Keine sechs Minuten waren gespielt, als Oliver Steurer den Drittligisten nach einem Eckstoß in Führung brachte. Die Hausherren zogen sich weit zurück und überließen dem Favoriten die Spielkontrolle. Bis zur zwölften Minute, als Jan-Luca Geurtz plötzlich ganz frei vor Robin Udegbe auftauchte. Der Stürmer überlegte zu lange und scheiterte aus kurzer Distanz am Fuß des Uerdinger Ersatzkeepers. Es sollte die einzige Chance im ersten Durchgang bleiben.
Der Favorit zeigte seine ganze Klasse und schlug in Person von Stürmer Adriano Grimaldi (18., 21., 39., 40.), Tobias Rühle (34.) und Patrick Pflücke (43.) noch sechsmal bis zum Seitenwechsel zu. Der KFC schoss sich den Ligafrust von der Seele. Die Mannschaft von Heiko Vogel wurde vor der Saison von vielen Experten als Aufstiegskandidat gehandelt. Die Realität sieht anders aus: Nach sechs Spielen liegt der finanzstarke Traditionsklub nur einen Zähler vor den Abstiegsrängen. Nachdenklich schlenderte SVS-Coach Heinrich Losing nach dem 0:7-Halbzeitstand in die Kabine. Beide Trainer wechselten vor Beginn der zweiten 45 Minuten kräftig durch. Erneut Rühle (49.), Franck Evina (56.) und Boubacar Barry (76., 81.) besiegelten den 0:11-Enstand aus Sonsbecker Sicht.
Das zweistellige Ergebnis ärgerte SVS-Coach Losing allerdings kaum. „Man hat uns das schwere Spiel vom Sonntag noch angemerkt. Wir waren vom Kopf nicht wirklich da“, sagte der 40-Jährige über das dritte „Highlight“ in 2019. Losing weiter: „Uerdingen kam in einen Lauf, dann war es schwierig zu halten. Trotzdem war es eine gute Erfahrung für die kommenden Spiele.“
Von seinem Gegenüber Heiko Vogel gab’s trotzdem ein Lob. „Nach einer langen Trainingswoche haben wir das mit viel Spielfreude sehr seriös gemacht. Großes Kompliment an Sonsbeck, die auch versucht haben hinten rauszuspielen.“ Trotz des großen qualitativen Unterschieds verließen alle Zuschauer die Anlage mit einem entspannten Gesichtsausdruck.
Sonsbeck: Hüpen (46. Grüntjens); J. Keisers (73. Prause), Meier (46. Evertz), Canpolat (69. Riddermann), Hahn (46. Terfloth), Pütz (46. Schoofs), Moreira, Leurs (46. Bolz), K. Keisers (46. Werner), Geurtz (46. Maas), Fuchs.
Uerdingen: Udegbe (46. Bachmeier); Guenouche (69. Götte), Steurer (46. Aflaz), Maroh (46. Lukimya), Großkreutz, Bittroff (46. Dorda), Gündüz (69. Mbom), Pflücke (69. Barry), Kinsombi (69. Rodriguez), Grimaldi (46. Evina), Rühle (69. Zaß).