2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
In dieser Saison alles andere als eine Liebesbeziehung: Spieler des SV Nierfeld, hier Burak Hendem (r.), und die Schiedsrichter. Foto: mab
In dieser Saison alles andere als eine Liebesbeziehung: Spieler des SV Nierfeld, hier Burak Hendem (r.), und die Schiedsrichter. Foto: mab

Spieler sind immer noch undiszipliniert

SV Nierfeld kassiert so viele Platzverweise wie kein anderes Team – Erftstädter Torhüter verletzt

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Auch wenn die Konkurrenten am vergangenen Wochenende ebenfalls patzten, spitzt sich die Situation im Kampf um den Ligaverbleib für den SV Nierfeld dramatisch zu. Die 0:5-Pleite zu Hause gegen Düren-Niederau machte einmal mehr deutlich, dass man im Schleidener Tal die Probleme der Hinrunde immer noch nicht in den Griff bekommen hat. Bestes Beispiel ist die Vielzahl an Platzverweisen, die in dieser Häufigkeit in der Liga ihresgleichen sucht. Acht Gelb-Rote und vier Rote Karten bei bislang 22 Saisonauftritten spotten jedes Kommentars.

Die Disziplinlosigkeiten fallen in der heißen Saisonphase erneut ganz besonders auf: Nur in einer der letzten fünf Begegnungen gingen die Schwarz-Weißen in voller Stärke vom Feld. Dies hat schwerwiegende Konsequenzen: Aufgrund der überschaubaren Kadergröße, die sich durch die Abmeldungen von Pietro Muto und Dominik Rang kürzlich noch einmal verringert hat, gleicht die Zusammenstellung einer konkurrenzfähigen Anfangsformation für Achim Züll zunehmend einem Balanceakt.

„Die Schlinge um unseren Hals schließt sich immer enger. Ich weiß noch gar nicht, mit welcher Mannschaft ich im nächsten Spiel auflaufen soll“, beklagt der Trainer. Der Coach muss nach wie vor auf Maik Esser und neuerdings auf Artur Mezler (beide Sperre) verzichten.

Der Ärger über den Platzverweis des Letztgenannten, der nach einem Pfiff den Ball einfach weggedroschen hatte, war bei Züll selbst Tage später noch nicht verflogen. Auch die Einstellung mancher Akteure, die aus verschiedensten Gründen Spielen fernbleiben, kritisiert der sportliche Leiter.
„Einige stehen nicht bedingungslos zum Verein, gehen für ihn nicht mehr durch dick und dünn“, bemängelt Achim Züll, der allerdings auf jeden Einzelnen angewiesen ist: „Wenn alles gut geht, stehen mir in Straß 13 Spieler zur Verfügung.“

Für die Partie beim Tabellensiebten hofft er auf eine deutliche Leistungssteigerung seines Torhüters Pierre Fromm, der jüngst einen rabenschwarzen Nachmittag erwischte und gleich mehrfach danebengriff. „Seine Aussetzer haben uns bereits viele Punkte gekostet, er ist momentan einfach außer Form“, bedauert sein Trainer, der Fromm allerdings keine Pause gönnen kann. Denn Vertreter Lukas Floß ist mit einer gebrochenen Hand weiterhin zur Teilnahmslosigkeit verurteilt.

Mit verletzten Keepern – aktuell fallen mit Stefan Kühlborn und Tim Welter die erste und die zweite Option aus – kennt sich Zülls Kollege Paul Esser ebenso aus wie mit Abstiegssorgen. Diese teilt der SC Germania Erftstadt-Lechenich mit den Nierfeldern. „Meine Mannschaft ist darauf eingerichtet, dass es für uns auch bis zum letzten Spieltag gehen kann“, bekräftigt der Übungsleiter vor dem Auswärtsspiel beim TSV Hertha Walheim.

Esser ist guter Dinge, dort wieder auf Sebastian Kaiser zurückgreifen zu können, der den Offensivambitionen der Gäste sicherlich mehr Geltung verschaffen würde. „Gegen Kohlscheid war die Enttäuschung groß, weil wir einen Big Point nicht genutzt und kein gutes Spiel abgeliefert haben. Doch wir sind dazu in der Lage, uns mit dem Gegner zu steigern“, glaubt der Coach der Schwarz-Gelben.
Die Germania war nach drei Partien innerhalb von nur acht Tagen zuletzt an ihre körperliche Grenze gestoßen und kann jetzt kräftemäßig aufgetankt in die entscheidenden Duelle starten.



Aufrufe: 021.4.2017, 06:30 Uhr
KSTA-KR/Markus BrackhagenAutor