Bezirksliga: Das Torjägerduell droht auszufallen

SpVgg 1887 Möhringen e.V. - SV Bonlanden II (So 15:00)
5:2 gegen den SV Vaihingen und 5:3 beim TSV Plattenhardt – die Derbybilanz der Spvgg Möhringen seit der Winterpause kann sich sehen lassen, vor allem angesichts dessen, dass sie in der Hinrunde kein einziges der Filderduelle hatte gewinnen können. Makellos dagegen im Jahr 2015: das soll auch noch nach dem aktuellen Spieltag gelten.

Auf einen seiner wichtigsten Akteure muss der Trainer Jörg Elser allerdings wohl verzichten. Steffen Müller, mit 28 Treffern zweitbester Torschütze der Liga, fällt wegen einer Leistenzerrung mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Die Verletzung hatte ihn schon im Pokal-Halbfinale bei Croatia Stuttgart (0:1) unter der Woche zum Zuschauen verurteilt. Olivier Mendi, am Mittwoch ebenfalls nicht dabei, kehrt dagegen ins Aufgebot zurück. Der Respekt Elsers vor dem Gegner Bonlanden und dessen „sehr guten Einzelspielern“ ist groß. „Da gibt es drei bis vier Leute, die jederzeit ein Tor machen können. Die gilt es zuzustellen“, sagt der Trainer und gibt damit die taktische Marschroute vor. Obwohl Gastgeber, werden die Möhringer ihr Heil kaum in der Offensive suchen. „Wir müssen zuerst hinten gut stehen. Danach sieht man weiter“, sagt Elser.

Für Stadtmüller wird die Partie zum Familienduell

Dass dessen Wertschätzung auf Gegenseitigkeit beruht, stellt sein Amtskollege Robert Stadtmüller derweil ohne Umschweife klar. Und das liegt nicht allein daran, dass es für Stadtmüller ein Stück weit auch ein Familienduell ist. Sein Neffe Tim kickt in Möhringen, seine Nichte ist mit Steffen Müller verheiratet. „Da willst du natürlich nicht als Verlierer vom Platz gehen“, sagt er augenzwinkernd. Er rechnet auf dem schwer bespielbaren Möhringer Kunstrasen mit einem engen Kampf.

In Anbetracht der ähnlich starken Rückrunde beider Mannschaften will sich Stadtmüller mit den Seinen nicht zum Favoriten für die Partie erklären lassen, zumal er voraussichtlich seinerseits vier schwerwiegende Ausfälle kompensieren muss: Auch seinem erfolgreichsten Torschützen, namentlich Niels Wüllbier (23 Treffer), droht eine Zwangspause. Ihn plagen genauso wie Philipp Straub muskuläre Probleme. Fabian Rieker und Simon Kirschner fehlen berufs- beziehungsweise studienbedingt.

Ob es Unterstützung aus der eigenen „Ersten“ geben wird, die bereits am Donnerstag gespielt hat, oder wie zuletzt einige A-Junioren in die Bresche springen müssen, ist noch unklar. Bei Letzteren ist die Belastung durch das Pokalfinale vom Donnerstag und die letzte Ligapartie am heutigen Samstagabend eh schon groß. Sicher ist: für die nächste Saison rechnet Stadtmüller nicht noch einmal mit ähnlichen Personalschwierigkeiten. Aus dem Nachwuchs rücken genug Spieler nach oben.

SV Vaihingen - FC Stuttgart-Cannstatt (So 15:30)
Ist die Luft raus beim SV Vaihingen? Seitdem die letzte reelle Aufstiegschance vor drei Wochen beim 0:2 in Weil­imdorf verpuffte, haben die Schwarzbachkicker zwei weitere Male verloren, mit 0:2 gegen den TV 89 Zuffenhausen und mit 1:2 beim SC Stammheim. In der Tabelle sind sie nur noch Siebter; die Saison scheint auszuklingen. Doch eine vierte Pleite in Serie will sich die Mannschaft nicht erlauben, wie der Kapitän Max Knoll verspricht. „Wir wollen uns anständig verabschieden und unserem Trainer Klaus Kämmerer nach sechs wunderbaren Jahren einen gelungenen Abschied bereiten“, sagt Knoll.

Knoll äußert sich noch nicht über seine Zukunft

Der anstehende Gegner FC Stuttgart-Cannstatt hat in der Rückrunde eine ähnliche Entwicklung durchgemacht wie die Vaihinger. Nach der Hinrunde noch Dritter, haben die Gäste den Anschluss an die Spitze verloren und unterlagen zuletzt dem SSV Zuffenhausen mit 1:4. Der Aufsteiger stellt aber nach wie vor das viertbeste Auswärtsteam der Liga. „Es wird sicher ein kampfbetontes Spiel. Die fighten um jeden Meter“, glaubt Knoll. Zu seiner eigenen Zukunft will sich der von mehreren Vereinen umworbene Spielführer derzeit nicht näher äußern. Sein Kommentar: „Ich konzentriere mich auf die letzten Wochen der aktuellen Saison.“

SSV Zuffenhausen - TSVgg Plattenhardt (So 15:30)
Seit drei Spielen haben Paulo Bayrak und Bernd Giersdorf die Verantwortung beim TSV Plattenhardt inne, und das Interimstrainerduo scheint nach der Entlassung von Sascha Gavranovic tatsächlich den richtigen Draht zur Mannschaft gefunden zu haben. Die Leistungen sprechen für sich, die Ergebnisse tun es mit einer kleinen Ausnahme auch. Zwar schieden die Filderstädter durch ein 2:3 gegen den TSV Weilimdorf am Mittwoch aus dem Bezirkspokal-Wettbewerb aus, in der Liga haben sie sich durch zwei Siege in Untertürkheim und gegen Mühlhausen aber auf einen Nichtabstiegsplatz vorgearbeitet.

Die Elf von Mühlhausen beginnt

„Paulo und ich haben versucht, durch viele Gespräche das Selbstvertrauen der Jungs zu stärken“, sagt Giersdorf und berichtet von einem „gegenseitigen Vertrauen“ und einem „befreienden Effekt“. Die Mannschaft spiele plötzlich ganz anders auf. „Es macht wieder richtig Spaß.“ Sollte beim SSV Zuffenhausen nun der dritte Dreier in Serie folgen, sähe es für die Plattenhardter noch besser aus im Abstiegskampf, in welchem in der Sportvg Feuerbach ein Konkurrent durch einen 5:0-Sieg beim Schlusslicht Palästina bereits am Dienstag Boden gut gemacht hat.

Die Chancen für einen weiteren Erfolg sieht Giersdorf gegeben, eine gute Zweikampfquote vorausgesetzt. „Die Zuffenhausener haben zwar technisch sehr gute Spieler, aber über das Kollektiv sind wir stärker“, sagt er. Richten soll es voraussichtlich dieselbe Elf wie beim 4:1 gegen Mühlhausen.