2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Jens Härtel, Trainer des 1. FC Magdeburg, in unserem Interview der Woche. Foto: Sebastian Harbke
Jens Härtel, Trainer des 1. FC Magdeburg, in unserem Interview der Woche. Foto: Sebastian Harbke

Jens Härtel: "Alle sind stolz auf den Verein"

Interview der Woche mit Magdeburgs Trainer Jens Härtel

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Jens Härtel stürmte mit dem 1. FC Magdeburg in die 3. Liga und steht als Aufsteiger überraschend gut da. Diesen Freitag (19 Uhr, Gazi-Stadion auf der Waldau) ist er mit seiner Mannschaft zu Gast bei den Stuttgarter Kickers. Unser Interview der Woche.

Herr Härtel, der FCM ist mit elf Punkten aus sechs Spielen stark in die Saison gestartet. Hätten Sie das so erwartet?
Jens Härtel: Erwarten kann man es in so einer starken Liga nicht, als Aufsteiger so gut rein zu kommen, aber erhofft haben wir uns schon, dass wir die Euphorie der Relegationsspiele mitnehmen – was uns zu Hause bisher auch gut gelungen ist.

Als Aufsteiger, so sagt man, wird man ja immer ein Stück weit von der Euphorie getragen. Inwieweit führen Sie den guten Start darauf zurück?
Härtel: In den Heimspielen war es mehr als offensichtlich, dass die Zuschauer uns getragen haben. Wir hatten hinten raus die Power, diese Spiele zu gewinnen, denn wir haben die Rückstände gegen Erfurt und Halle gedreht und uns gegen Chemnitz gut gewehrt. Die Zuschauer haben ihren Teil dazu beigetragen, in dem sie die Mannschaft euphorisiert haben. Das Team braucht das.

In der „Zeit“ erschien unlängst ein Artikel, der die Stimmung rund um den Verein ganz gut einfängt und transportiert. Beeinflusst das Ihre Spieler positiv?
Härtel: So lang die Ergebnisse stimmen, zeigt es, dass wir konkurrenzfähig sind. Der Artikel in der „Zeit“ hat unseren derzeitigen Status sehr gut wiedergegeben – auch mit allem, was kommen wird.

Gegen Halle zeigte die Mannschaft eine bärenstarke Reaktion, bog das Spiel noch um, trotz Unterzahl. Das sagt viel über den Charakter Ihres Teams aus…
Härtel: Die Mannschaft ist es gewohnt, mit Widerständen umzugehen. Denn sie musste in der letzten Saison Woche für Woche bestehen. In dieser Liga ist das noch mal ein ganzes Stück schwerer, doch unsere Mentalität ist erhalten geblieben. Wir müssen sehen, dass wir unseren Kurs halten, trotz möglicher Niederlagen. Aufgrund der Verletzungen wird sich das Gesicht der Mannschaft trotz allem möglicherweise verändern.

Die Stadt Magdeburg und ihr Einzugsgebiet scheint nach Profifußball zu lechzen, das zeigte sich schon in der letzten Saison und wurde selbst hier wahrgenommen, man denke nur an die beiden DFB-Pokalspiele gegen Augsburg und Leverkusen. Wie fühlt es sich an, für den Club zu arbeiten? Wie treten Ihnen die Menschen im Alltag entgegen?
Härtel: In der letzten Saison hatten auch wir zu Beginn eine Negativphase und man konnte eine andere Seite erfahren, aber jetzt überwiegen die positiven Dinge. Die Leute hier sind respektvoll und freuen sich auf einen Plausch. Alle Magdeburger sind stolz auf den Verein und freuen sich, dass er jetzt endlich da spielt, wo sie ihn immer gesehen haben. Mich wiederum macht es stolz, genau das erreicht zu haben, doch gleichzeitig bringt das eine neue Verpflichtung mit sich, wie ich jetzt schon feststellen musste.

Kommen wir zu Ihrem kommenden Gegner, den Stuttgarter Kickers. Wie sehen Sie die Mannschaft von Horst Steffen?
Härtel: Die Stuttgarter Kickers sind eine Mannschaft, die eine klare Handschrift hat und ein Ziel verfolgt. Sie gehen einen anderen Weg als viele Vereine in der Liga und sind im letzten Jahr knapp am Aufstieg gescheitert. Nun werden die Kickers alles dafür tun, den angepeilten Schritt zu machen – das Potenzial dafür ist da. Für uns wird es eine schwere Aufgabe, dort zu bestehen, es muss vieles an diesem Tag passen.

Die Kickers treten auf eigenem Platz sehr offensiv auf. Vorteil oder Nachteil für Sie und Ihre Mannschaft?
Härtel: Es wird sich erst im Spiel zeigen, ob das ein Vor- oder Nachteil ist.

Das Interview erscheint in gekürzter Fassung auch an diesem Freitag im Stadionmagazin der Stuttgarter Kickers

Aufrufe: 010.9.2015, 08:00 Uhr
Philipp MaiselAutor