2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

SV Spexard: Charbel Abdullahat beendet Karriere

Torjäger vom Westfalenligisten wird durch eine Verletzung gestoppt und will seiner Leidenschaft als Trainer verbunden blieben

In den ersten fünf Spielen der laufenden Saison in der Fußball-Westfalenliga hatte Charbel Abdullahat viermal getan, was er auch in den fünf Spielzeiten zuvor am liebsten für den SV Spexard gemacht hat: Ein Tore geschossen. Dass es bis zur Winterpause bei dieser für einen Torjäger eher bescheidenen Ausbeute geblieben ist, hat einen schmerzhaften Grund. Dem 29-Jährigen macht eine Verletzung an der Hüfte so zu schaffen, dass sogar das vorzeitige Karriereende droht.

„Die Schmerzen sind von einem Tag auf den anderen aufgetreten“, berichtet Abdullahat. „Nach einer Untersuchung in der Sportklinik Hellersen haben mir die Ärzte erklärt, dass durch eine Fehlstellung der Hüfte der Knorpel beschädigt worden ist.“ Für den leidenschaftlichen Fußballer ist das eine in jeder Hinsicht schmerzhafte Diagnose. „Denn es ist äußerst bitter, den Jungs nur noch zusehen zu können“, sagt Abdullahat. Noch habe er sich allerdings nicht damit abgefunden, aufhören zu müssen. „Man hat mir geraten, es mit Physiotherapie, Salben, Schwimmen und Fahrrad fahren zu versuchen“, berichtet der in Syrien geborene, aber längst in Deutschland eingebürgerte Abdullahat.

F: Markus Schumacher
F: Markus Schumacher

Der in der Juniorenabteilung des FC Gütersloh ausgebildete Stürmer fand nach Stationen beim FSC Rheda und beim SV Dornberg zum SV Spexard wo er stets zum Stammpersonal der „Spechte“ gehörte. Der dribbelstarke Angreifer hätte sich auch mehr als die Westfalenliga zugetraut. „Zusammen mit Björn Berenbrinker habe ich schließlich immer meine Tore gemacht“, erinnert sich Abdullahat gern daran, dass er in der Saison 2014/15 mit seinem langjährigen Sturmpartner einen großen Anteil am Aufstieg des SV Spexard in die Westfalenliga hatte. Aber der 29-Jährige bedauert es in keiner Sekunde, diesem Verein die Treue gehalten zu haben: „In Spexard habe ich mich immer wohl gefühlt und Anerkennung gefunden.“

Letzteres zeigte sich auch, als im Oktober nach dem Abschied von Tobias Brockschnieder ein neuer Co-Trainer gesucht wurde. „Es hat mich sehr gefreut, dass Klaus Rickmann mir dieses Amt anbot.“ Abdullahat musste nach dem Gespräch mit dem Sportlichen Leiter deshalb auch nicht lange überlegen und tauschte bereitwillig den Platz auf dem Spielfeld mit dem am Rand. „Mit Giovanni Taverna und den Spielern verstehe ich mich ja auch eh prima.“ Abdullahat findet die Voraussetzungen für einen nahtlosen Übergang vom Spieler zum Trainer einfach ideal. Coach Taverna ist trotzdem nicht nur erfreut über Abdullahats Rollentausch. „Ich hätte Charbel natürlich gerne weiter als Stürmer im Kader, aber für mich ist es auch wichtig, einen Mann an meiner Seite zu haben, den ich kenne und dem ich vertrauen kann.“

Wie die Entwicklung des SV Spexard zeigt, kann das neue Trainerduo nicht viel falsch gemacht haben. „Seitdem wir die Defensivarbeit in den Vordergrund gestellt haben, den Gegner nicht mehr so früh anlaufen und mehr auf Konter setzen, klappt es super“, blicken die beiden zufrieden auf sechs Spiele in Folge ohne Niederlage zurück.Auch wenn der Abstand auf die Spitzenteams Haltern und Delbrück nur noch vier Punkte beträgt, formulieren sie aber keine neuen Ziele. „Wenn wir am Ende der Saison Fünfter oder Sechster werden, wäre ich hochzufrieden“, sagt Abdullahat. Wie viel Freude er an der Trainertätigkeit gefunden hat, macht eine andere Aussage deutlich. „Ich werde versuchen, so schnell wie möglich die B-Lizenz zu erwerben“, ist der Gütersloher fest entschlossen, dem Fußball auf jeden Fall treu bleiben. Bis dahin versucht er auch ohne Lizenz seinen ehemaligen Mitspielern „Tipps zu geben, wie sie Zweikämpfe gewinnen und Tore schießen können.

Aufrufe: 021.12.2016, 14:05 Uhr
Nobert Röwekamp / FuPaAutor