2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
– Foto: Andreas Zobe

VIDEO: SV Spexard kassiert böse 0:6-Klatsche

VfB Fichte unterliegt 0:4. VfL Theesen fährt beim 5:5 in Neuenkirchen Achterbahn. SV Rödinghausen siegt in doppelter Unterzahl in Vreden.

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Verrückter Spieltag in der Westfalenliga. SV Rödinghausen II kassiert zwei Platzverweise, gewinnt aber trotzdem. Der VfB Fichte ist froh, in die Winterpause gerutscht zu sein. Noch schlimmer erging es dem SV Spexard. Gar zehn Treffer fielen bei der Partie des VfL Theesen. Unser Spieltagsüberblick.

SV Spexard - SC Roland 1962 0:6
So hatte sich der SV Spexard den Abschied in die Winterpause der Fußball-Westfalenliga nicht vorgestellt. Mit 0:6 kassierte das Team von Trainer Martin Simov gegen den SC Roland Beckum die höchste Saisonniederlage und war mit diesem Resultat sogar noch gut bedient.

Die als Tabellenzehnter angereisten Gäste agierten wie ein Spitzenteam und ziehen sich wie berichtet am Saisonende freiwillig aus der Liga zurück – die „Spechte“ zeigten neunzig Minuten lang eine nicht ligataugliche Leistung und dürfen bei jetzt neun Zählern Vorsprung auf den Relegationsrang dennoch vom Ligaerhalt ausgehen: Der Abstiegskampf in der 6. Liga treibt seltsame Blüten. Den Ligaerhalt erreichen zu wollen bestätigte Spexards Sportlicher Leiter Klaus Rickmann schon vor der Begegnung und widersprach damit in Fußballerkreisen kursierenden Gerüchten, dass der SV Spexard sich wie Roland freiwillig aus der Liga zurückzieht. „Wir werden sparen müssen und werden auch versuchen, das Aufgebot schon in der Winterpause zu verkleinern, aber wir wollen weiterhin in der Westfalenliga spielen“, sagte Rickmann.

Die Partie gegen den SC Roland gab der SV Spexard früh verloren. Aytürk Gecim überraschte Spexards Keeper bereits in der 4. Minute mit einem vom Strafraumeck direkt ins kurze Ecke verwandelten Freistoß, vier Minuten später köpfte Niklas Szeleschus völlig frei stehend zum 0:2 ins Netz, und erneut Aytürk Gecim legte mit einem fulminanten Distanzschuss das 0:3 nach (39.). „Wir haben heute nicht stattgefunden“, haderte Spexards Co-Trainer Daniel Bartke aber nicht nur mit den frühen Gegentoren. „Wir haben auf den Rückstand überhaupt keine Reaktion gezeigt“, drückte Bartke seine Enttäuschung über die „Nicht-“Leistung der Mannschaft aus.

Anstelle des grippekranken Steffen Brück hatte Trainer Martin Simov Jochen Timmerkamp in die Viererabwehrkette zurückgezogen, aber der blieb gegen die schnell und sicher kombinierenden Beckumer ebenso oft in den Zweikämpfen unterlegen wie seine Mitspieler. Aber auch die Spexarder Offensivkräfte blieben (fast) alles schuldig. Ein einziges Mal in der ersten Halbzeit setzte sich Philip Kunde mit einer feinen Einzelleistung auf dem rechten Flügel durch, doch seinen Rückpass drosch Fatih Gürer drei Meter über das Tor (32.).

Drei Minuten nach Wiederanpfiff wechselte Simov doppelt aus, doch bis auf einen Kopfball durch Leon Dahlkämper nach einem Eckstoß (50.) geriet das gegnerische Tor auch mit Dennis Keller und Sascha Lepper nicht in Gefahr. Mit dem von Dennis Keller verursachten Strafstoß zum 0:4 (59.) setzte sich die Demontage des SV Spexard fort, und weitere Treffer durch Niklas Szeleschus (65.) und Semih Daglar (69.) schraubten die Niederlage weiter in die Höhe. Pascal Müller musste anschließend weitere Fehler seiner Vorderleute ausbügeln, um weitere Gegentore zu vermeiden.

Zuschauer: 65
Tore: 0:1 Aytürk Gecim (4.), 0:2 Niklas Szeleschus (7.), 0:3 Aytürk Gecim (38.), 0:4 Furkan Ars (61. Foulelfmeter), 0:5 Niklas Szeleschus (66.), 0:6 Semih Daglar (71.)


Delbrücker SC - 1. FC Gievenbeck 1:1

"Wir können ruhig in die Winterpause gehen", so Detlev Dammeier. Delbrücks Trainer war mit der ersten Halbzeit gegen das Münsteraner Stadtteilteam allerdings überhaupt nicht einverstanden. Speziell die beiden zentralen Mittelfeldspieler Max Teipel und Bastian Just hatte er mit seiner Kritik auf dem Zettel. "Wir waren nicht nah genug am Gegenspieler und haben es Gievenbeck in den ersten 45 Minuten zu leicht gemacht", sagte Dammeier. Die Gäste waren feldüberlegen, wirklich gefährlich wurde es für Daryoush Hosseini im Delbrücker Tor allerdings kaum. Vielmehr waren die Chancen auf beiden Seiten gleich verteilt.

Den ersten Versuch gab Gievenbeck ab. Hosseini konnte parieren und Jean-Pierre Dingerdissen noch vor der Linie endgültig klären (10. Min.). Sebastian Walter versuchte es aus der Distanz, was aber kein Problem für Gievenbecks Schlussmann Nico Eschhaus war (27.). Zoltan Pataki zirkelte wenig später einen Freistoß aus zwanzig Metern links am Tor vorbei (37.), dann war Eschhaus auch gegen den Schuss von Jannik Welkener zur Stelle (38.). Auf der Gegenseite ließ sich auch Hosseini nicht durch einen Freistoß überwienden. Er fischte den Ball aus dem kurzen Eck (42.). "Wir haben ein paar Dinge angepasst und verändert. Danach lief die zweite Halbzeit besser", meinte Dammeier. Das allerdings nicht von Beginn an, denn vier Minuten nach Wiederanpfiff gingen die Gäste in Führung.

Wieder bekam der DSC das Zentrum nicht dicht und Christian Keil lupfte das Leder über Hosseini hinweg ins Netz (49.). Immerhin, die Delbrücker Antwort dauerte nicht lange. Nach einer Flanke von Dingerdissen kam der in Halbzeit Eins noch kritisierte Just zum Kopfball und machte mit seinem ersten Saisontor den 1:1-Ausgleichstreffer (54.). "Danach blieb die Partie intensiv, ohne das eine Mannschaft aber ein deutliches Übergewicht hatte", sagte Dammeier. So behielt das Unentschieden bis zum Abpfif Bestand.

Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Christian Keil (49.), 1:1 Bastian Just (54.)



SuS Neuenkirchen - VfL Theesen 5:5

Ein Zehntel der Torstatistik beim 5:5 (2:2) des VfL Theesen in der Auswärtspartie gegen den SuS Neuenkirchen spricht für ein äußerst unbefriedigendes Ergebnis aus Sicht des VfL: Den Ausgleich zum Endstand kassierte Theesen in der vierten Minute der Nachspielzeit. Trainer Andreas Brandwein war von Granteleien dennoch ziemlich weit entfernt. „Einen Punkt in Neuenkirchen zu holen, ist immer ein Gewinn. Das Überraschende ist nicht, dass wir dort fünf Gegentore bekommen, das ist eher normal gegen Neuenkirchen, sondern dass wir fünf Tore schießen.“

Im Aufeinandertreffen der Tabellennachbarn hatte Brandweins Elf den wesentlich besseren Start erwischt und legte durch Moritz Wefelmeier (4.) und Marvon Höner schon in der zwölften Minute eine 2:0-Führung vor. „Das war soweit vollauf verdient, wir waren einfach besser“, meinte Brandwein. Die gute halbe Stunde bis zum Halbzeitpfiff verlief allerdings deutlich schwächer, oder, wie Brandwein meinte: „Wir haben aufgehört, Fußball zu spielen.“ Neuenkirchen glich aus.

Nach der Pause brauchte Moritz Wefelmeier erneut vier Minuten für sein Tor (49.), Oliver Bollwicht stellte sogar den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (58.). In der für den letztlichen Punktverlust (wenn man es denn so sehen will) entscheidenden Phase vergaben die Theesener nun einige Möglichkeiten, schnell das fünfte oder gar sechste Tor zu erzielen. Dem Unternehmen Auswärtssieg hätte dies sicher gutgetan.

So aber kam Neuenkirchen beim nimmermüden Scheibenschießen erneut zum Ausgleich. In der 72. Minute stand es 4:4, was allerdings nur eine kurzweilige Schlussphase einleiten sollte. „Bei der Gesamtansicht des Spiels müssen wir hier auch sagen, dass nun Neuenkirchen näher am Sieg war“, meinte der VfL-Trainer. Der in der 65. Minute für Mitja Schierbaum eingewechselte Alessio Giorgio traf in der 87. Minute zum etwas unerwarteten 5:4. In der Nachspielzeit fiel dann der Treffer, der Brandwein allerdings nicht umwarf:

„Neuenkirchen hat eine höhere Qualität auf vielen Positionen, da ist viel mehr Geld im Spiel. Meine Spieler müssen alles geben – und das haben sie heute getan“, meinte Brandwein. Sein Team stehe mit 21 Punkten besser da, als er erwartet habe. Na dann: Frohes Fest.

Zuschauer: 80
Tore: 0:1 Moritz Wefelmeier (4.), 0:2 Marvin Höner (12.), 1:2 Witali Ganske (21.), 2:2 Robin Krümpel (42.), 2:3 Moritz Wefelmeier (49.), 2:4 Oliver Bollwicht (58.), 3:4 Witali Ganske (69.), 4:4 Witali Ganske (72.), 4:5 Alessio Giorgio (87.), 5:5 Marvin Egbers (90.)



SpVgg Vreden - SV Rödinghausen II 1:3
Die Reise hat sich gelohnt: Nach dem 3:1 (2:1)-Sieg bei der SpVgg Vreden überwintert der SV Rödinghausen II auf dem dritten Tabellenplatz in der Westfalenliga. Dabei mussten die Gäste ab der 55. Minute nach der Roten Karte gegen Dogukan Demiray (Tätlichkeit) in Unterzahl spielen und waren ab der 87. Minute nur noch zu neunt, da auch Martin Aciz mit gelb-rot des Feldes verwiesen wurde.

Aciz hatte nach dem frühen 1:0 mit einem Volleyschuss aus 30 Metern genau in den Winkel in der 27. Minute für den sportlichen Höhepunkt des Spiels gesorgt. Nach dem Anschlusstreffer kurz vor der Pause machte Adrian Wanner nach Vorarbeit von René Heitkamp sieben Minuten vor dem Ende alles klar. „Das war spielerisch nicht unser bestes Spiel, aber die Jungs haben sich zerrissen und sich in alles reingeworfen“, freute sich SVR-Trainer Björn Hollenberg, dessen Mannschaft tief stand und auf Kontergelegenheiten lauerte.

Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Martin Aciz (1.), 0:2 Martin Aciz (27.), 1:2 Mario Worms (45.), 1:3 Adrian Wanner (83.)


VfB Fichte Bielefeld - TuS Hiltrup 0:4
„Ich bin froh, dass wir jetzt in die Winterpause gehen“, sagte Fichtes Trainer Mario Ermisch nach der 0:4-Niederlage gegen den TuS Hiltrup. Nachvollziehbar, wenn man sich den Auftritt seiner Mannschaft – zumindest in der zweiten Hälfte – angesehen hatte.

Die Partie dauerte rund zehn Minuten länger, da Hiltrups Lennard Massmann in der 28. Minute unglücklich mit Fichtes Oguz Peker zusammengerasselt war und eine klaffende Platzwunde davon getragen hatte. Er wurde lange auf dem Platz behandelt, ehe später noch der Rettungstransportwagen eintraf, um den TuS-Akteur ins Krankenhaus zu verbringen. „Das war eine unglückliche Aktion, aber von Oguz keine Absicht. Wir wünschen dem Hiltruper Spieler alles Gute“, zeigte sich Ermisch als fairer Sportsmann.

Bis zur 42. Minute war es ein Spiel auf Augenhöhe, Torchancen gab es weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Man egalisierte sich im Mittelfeld. „Bis dahin haben wir es eigentlich ganz gut gemacht“, meinte Ermisch. Doch dann hatten die „Hüpker“ einen Blackout und leiteten die Gästeführung durch Steffen Menke, der aus rund 18 Metern mit einem Schlenzer traf, ein, indem sie einfach nicht entschlossen genug störten. Mit einem knappen Rückstand ging es in die Kabinen. Aus der Pause kamen die Gäste aus Münster wesentlich besser. Nach 53 gespielten Minuten war es erneut Menke, der aus etwa 22 Metern abzog und den Ball im Knick versenkte.

Zwei Minuten später wurde es dann kurios: In der Hiltruper Hälfte lag ein Hiltruper Spieler verletzt am Boden, die Kicker des VfB Fichte dachten wohl, dass Schiedsrichter Benno Verhaag die Partie unterbrechen würde und stellten den Spielbetrieb ein. Nicht so die Hiltruper. Steffen Menke nutzte die Gelegenheit der Gegenwehrlosigkeit aus und zirkelte den Ball von der Mittellinie ins VfB-Tor. Ein Treffer der Marke Traumtor. „Damit war das Spiel dann auch gelaufen“, stellte Mario Ermisch fest, den es ärgerte, dass seine Mannschaft erneut von ihm gemachte Vorgaben nicht umsetzte.

„Bis dahin war von Hiltrup aus dem Spiel heraus auch nichts gekommen, aber die haben einfach vorne drin drei unfassbar gute Leute“, zollte Ermisch dem Gegner Respekt. Das 0:4 aus VfB-Sicht fiel nach 61 Minuten, als Montasar Hammami prima für Manuel Beyer durchsteckte und der von der linken Seite ins lange Eck schlenzte. Die einzig dicke Chance der Hausherren hatte Maximilian Helf mit einem Kopfball nach einer Flanke von Marvin Paul, der Ball streichelte jedoch nur die Latte.

Zuschauer: 83
Tore: 0:1 Steffen Menke (42.), 0:2 Steffen Menke (53.), 0:3 Steffen Menke (55.), 0:4 Manuel Beyer (61.)



Aufrufe: 08.12.2019, 18:15 Uhr
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