2024-04-16T09:15:35.043Z

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Freude bei Sigmaringen nach dem 2:0 durch Steffen Geigle, Niedergeschlagenheit beim SC Türkiyemspor. Foto: Hubert Möhrle
Freude bei Sigmaringen nach dem 2:0 durch Steffen Geigle, Niedergeschlagenheit beim SC Türkiyemspor. Foto: Hubert Möhrle
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SV Sigmaringen bleibt in der Bezirksliga

Fußball: Relegation zur Bezirksliga: SV Sigmaringen - SC Türkiyemspor Bad Saulgau 2:0 (1:0)

Bad Saulgau / sz - Der SV Sigmaringen bleibt in der Fußball-Bezirksliga. Vor 1511 Zuschauern im Ostrachber Buchbühlstadion besiegte die Mannschaft von Trainer Helmut Ulmer am Samstagnachmittag den SC Türkiyemspor Bad Saulgau, Qualifikant aus der Kreisliga A, mit 2:0 (Halbzeit:1:0). Die Tore für den SV Sigmaringen erzielten Julian Haberer und Steffen Geigle.

Damit bleibt der SV Sigmaringen verdientermaßen in der Bezirksliga, auch weil die Schwarz-Weißen aus der Kreisstadt den SC Türkiyemspor vor der tollen Kulisse nie so richtig ins Spiel kommen ließen. Sigmaringen musste im Spiel auf Stammtorwart Orban (Hochzeit) verzichten, hatte aber in Ümit Oytun einen überraschenden wie gleichwertigen Ersatz zwischen den Pfosten. "Ich habe in meiner Zeit in der Oberliga beim SC Pfullendorf schon einige Male Torwart gespielt, wie zum Beispiel in Reutlingen", sagte ein breit grinsender Ümit Oytun nach der Partie. Helmut Ulmer konnte außerdem auf Jim Ruf zurückgreifen, der nach überstandenem Kreuzbandriss und fünf Wochen Training zum ersten Mal wieder in der Startelf stand und eine erstaunliche Partie zeigte. Und auch SCT-Spieler Ibrahim Sengül sprach nach der Partie davon, dass man zu wenig auch aus der Distanz aufs Tor geschossen habe. "Wir haben heute einfach nicht die Leistung abgerufen wie gegen Riedlingen."

Der Gegner konnte nie an die Leistung aus dem Spiel gegen den TSV Riedlingen anknüpfen und arbeitete sich an der taktsich von Helmut Ulmer sehr gut eingestellten Sigmaringer Mannschaft ab. Sigmaringen ließ den Gegner kommen - und sich quasi totlaufen. "Ich habe das in Ertingen gesehen und versucht, die schnellen Außen aus dem Spiel zu nehmen. Außerdem wusste ich, dass die Lücken zwischen den einzelnen Reihen sehr groß sind", sagte ein breit grinsender Helmut Ulmer nach der Partie. In der Tat, die Außen der türkischen Mannschaft aus Bad Saulgau liefen sich in der Hitzeschlacht im Buchbühl quasi tot. Abdoulie Gassama und Ertugrul Ermin Yilmaz waren im gesamten Spiel ohne Chance. Außerdem kamen keine Schüsse des A-Ligisten aus der zweiten Reihe, sodass Aushilfstorwart Ümit Oytun eigentlich nie in Verlegenheit kam. Und was aufs Tor kam pflückte der ehemalige Oberligaspieler (TSG Balingen, SC Pfullendorf) herunter, wenn doch mal ein weiter Ball kam, lief er ihn als verkappter Libero ab. Die Höchststrafe setzte es für den SCT, als Oytun Mitte der zweiten Halbzeit zu einem Eckball hochstieg und den Ball locker und weit wegfaustete.

Die erste gute Chance hatte der SC Türkiyemspor, als Fahri Akyildiz den Ball gegen Steffen Geigle eroberte, Ibrahim Sengül fand, doch Szameitat den Ball noch abgrätschen konnte und Eugen Gorst zur Ecke klärte (23.).

Dann die einzige Szene, in der sich ein Spieler des SC Türkiyemspor über Außen durchsetzte. Selim Uzunpolat setzte das Leder aber aus spitzem Winkel auf die Latte (25.) - die einzige brenzlige Situation für die Kreisstädter (26.). Es folgte ein Oytun-Abschlag, lang auf Julian Haberer, der in den Strafraum eindrang, zur Mitte zog und den Ball trocken an den langen Innenpfosten setzte - Tor, 1:0 (30.). Dann folgten zwei gute Szenen für den SCT, zweimal Andrej Müller, einmal blieb Oytun Sieger, beim zweiten Mal jagte Müller das Leder aus der Drehung übers Tor (42./45.). Im zweiten Abschnitt dasselbe Spielchen, Türkiyemspor bekam den Ball, Sigmaringen wartete ab, ließ die Türken in Schönheit sterben und schlug eiskalt zu, auch wenn mit ein bisschen Glück: Bei einem langen Ball aus der Abwehr bekam ein Sigmaringer den Ball auf den Popo, der Ball landete auf dem Fuß von Steffen Geigle, der frei vor Zachmann stand und zum 2:0 traf (70.). Dann stand der umsichtig leitende Schiedsrichter Grieser im Mittelpunkt, der nach einer Rangelei sowohl Sigmaringens Patrick Fischer als auch Türkiyemspors Eugen Gorst zurecht vom Platz stellte (76.). An Ende verpasste es der SV Sigmaringen, die sich nun bietenden Kontermöglichkeiten besser auszuspielen.

Helmut Ulmer, Trainer des SV Sigmaringen: Wir haben das Spiel verdient gewonnen. Unser Ziel war es, die schnellen Außen aus dem Spiel zu nehmen. Das ist uns gelungen. In der ersten Viertelstunde haben wir zu wenig gemacht, dann haben wir überlegen gespielt. Wenn wir gegen Ende konzentrierter auftreten, gewinnen wir deutlicher. Aber da waren wir in einigen Stituationen einfach zu langsam. Jim Ruf trainiert bereits seit fünf Wochen wieder. Und Ümit musste ins Tor, weil unserer etatmäßiger Torwart wegen einer Hochzeit verhindert war.

Emre Buz, Trainer des SC Türkiyemspor: In den ersten 30 Minuten hatten wir klar mehr vom Spiel, mehr Ballbesitz. Vor dem Gegentor haben wir die große Chance, um in Führung zu gehen. Auch aus der Halbzeit sind wir eigentlich ganz gut gekommen, hatten durch Andrej Müller wieder eine ganz ordentliche Szene. Für uns bricht keine Welt zusammen. Dann greifen wir halt im kommenden Jahr wieder an. Ich muss mich bei Ibrahim Sengül bedanken, der die ganze Zeit mir sehr viel geholfen hat, sehr engagiert war und das Training mit geleitet hat und als Motivator aufgetreten ist. Die Roten Karten waren absolut richtig, für beide Spieler.

SV Sigmaringen: Oytun - Schlappa, Saliver, Szameitat, P. Fischer - M. Fischer (49. Reuter), Geigle (89. Burghardt), Hoch, Ruf, Deli - Haberer.

SC Türkiyemspor: Zachmann - F. Akyildiz, Faber (69. Uluköylü), Gorst, Uzunpolat - Tunc, Kocyigit, I. Sengül (79. Arpac) - Gassama, Müller, Yilmaz (58. F. Sengül).

Tore: 1:0 Julian Haberer (26.), 2:0 Steffen Geigle (70.) - Rote Karten: Patrick Fischer (SV Sigmaringen), Eugen Gorst (SC Türkiyemspor) beide wg. Tätlichkeit (76.). - SR: Grieser (Schemmerhofen). - Zuschauer: 1511.

Aufrufe: 018.6.2017, 21:47 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Marc DittmannAutor