2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Heiko van der Velden

Benedict Weeks: "Ich war überrascht, dass es weitergeht"

Der Trainer des SV Straelen spricht über die aktuelle Situation, das Spiel in Köln und das bisherige Abschneiden.

Der SV Straelen ist die einzige Mannschaft im Kreis Kleve, die weiter auf den Platz darf. Die Regionalliga West wurde vom Land Nordrhein-Westfalen als Spielklasse mit professionellen Strukturen eingestuft, weshalb sie im Gegensatz zum Amateursport nicht in den erneuten Corona-Lockdown muss.

Der nächste Spieltag in Liga vier steht bereits am Mittwoch an. Aufsteiger SV Straelen, der mit zehn Punkten auf dem 15. Platz steht, tritt um 19.30 Uhr beim Tabellensechsten 1. FC Köln U23 an. Die Rheinische Post sprach mit Trainer Benedict Weeks über die aktuelle Situation, die Partie in Köln und das bisherige Abschneiden.

Hat Sie die Entscheidung überrascht, dass die Saison fortgesetzt wird, weil die Regionalliga als Profiklasse eingestuft wurde?

Benedict Weeks Wenn ich ehrlich bin, war ich überrascht, dass es weitergeht. Wir freuen uns aber, dass wir weiter spielen dürfen, denn wir sind alle gerne auf dem Platz. Überrascht bin ich besonders darüber, dass es zwar ohne Zuschauer, aber ansonsten relativ normal weitergeht und wir nicht auf Corona getestet werden müssen, wie es in den anderen Profiligen die Regel ist. Doch wir haben ja bislang auch so gespielt, die Hygienekonzepte konsequent umgesetzt und genau darauf geachtet, dass in den Kabinen die Abstände eingehalten werden. Platz genug haben wir in Straelen, da sowohl für unsere Mannschaft als auch für das Gästeteam vier Umkleideräume zur Verfügung stehen.

Wie haben es die Spieler aufgenommen, dass die Saison fortgesetzt werden kann?

Weeks Die Jungs haben die Nachricht am Montag relativ schnell im Internet gelesen. Auch sie haben sich gefreut. Doch abends beim Training war dies schon kein großes Thema mehr. Grundsätzlich ist es so, dass wir in der derzeitigen Situation alles so nehmen, wie es kommt.

Glauben Sie, dass die Saison jetzt komplett über die Bühne gehen kann? Immerhin müssen 42 Spieltage ausgetragen werden.

Weeks Es wird sicherlich in der Liga immer wieder zu Spielausfällen kommen, weil bei Vereinen Corona-Fälle auftreten. Deshalb werden auch noch viele Nachholpartien auf uns zukommen und die Tabelle noch einige Zeit verzerrt bleiben. Wir müssen zum Beispiel am 18. November die ausgefallene Partie beim Wuppertaler SV nachholen. Und das am vergangenen Samstag abgesetzte Heimspiel gegen Alemannia Aachen soll jetzt am 9. Januar stattfinden. Das heißt, dass unsere Akteure nur ein paar Tage Winterpause haben werden. Es ist nicht gut, dass sie kaum zur Ruhe kommen. Vielleicht wäre es deshalb besser, wenn man im Januar erst etwas später wieder anfangen würde.

Wird es ein anderer Fußball werden, weil es nun Geisterspiele gibt?

Weeks In erster Linie ist es schade, dass wir nicht mehr vor Fans spielen, auch wenn die Besucherzahlen zuletzt schon eingeschränkt waren. Aber auch 300 Zuschauer könnten an einem Mittwochabend in unserem Stadion für eine tolle Stimmung sorgen. Es wäre schön, vor dieser Kulisse zu spielen. Als Trainer wird man während der Begegnungen jetzt besser mit der Mannschaft kommunizieren können, weil eben nicht 1000 oder 2000 Zuschauer um den Platz stehen. Ich glaube nicht, dass die Geisterspiele großen Einfluss auf die Leistungen der Akteure haben werden. Von der Stimmung und den Emotionen her ist es natürlich ein ganz anderes Spiel.

Worauf wird es bei der Partie in Köln ankommen?

Weeks Die Aufgabe wird schwer, weil der Gegner sehr heimstark ist. Er ist auf eigenem Platz in dieser Saison noch ungeschlagen. Wir haben in den vergangenen Spielen gute Leistungen gezeigt. Daran wollen wir anknüpfen. Wenn das gelingt, können wir in Köln punkten.

Wie ist die personelle Lage vor dem Spiel?

Weeks Die Innenverteidiger Jelle van Benthem und Duc Anh Nguyen Nhu sind nicht dabei. Ansonsten sind alle Spieler fit.

Sind Sie mit dem bisherigen Abschneiden Ihres Teams zufrieden?

Weeks Bis auf drei Halbzeiten haben wir in den bisherigen neun Partien immer gut gespielt. Anfangs haben wir uns für diese Leistungen nicht immer belohnt. Zuletzt haben wir aber ordentlich gepunktet. Immerhin sind wir seit fünf Partien ungeschlagen und haben in diesem Zeitraum neun Punkte geholt.

Joachim Schwenk führte das Gespräch.

Aufrufe: 04.11.2020, 08:00 Uhr
RP / Joachim SchwenkAutor