2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Es gibt wenig, das Alexander Herzog (M.) aufhalten kann. Ab der nächster Saison kickt die Offensivkraft wieder in Stammheim. Foto: Baumann
Es gibt wenig, das Alexander Herzog (M.) aufhalten kann. Ab der nächster Saison kickt die Offensivkraft wieder in Stammheim. Foto: Baumann

Bezirksliga: Stammheim holt Herzog zurück

Der Dreikampf um die Spitze geht ebenso intensiv weiter wie der Sechskampf gegen den Abstieg

Es ist allerhöchste Zeit, an einen Satz zu erinnern, der in der laufenden Fußball-Bezirksligasaison schon häufiger gefallen ist: „Nichts ist unmöglich.“ Der Dreikampf um die Spitze ist bei weitem noch nicht entscheiden, auch wenn sich der eine oder andere Club einen leichten Vorteil versprechen mag. Genauso wenig ist klar, wer nach den schon als Absteigern feststehenden SKV Palästina Al Q’uds Stuttgart und dem TSV Mühlhausen als dritter im Bunde den Gang in die Kreisliga A antreten muss – und wer sich auf dem Relegationsplatz wiederfindet.

Hier wetteifern noch sechs potenzielle Abstiegskandidaten darum, den Klassenverbleib zu schaffen. Derweil vermeldet der SC Stammheim seine erste hochkarätige Neuverpflichtung für die kommende Runde.

TV Zuffenhausen gegen Stammheim von Verletzungen geplagt

Zwar haben es die Kicker des SC Stammheim nicht mehr selbst in der Hand, den Titel zu holen. Aber wenn das Team von Trainer Thomas Oesterwinter die verbleibenden zwei Saisonspiele gewinnt, dann ist ihm die Aufstiegsrelegation auf alle Fälle sicher. „Wir werden alles tun, um diese beiden Spiele zu gewinnen“, verspricht der Stammheimer Trainer. Die Chancen, die Montags-Partie gegen den TV 89 Zuffenhausen zu gewinnen, sind offenbar nicht schlecht. „Wir kommen mit dem allerletzten Aufgebot“, sagt TVZ-Coach Marco Scheel, der in einer von Verletzungssorgen gezeichneten Saison wieder einmal eine lange Ausfallliste vorlegen kann. Darauf stehen: Keeper Daniel Weyershäuser (Bandscheibenvorfall), Yavuz Demir (Mandelentzündung), Nico Garziella (Leistenprobleme), Daniel Gäng, Moritz Albrecht und Florian Hofmann (alle in Urlaub). Zudem hat sich Suheyp Berber einen Leistenbruch zugezogen, wird aber trotzdem auflaufen.

„Ganz ehrlich: Wir werden in erster Linie auf Schadensbegrenzung setzen“, sagt Scheel. Bei den Stammheimern kann Coach Oesterwinter weitgehend aus dem Vollen schöpfen. Zudem sind die Planungen für die kommende Saison beim SC schon weit fortgeschritten. Nach Tobias Oesterwinter, Matthias Kassaye, Vadim Kromm, Spieler Daniele Garofalo und Dominick Maier haben nun auch Michael Schunger, Leonardo Marra und Schauki Djelassi für die kommende Runde zugesagt. Und der erste Neuzugang steht auch schon fest: Alexander Herzog kehrt nach zwei Spielzeiten beim Verbandsligisten VfB Neckarrems zu den Stammheimern zurück. „Er wollte wieder zu uns, weil für ihn aus beruflichen Gründen der Trainingsaufwand in Neckarrems nicht mehr zu stemmen ist“, sagt Oesterwinter über den Offensivspieler, der in der Saison 2011/2012 26 Tore für den SC erzielt hatte.

Die Cannstatter ziehen ihr Ding durch

Durch den 2:0-Erfolg der Stammheimer im direkten Duell gegen den TSV Weilimdorf sind die Weilimdorfer im Titelkampf zwar etwas ins Hintertreffen geraten. Aber aufgegeben haben sie ihre Hoffnungen auf die Meisterschaft oder den zur Aufstiegsrelegation berechtigenden zweiten Tabellenplatz nicht. „Wir setzen darauf, dass die zwei Mannschaften vor uns noch Punkte lassen“, sagt Interimscoach Michael Bachmann. „Und dann sind wir wieder im Geschäft.“ Vorausgesetzt natürlich, dass der TSV seine verbleibenden Begegnungen gewinnt. Als erstes steht das Gastspiel beim FC Stuttgart-Cannstatt auf dem Programm, der seinerseits in den restlichen Partien der laufenden Runde in zweierlei Hinsicht zum Zünglein an der Waage wird. Denn nach dem Spiel gegen Weilimdorf trifft der FC zunächst auf den im Kampf um den Klassenverbleib stehenden TV 89 Zuffenhausen, um dann am letzten Spieltag die dann wohl immer noch um den Titel ringenden Stammheimer zu empfangen. Von der Brisanz, die in den drei Spielen steckt, lässt sich FC-Trainer Isa Topac allerdings nicht beeindrucken. „Wir ziehen unser Ding durch, fertig“, sagt er. „Und wenn unseren Gegner noch was erreichen wollen, dann müssen sie uns eben schlagen.“

Feuerbach erwartet gegen Croatia das Schlüsselspiel

Einen Sieg und die damit verbundenen drei Punkte haben die zwei Kontrahenten dringend nötig, die sich am Montag im Wilhelm-Braun-Sportpark begegnen. „Das ist ein Schlüsselspiel“, betont Kosta Choudiakis, Trainer der gastgebenden Sportvg Feuerbach, vor der Partie gegen Croatia Stuttgart. Ein Satz, den Croatia-Coach Igor Ilicic so nicht stehen lassen möchte: „Für uns ist das kein Schlüsselspiel, sondern ein absolutes Endspiel.“ Dass Ilicic die Ausgangslage drastischer bewertet als sein Feuerbacher Amtskollege, ist verständlich. Denn schließlich haben die Kroaten nur noch zwei Gelegenheiten, um zu punkten, während die Sportvg noch drei Spiele zu bewältigen hat. „Ich gehe nicht davon aus, dass 38 Punkte für den Klassenverbleib reichen“, sagt Ilicic. Dies wiederum bedeutet, dass seiner Mannschaft noch vier Zähler fehlen. Und es bedeutet, dass die Feuerbacher gemäß der Ilicic’schen Rechnung noch dreimal gewinnen müssten, um auf der sicheren Seite des Klassements zu sein. Bei der Sportvg herrscht jedenfalls Zuversicht: „Wenn wir Croatia schlagen, dann haben wir alles noch selbst in der Hand“, sagt Choudiakis.

SSV Zuffenhausen will Münster ein Bein stellen

Auch der SSV Zuffenhausen steckt noch mitten im Abstiegskampf. Und gleichzeitig kann das Team von Trainer Ingo Ramljak noch zum Meistermacher werden. Denn der nächste Gegner ist kein geringerer als die TSVgg Münster, die bis zum vergangenen Spieltag noch Tabellenführer war, ehe sie vom SC Stammheim entthront wurde – wobei die Stammheimer allerdings eine Partie mehr absolviert haben. Nun haben die Zuffenhäuser aber das Problem, dass der Gegner gleich dreifach motiviert sein dürfte. Erstens, weil die TSVgg wohl gerne Meister werden will. Zweitens, weil sie das Hinspiel gegen den SSV mit 2:3 verloren hat. Drittens, weil in Münster einige ehemalige Zuffenhäuser kicken. Doch völlig chancenlos sehen sich die Nord-Stuttgarter nicht. Ramljak verweist auf die Moral seiner Mannschaft, die vor Wochenfrist trotz zwei Mann Unterzahl gegen die TSVgg Plattenhardt noch ein Remis erkämpft hat. „Wenn elf Spieler das Engagement bringen wie die neun am vergangenen Sonntag, dann wird es auch für Münster schwer, uns zu schlagen.“

Hahn kann die dritte Torjägerkanone noch holen

Da behaupte noch einer, eine Mannschaft aus dem gesicherten Mittelfeld habe keine Ziele mehr. Nun sind es sogar schon zwei, die der MTV Stuttgart anpeilt. Da wäre zunächst das Ziel von MTV-Trainer Francesco Mazzella di Bosco, der noch auf Platz drei hofft und Platz vier in der Abschlusstabelle auf jeden Fall will. Denn dann würde der MTV um einen Rang besser abschneiden als in der vergangenen Runde. Und da wäre Raphael Hahn, der seinen beiden bereits errungenen Torjägerkanonen gerne eine dritte hinzufügen möchte. Sein Rückstand auf Platz eins der Torjägerliste beträt vier Treffer. Und die nächsten Gegner des MTV heißen Spvgg Möhringen (abstiegsgefährdet), SG Untertürkheim (stark abstiegsgefährdet) und TSV Mühlhausen (bereits abgestiegen).

Aufrufe: 023.5.2015, 15:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor