 2018 vom VfB Stuttgart II nach Degerloch. Erste Alternative zu Auracher und Feisthammel in der Innenverteidigung ist Daniel Niedermann (26), der 2018 vom FC 08 Villingen zu den Kickers wechselte.

David Kammerbauer: David Kammerbauer (22) ist für die linke Abwehrseite eingeplant und ein ähnlicher Typ wie Malte Moos. „Er bringt eine sehr gute Mentalität mit, ist sehr giftig und sprintet gerne in die Tiefe. Davids Spielweise ist vielleicht einen Tick gradliniger“, erklärt Gehrmann. Kammerbauer kam vom Regionalligisten SSV Ulm 1846, ihn hatte der Sportliche Leiter Lutz Siebrecht damals von den SF Siegen zu den Spatzen geholt. Kammerbauer wurde beim 1. FC Nürnberg ausgebildet. Sein Zwillingsbruder Patrick steht beim SC Freiburg unter Vertrag, zuletzt war er an Holstein Kiel ausgeliehen. Auf der Position links in der Viererkette hat auch Michael Klauß schon gespielt. In der Vorbereitung zeigte aber auch der deutsch-portugiesische Nachwuchsmann Marcelo Freitas (17) sein Potential.

Mittelfeld

Leon Braun: Auch Leon Braun kennt Trainer Gehrmann aus gemeinsamen Freiberger Zeiten bestens. Hauptsächlich kam er im rechten Mittelfeld zum Einsatz. „Leon ist nie zufrieden, will immer mehr und bringt den Ehrgeiz mit, sich ständig weiterentwickeln zu wollen“, lobt der Coach den 22-Jährigen. Braun ist vielseitig einsetzbar und kann im Mittelfeld auf allen Positionen spielen. In Freiberg kam er in der vergangenen Vorrunde auch rechts hinten in der Viererkette zum Einsatz. Wie Bromma spielte auch Braun schon für den FC Nöttingen. Bei den Stuttgarter Kickers II war er ebenfalls schon am Ball. Wäre Gehrmann nicht Coach der Blauen geworden, hätte sich Braun aller Voraussicht nach dem Ligarivalen FSV 08 Bissingen angeschlossen.

Lukas Kling: Lukas Kling hat in der Mannschaft der Stuttgarter Kickers eine Führungsrolle und ist im zentralen Mittelfeld so gut wie gesetzt. Trainer Ramon Gehrmann schätzt seine Einstellung, seine Erfahrung, seine strategischen Fähigkeiten und seine Zweikampfstärke. Der 29-Jährige ist bei den Fans der Blauen sehr beliebt und bringt sich im Verein auch als Co-Trainer des U-19-Teams ein.

Tim Wöhrle: Tim Wöhrle (20) ist wie Kling auf der Sechser-Position zu Hause. Der gebürtige Stuttgarter genoss seine fußballerische Ausbildung von der U14 an bei der TSG 1899 Hoffenheim. Spielen die Kickers mit einer Dreierkette, kam der lauf- und spielstarke Mittelfeldspieler auch schon zentral in der Abwehr zum Einsatz und übernahm dann häufig die Spieleröffnung. Eine sehr verlässliche Alternative im Mittelfeldzentrum ist Nico Blank (22), der seine Stärken am besten auf der Achter-Position zum Tragen bringt.

Michael Klauß: Michael Klauß bringt mit seinen 32 Jahren sehr viel Erfahrung mit. Der pfeilschnelle Linksfuß kann auf der linken Seite alle Positionen spielen. Zuletzt kam er immer wieder auch im Mittelfeldzentrum zum Einsatz. Erste Alternative zu Klauß auf der linken Seite ist Shkemb Miftari, der auch im Sturmzentrum spielen kann. Eine Option im Mittelfeldzentrum ist Neuzugang Marvin Weiss. „Neben seinem Ehrgeiz und seiner Mentalität ist Marvin einfach ein feiner Fußballer, der alles versucht, spielerisch zu lösen“, erklärt Trainer Gehrmann. Zuletzt spielte der 24-Jährige beim Bayern-Regionalligisten FV Illertissen, zuvor beim SC Freiburg II.

Sturm

Mijo Tunjic: Mijo Tunjic ist in der Offensive der Kickers gesetzt. Seine Treffsicherheit bewies er auch beim letzten Vorbereitungsspiel beim Kehler FV (6:1). Dem 31-Jährigen gelang innerhalb von fünf Minuten ein Hattrick. Der zweimalige Regionalliga-Torschützenkönig ist flexibel einsetzbar: Er spielt entweder im Sturmzentrum oder – bei einem 3-4-1-2-System – hinter den beiden Spitzen, die dann Cristian Gilés Sanchez und Noah Lulic heißen könnten.

Cristian Gilés Sanchez: Trainer Ramon Gehrmann schätzt die Qualitäten des 26 Jahre alten Cristian Gilés Sanchez: „Cristian ist ein kompletter Stürmer, der sehr viel für die Mannschaft arbeitet und eine wahnsinnig gute Entscheidungsfindung im letzten Drittel hat. Er ist eine feste Größe in der Oberliga, jeder Trainer hätte ihn gerne in seinem Team.“ Eine Alternative im Angriff stellt neben Neuzugang Noah Lulic (19) Leander Vochatzer (22) dar, der in vergangenen Saison seine Qualitäten auch im Mittelfeld gezeigt hat.

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