2024-04-19T07:32:36.736Z

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Anastasios Ketsemenidis (links) ist inzwischen fester Bestandteil der Zweiten Kickers-Mannschaft. Zu verdanken hat er das auch Volkan Celiktas.
Anastasios Ketsemenidis (links) ist inzwischen fester Bestandteil der Zweiten Kickers-Mannschaft. Zu verdanken hat er das auch Volkan Celiktas.

Anastasios Ketsemenidis: Von der Kreisliga in die Oberliga

Anastasios Ketsemenidis hat den Sprung in die U23 der Stuttgarter Kickers geschafft

Bei der U23 der Stuttgarter Kickers gehörte Anastasios Ketsemenidis am Ende der vergangenen Saison zur Stammformation - ein Sprung, den der 22-Jährige vor seinem Wechsel an die Waldau selbst kaum für möglich gehalten hätte. Bis vor einem Jahr war seine Name höchstens den Gegnern in der Kreisliga A ein Begriff.

Anastasios Ketsemenidis hat nicht lange gezögert, als die Stuttgarter Kickers ihn vor einem Jahr zum Probetraining einluden – aber ganz überzeugt war der inzwischen 22-Jährige nicht. Schließlich spielt er zwar seit über zehn Jahren Fußball, aber höher als in der Kreisliga A hatte er bis dahin noch nie gekickt. "Ich dachte, ich trainiere einen Tag mit und danach muss ich wieder gehen", erinnert sich Anastasios Ketsemenidis. "Aber wenn man es nicht riskiert, weiß man es ja auch nicht." Also gab er alles beim Probetraining – und durfte bleiben. Bei der Zweiten Mannschaft der Stuttgarter Kickers stand er am Ende der vergangenen Saison sogar immer wieder in der Startaufstellung. "Ich war schon ein bisschen überrascht“, verrät Anastasios Ketsemenidis. „Aber ich habe mich natürlich sehr gefreut."

Das haben sich auch seine früheren Mannschaftskollegen von Odyssia Esslingen. Zu ihnen hat Anastasios Ketsemenidis noch immer Kontakt. Seine ehemaligen Mitspieler unterstützen ihn, wenn sie können und schauen bei den Kickers-Heimspielen zu, wenn sie nicht gerade selbst auf dem Platz stehen. Die ersten Schritte auf dem Fußballplatz machte Anastasios Ketsemenidis aber beim SV 1845 Esslingen. "Bis zur D-Jugend habe ich noch im Tor gespielt", erklärt er. "Aber dann wurden die Tore größer und ich bin klein geblieben." Dafür lief er viel, am liebsten als Links- oder Rechtsaußen. Schließlich wechselte Anastasios Ketsemenidis zu Odyssia Esslingen und erlebte dort bei den Aktiven den Abstieg in die Kreisliga B, aber auch den Wiederaufstieg mit. Bis sein Bekannter, Volkan Celiktas, für ihn ein Probetraining auf der Waldau organisierte.

"Ich war am Anfang total hektisch am Ball"

Beeindruckt war Anastasios Ketsemenidis von Anfang an vor allem von der Professionalität bei den Kickers – und er merkte ziemlich schnell, wo seine Schwächen liegen. "Taktisch hat komplett alles gefehlt", erinnert er sich. "Ich war am Anfang total hektisch am Ball und wusste gar nicht, wohin ich laufen soll." Doch seine neuen Mannschaftskollegen unterstützen ihn von Anfang an, auch der bisherige U23-Trainer Alfred Kaminski schenkte ihm das Vertrauen und Anastasios Ketsemenidis fand sich immer besser zurecht. "Da hat es nie interessiert, wo ich herkomme. Dafür bin ich sehr dankbar."

Ausruhen kann sich Anastasios Ketsemenidis, der gerade seine Gesellenprüfung als Elektroniker bestanden hat, darauf aber nicht. "Ich will weiter Gas geben und an allem arbeiten", sagt er. Schließlich bleibt ihm nur noch ein Jahr in der U23 der Stuttgarter Kickers, um auch noch den Sprung in die Erste Mannschaft zu schaffen. "Ich weiß, dass es auf dieses Jahr ankommt. Ausreden gibt es bei mir keine. Wenn man sieht, wie sich das im vergangenen Jahr entwickelt hat, geht da vielleicht noch mehr." Dafür muss er sich jetzt aber erst bei einem neuen Trainer beweisen und darauf hoffen, dass es für ihn auch in der Ersten Mannschaft eine Chance gibt. Aber bis vor einem Jahr hätte er auch nie daran gedacht, mal in der Oberliga zu spielen. "Das ist schon ein gutes Gefühl", gibt Anastasios Ketsemenidis zu. Wenn es nach ihm geht, soll das auch noch eine Weile so weiter gehen – und falls es doch nicht klappen sollte, "geht das Leben natürlich weiter", meint der 22-Jährige. "Mit Fußball werde ich aber bestimmt nicht aufhören."

Aufrufe: 021.7.2016, 17:00 Uhr
Jonas MüllerAutor