2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
– Foto: Markus Scheuren

SV Straelen gewinnt mit Kampfgeist und Köpfchen

Trotz einiger fehlender Stammkräfte und einer neu formierten Abwehr zeigte der SV Straelen in Bergisch Gladbach vor allem eine starke Defensivleistung und gewann letztlich durch ein Kopfballtor.

Da einige Stammkräfte fehlten, musste der SV Straelen seine Abwehr beim Spiel in Bergisch Gladbach zu großen Teilen umbauen. Trotzdem zeigte die Defensive eine bärenstarke Leistung und ließ kaum Chancen zu, am Ende brachte ein Kopfballtor von Kevin Weggen den Sieg. Trainer Benedict Weeks lobte nach der Partie seine Abwehr und die gesamte Mannschaft für ihren Kampfgeist.

Personell waren die Vorzeichen des SV Straelen nicht gerade rosig: Zu den ohnehin schon länger fehlenden Verletzten wie Stürmer Cagatay Kader gesellten sich zum Spiel in Bergisch Gladbach noch die Stammspieler Adli Lachheb, Jannik Stevens und Fabio Ribeiro. Für Lachheb gab Sem Emilio de Wit sein Startelf-Debüt in der Innenverteidigung, Ole Päffgen begann hinten links. Zudem kehrte Kevin Weggen wieder in die Startformation zurück und spielte wieder neben Tobias Peitz im zentralen Mittelfeld. Auf der Bank saßen erstmals Omar Ramadhani und Camara Kessery aus der zweiten Mannschaft, denen Trainer Benedict Weeks ein Kompliment aussprach: "Die haben unter der Woche gut Druck gemacht im Training."

Die personelle Situation und die Aufstellung mit in dieser Rolle nicht eingespieltem Personal machte die Aufgabe natürlich nicht einfacher. Zwar gab es vor dem Spiel viel Videomaterial zu sehen, da Bergisch Gladbach im Spielplan immer den Straelener Gegner in der Woche zuvor gespielt hatte, doch ein eindeutiges Spielsystem ließ sich daraus nicht ableiten. Zudem hatte 09-Trainer Helge Hohl im Vorfeld auf der Homepage des Vereins angekündigt, man werde sich etwas einfallen lassen. Somit hatte Weeks schon am Tag vor dem Spiel bei seiner Mannschaft klargestellt, dass es nur um das nackte Ergebnis ginge und keineswegs um "Schönspielerei".

Zwei knifflige Szenen am Bergisch Gladbacher Strafraum

Dementsprechend verliefen auch die 90 Minuten in der Belkow Arena, was aber keineswegs allein am SV Straelen lag. Auch Bergisch Gladbach hatte nur wenige spielerische Lösungen parat, beide Mannschaften agierten so gerade im ersten Durchgang sehr häufig mit langen Diagonalpässen. Die meisten davon konnten von den gegnerischen Abwehrreihen entschärft werden, ab und an ergaben sich aber Gelegenheiten für beide Mannschaften. Wirklich zwingend wurde es aber nicht: Dennis Lohmann im Tor der Gastgeber und Robin Udegbe auf Seiten Straelens wurden zwar zu mancher Parade gezwungen, über sich hinaus wachsen mussten sie aber nicht.

Ein langer Ball war es dann auch, der die kniffligste Szene der ersten Hälfte einleitete: Straelens Kevin Weggen schickte Kaito Mizuta, der von zwei Bergisch Gladbacher Verteidigern in die Zange genommen wurde und fiel. Die Szene ereignete sich wohl knapp vor dem Strafraum, doch nicht einmal den Freistoß gab es. Es war eine von zwei Situationen, in denen der SVS gerne einen Elfmeterpfiff gehört hätte. Die andere ereignete sich im zweiten Durchgang, als Sinan Kurt an der Kante des Sechzehners gefoult wurde. Der Unparteiische pfiff zwar diesmal, entschied aber nur auf Freistoß. Kurt war aber wohl innerhalb.

Kevin Weggen köpft den SV Straelen in Führung

So oder so waren Standards für beide Mannschaften ein probates Mittel, um in diesem Duell zum Erfolg zu kommen; auf beiden Seiten entstanden einige Chancen nach einem ruhenden Ball - und so fiel letztlich auch der Siegtreffer in der 75. Minute: Sinan Kurt brachte einen Freistoß von der rechten Seite mit Schnitt in Richtung Tor, Kevin Weggen verlängerte mit dem Kopf in die Maschen.

Angesichts der vielen Verletzungen waren die Straelener "umso glücklicher, dass wir heute drei Punkte mitnehmen gegen einen direkten Konkurrenten", wie Weeks sagte. "Die Moral, die Mentalität, der Kampfgeist – da haben die Jungs alles rein geworfen was drin war. Kompliment für die Einstellung und die Bereitschaft heute."

SVS vergibt Chancen auf die vorzeitige Entscheidung

Selbst nach der Führung zog sich der SVS nämlich nicht zurück, sondern attackierte Bergisch Gladbach weiter früh und hätte so schon vorzeitig den Deckel drauf machen können. Mizuta eroberte einen Ball direkt vor dem gegnerischen Strafraum und legte quer auf Aram Abdelkarim, der frei vor dem Gehäuse nochmal einen Haken machte und schließlich in letzter Sekunde doch noch gestoppt wurde. Abdelkarim und Terence Groothusen hatten danach noch weitere Gelegenheiten auf 2:0 zu stellen, konnten sie jedoch nicht nutzen.

Es hatte aber zumindest den Effekt, dass die Hausherren selbst überhaupt nicht mehr gefährlich vors Straelener Tor kamen. Ein paar Freistoßflanken von der Mittellinie konnten geklärt werden, die Führung war dank der starken Leistung der gesamten Defensive jedoch nie mehr wirklich gefährdet. Die neu formierte Abwehr machte über 90 Minuten ein richtig gutes Spiel und wurde hinterher deshalb zurecht von ihrem Trainer gelobt.

Eine Woche Pause haben die Straelener jetzt, bevor es am kommenden Samstag zum nächsten Auswärtsspiel zum SV Wegberg-Beeck geht - und dann steht mal wieder eine englische Woche an.
Aufrufe: 011.10.2020, 07:30 Uhr
Stefan JanssenAutor