2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Stanislaus Herzel soll eine fixe Säule im Konzept von SVS-Trainer Roger Prinzen werden.
Stanislaus Herzel soll eine fixe Säule im Konzept von SVS-Trainer Roger Prinzen werden.

Die höchste Hürde kommt zum Schluss

Zum Saisonfinale muss der SV Seligenporten in Memmingen ran, wo es bislang nichts zu holen gab. Die Spielersuche läuft.

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Es gibt sicherlich schönere Aufgaben für einen Saisonabschluss als die, die der SV Seligenporten an diesem Samstag (14 Uhr) beim FC Memmingen zu bewältigen hat. Ist die Reise ins Allgäu mit fast 250 Kilometer nicht nur die weiteste zu einem Spielort, war sie obendrein bislang stets mit einem Frusterlebnis für die Klosterer verbunden.

So kassierte der SVS in seinen bisherigen fünf Regionalligaduellen sowie einem Pokalmatch beim FCM ausschließlich Niederlagen – die schwärzeste Bilanz der Klosterer in der Fremde überhaupt. Gegen die Hoffnung, dass es diesmal anders sein könnte, spricht schon die Qualität der Memminger, die sich aufgrund ihres derzeitigen fünften Tabellenplatzes als bester „echter“ Amateurklub des Freistaates rühmen dürfen. Einen gehörigen Anteil an der bislang erfolgreichsten Saison des Gründungsmitglieds der Regionalliga Bayern kann Stefan Schimmer für sich beanspruchen. Der 23-jährige Stürmer, vor Saisonbeginn gemeinsam mit Trainer Stefan Anderl vom Landesligisten FC Gundelfingen gekommen, entpuppte sich als grandioser Volltreffer und mischte mit seinen 26 Toren die gegnerischen Abwehrreihen in der Regionalliga auf.

Das Studium in Kempten geht vor

Dass er diesen Höhenflug ganz pragmatisch einordnet, verdeutlicht seine Entscheidung dem Werben einiger Profiklubs eine Absage zu erteilen, um stattdessen seinem Klub treu zu bleiben und sein Studium in Kempten weiterzuführen. Von Spielern solchen Kalibers kann Roger Prinzen freilich nur träumen. Schlimmer noch: Nach dem bereits seit längerem feststehenden Abschied von Bastian Herzner zum Bayernligisten SC Eltersdorf, verliert er mit Patrick Hobsch auch seinen zweiten Stoßstürmer. „Patrick hat uns mitgeteilt, dass er nach dieser Saison zur SpVgg Bayreuth wechselt“ , so der SVS-Trainer und -Sportchef in Personalunion. Will sich Hobsch nach drei Jahren im Kloster die Möglichkeit erhalten, weiterhin in der Regionalliga zu spielen, gehen Pascal Worst und Marco Weber mit ihrem Wechsel zum Bezirksligisten FC Kalchreuth berufsbedingte Kompromisse ein.

Nur wenige Säulen bleiben

Neben dem kurzfristig reaktivierten Alexander Braun verlassen auch der langzeitverletzte Torhüter Christopher Pfeiffer sowie Marcel Mosch den Klub. „Wir haben mit Stanislaus Herzel, Julian Schäf und Lino D’Adamo nur noch sehr wenige fixe Säulen“, macht der Coach aus dem gewaltigen Aderlass keinen Hehl. Um den zwingend notwendigen Neuaufbau schnellstmöglich in die Wege zu leiten, sind derzeit auf dem Trainingsplatz der Klosterer etliche neue Gesichter zu sehen. Allein am vergangenen Mittwoch durfte Prinzen fünf Gastspieler zum Probetraining begrüßen. Weil diesen eine Mitwirkung gegen Memmingen logischerweise versagt bleibt und sich von der langen Liste der verletzten und erkrankten Akteure lediglich Fabian Klose nach überstandener Erkältung wieder zurückgemeldet hat, wird der Coach wieder auf die zwar für die Zukunft eingeplanten, noch aber dem Bezirksligateam angehörenden Abwehrspielern Marco Wittmann und Tobias Kramer zurückgreifen. Selbstverständlich im Blick hat Roger Prinzen zudem, dass sich bei einem eventuellen Abstieg des TSV 1860 München aus der Zweiten Liga doch noch die Chance einer Teilnahme an der Relegation für die Klosterer bieten würde: „Wir werden entsprechend trainieren, um bestmöglich gerüstet zu sein“, erklärt Prinzen. Wäre der SV Seligenporten doch bei einem weiteren Jahr in der Regionalliga, nicht nur was die Spielerakquise angeht, eine wesentlich attraktivere Braut.

Aufrufe: 019.5.2017, 13:19 Uhr
Udo WellerAutor