2024-04-22T13:47:39.148Z

Interview der Woche
Royal-Dominique Fennell absolviert am Wochenende sein erstes Spiel gegen seinen alten Club. Foto: Baumann
Royal-Dominique Fennell absolviert am Wochenende sein erstes Spiel gegen seinen alten Club. Foto: Baumann

Fennell: "Wir haben genug Lehrgeld bezahlt"

Ehemaliger Kickers-Spieler ist jetzt Leistungsträger in Würzburg +++ Erste Rückkehr an die alte Wirkungsstätte

Royal-Dominique Fennell war lange Jahre bei den Stuttgarter Kickers eine feste Größe. Seit Saisonbeginn spielt er für Würzburg und kehrt nun erstmals zurück. Unser Interview der Woche.

Hallo Nick, Du bist jetzt seit Saisonbeginn ein Würzburger, bist von Kickers zu Kickers gewechselt. Fühlst Du Dich schon angekommen?
Nick Fennell: Absolut. Ich hatte acht tolle Jahre bei den Blauen, und auch wenn der Verein mit mir verlängern wollte, so war es für mich Zeit, neue Erfahrungen zu sammeln. Würzburg hatte ich anfangs gar nicht so sehr auf dem Schirm. Doch nach den ersten Gesprächen war ich absolut überzeugt. Es ist ein toller Verein mit einem gutem Umfeld, der im Kommen ist. Ich habe die richtige Entscheidung getroffen.

Kann man die beiden Clubs vergleichen?
Fennell: Ja, durchaus. Nicht nur wegen der Namen. Auch Würzburg hat diese familiäre Atmosphäre, man arbeitet ruhig und fokussiert. Auch die Stimmung im Team ist super, wir verstehen uns alle gut und ziehen an einem Strang, so wie das auch in Stuttgart auch war.

Das Training dürfte eine Spur härter sein.
Fennell: (lacht) Oh ja! Bernd Hollerbach verlangt sehr viel, das Training ist hart. Doch es zahlt sich aus, wir sind topfit und haben Vertrauen in unsere Qualitäten. Mit etwas mehr Glück würden wir in der Tabelle noch besser da stehen.

Klingt so, als hätte der Trainer auch eine wichtige Rolle bei deiner Verpflichtung gespielt.
Fennell: Das stimmt. Bernd Hollerbach hat mir gleich klar gemacht, was er in mir sieht, beziehungsweise dass ich eine Führungsrolle ich übernehmen soll. Das nehme ich gerne an. Wir sprechen viel, ich spüre sein Vertrauen und versuche das zurückzuzahlen.

Du hast die Tabelle schon angesprochen. Nach eurem Geschmack hätten es ein paar Punkte mehr sein dürfen. Wo klemmt es noch?
Fennell: Nun, am Anfang haben wir uns hier und da unter Wert verkauft, uns fehlte einfach die Erfahrung in der 3. Liga. Das sieht man zum Beispiel an den drei Partien, die wir in Unterzahl beenden mussten. Dazu kommt unser Manko der Chancenverwertung. Wir erarbeiten uns genug Möglichkeiten, lassen aber zu viele liegen. Doch damit ist jetzt Schluss, wir haben genug Lehrgeld gezahlt.

Am Wochenende steht nun deine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte an. Hast Du noch Kontakt zu den Jungs aus Degerloch?
Fennell: Natürlich! Wir tauschen uns mehrmals wöchentlich aus, schreiben SMS oder Whatsapp. Während der Länderspielpause habe ich die Jungs auch mal in der Kabine besucht. Mit einigen habe ich ja schon in der U19 zusammengespielt. Das sind gewachsene Freundschaften, die so schnell nicht im Sande verlaufen werden.

Wie siehst Du die aktuelle Situation bei den Blauen?
Fennell: Sie tun sich offensichtlich schwer, haben eine kleine Formkrise. Das liegt zum einen an der Tatsache, dass die Mannschaft niemanden mehr überrascht wie letzte Saison. Jeder weiß nun, was die Kickers drauf haben und wie sie spielen. Zum anderen ist auch die Erwartungshaltung gestiegen, was automatisch Druck erzeugt. Die Fans warten auf den nächsten Schritt. Doch ich denke die Mannschaft hat genügend Potenzial, wieder oben anzugreifen.

Die Vorfreude auf das Spiel dürfte bei dir entsprechend groß sein.
Fennell: Aber klar doch! Als der Spielplan raus kam habe ich zuerst geschaut, wann das Spiel gegen die Blauen ansteht. Ich freue mich riesig auf das Spiel und die alten Weggefährten.

Aber zu verschenken habt Ihr nichts.
Fennell: Natürlich nicht, doch die Aufgabe wird ganz bestimmt nicht leicht. Die Kickers werden versuchen, zu dominieren und ihr Spiel durchzuziehen. Wir werden versuchen, aus einer guten Ordnung heraus kompakt zu stehen und vorne unsere Chance zu suchen. Das wird ganz sicher ein interessantes und gutes Spiel!

Aufrufe: 022.10.2015, 08:00 Uhr
Philipp MaiselAutor