Für die eine oder andere Überraschung war der SV Straelen auch in den Vorbereitungsspielen gut - und zwar in jeder Hinsicht. So gelang beispielsweise vor eigenem Publikum ein 3:1-Erfolg gegen eine Auswahl des Drittligisten Fortuna Köln. Dieser hatte allerdings wenige Stunden zuvor mit seiner ersten Garnitur einen Test gegen die "U23" von Borussia Mönchengladbach bestritten. Der negative Höhepunkt ereignete sich im Wettbewerb um den Burgpokal in Brüggen. Dem Vernehmen nach soll Hermann Tecklenburg auf die 1:4-Niederlage gegen den Landesligisten Union Nettetal nicht sonderlich amüsiert reagiert haben.
Jetzt ist die Zeit des Geplänkels vorbei - ab Sonntag wird's ernst. In der Vorbereitung hat sich ein System herauskristallisiert, das dem SV Straelen zum Klassenerhalt verhelfen soll - mindestens. Wenn die erste Elf fit ist, sollte der Aufsteiger eine sorgenfreie Saison erleben. Dann greift das 4-2-3-1-System, das die Co-Trainer Khaled Daftari und Stefan Post im Test gegen Fortuna Köln erfolgreich eingeführt hatten.
Die Idealformation: Vor Torhüter Marian Gbur postiert sich die Viererkette Jannik Stevens (links), Sander Lenders, Frederik Verlinden und Yodan Kim (rechts). In der Mittelfeldzentrale sichern Fabio Ribeiro und "Königstransfer" Kevin Weggen ab, Neuzugang vom Nord-Regionalligisten VfB Lübeck. Auf den Flügeln sollen der ehemalige Wattenscheider Aram Abdelkarim (links) und Drilon Istrefi (rechts) Dampf machen, als Spielmacher ist Ajdin Mehinovic, Neuzugang vom Oberliga-Absteiger SV Hönnepel-Niedermörmter vorgesehen. Ganz vorne kann's nur einen geben: Torjäger Randy Grens.
Doch diese Straelener Wunsch-Elf wird schon im morgigen Auftaktspiel gegen die SSVg. Velbert auseinandergerissen. Mehinovic hat sich in der Vorbereitung auf das Pokalspiel gegen TuB Bocholt eine Knieverletzung zugezogen und fällt mehrere Wochen aus - schon ist die "Zehner"-Position vakant. Erste Alternative ist wahrscheinlich Philipp Brouwers, der sich auf der linken Angriffsseite zu Hause fühlt. Abdelkarim könnte im Gegenzug den Flügel verlassen und die Schaltzentrale übernehmen.
Insgesamt dürfte der SV Straelen mit seinem 24 Mann starken Kader - drei Torhüter und 21 Feldspieler - stark genug sein, um das Abenteuer Oberliga bestehen zu können. Es wird allerdings eng, falls das Verletzungspech zuschlägt. Ein Maik Hemmers bringt das nötige Rüstzeug mit - doch für die übrigen Youngster, die zum Aufgebot der "Ersten" gehören, dürfte die Spielklasse (noch) eine Nummer zu groß sein.