Kickers sind vor Rostock gewarnt

Der dritte Platz berechtigt in der dritten Fußball-Liga am Ende zur Relegation - und den nehmen aktuell die Stuttgarter Kickers ein. Doch davon lässt sich der Trainer Horst Steffen nicht blenden, auch nicht am Donnerstag von der Mittagssonne, die über dem ADM-Sportpark liegt. ,,Ich weiß nicht, ob die Relegation für den Aufstieg spricht", sagt der Coach, obwohl es Darmstadt 98 im vergangenen Jahr vorgemacht hat. ,,Da war auch etwas Glück dabei", kontert Steffen.

Rostock in der Rückrunde stark verbessert

Das braucht man, wenn man Erfolg haben will, auch wenn sich die Kickers nicht darauf verlassen. Immerhin: ,,Wir haben gegen Dortmund zuletzt nicht so toll gespielt", gibt Steffen zu, ,,aber trotzdem gewonnen." Das spricht für das Selbstvertrauen, das die Mannschaft inzwischen getankt hat. Das allerdings auch der nächste Gegner besitzt, darauf weist Steffen ausdrücklich hin. Mit einer kleinen Statistik zur Untermalung. ,,Rostock hat in diesem Jahr einen Punkt mehr geholt als wir." Also Vorsicht, das will schon etwas heißen. Kein Vergleich mehr zur Hinserie, als Hansa nach einem desolaten Auftritt gegen die Kickers in Reutlingen mit 0:3 verlor. ,,Mit den Neuverpflichtungen im Winter kamen die Erfolge zurück und damit auch das Selbstvertrauen", sucht Steffen nach einer Erklärung für den Aufschwung des Gegners, der zuletzt beim Kickers-Konkurrenten MSV Duisburg einen Punkt geholt hat.

Die Stuttgarter aber wollen am Samstag gewinnen, um sich ihre Aufstiegschancen zu bewahren. Dass Sandrino Braun und Lahdji Badiane, der nächsten Freitag in Stuttgart operiert wird, noch länger fehlen werden, ist bekannt. Dafür kehrt der zuletzt gesperrte Besar Halimi in den Kader und damit auch die Startformation zurück; auch Bentley Baxter Bahn dürfte seinen Platz im Mittelfeld behalten, obwohl der Trainer bei dem Winterneuzugang noch Steigerungspotenzial sieht.

Manuel Fischer hat die Jokerrolle angenommen

Offen ist, wie immer, die Startformation im Sturm, obwohl ohne Badiane eine Alternative fehlt. Gegen die in der Hintermannschaft groß gewachsenen Rostocker könnte Steffen in Daniel Engelbrecht einen Gegenpol setzen, oder in Gerrit Müller auf einen eher wendigen, schwer ausrechenbaren kleinen Spieler. ,,Das muss ich noch entscheiden", sagt Steffen, der auch bei Manuel Fischer, der zuletzt freiwillig in der zweiten Mannschaft aufgelaufen ist, Fortschritte spürt. ,,Er hat sich jetzt mit der Situation arrangiert, nicht unbedingt in der Startelf stehen zu müssen." Sprich: er hat die Jokerrolle angenommen. Und wie das Dortmund-Spiel mit den Verletzungen gezeigt hat, brauchen die Kickers nicht nur jeden Punkt - sondern auch jeden Mann.