2024-03-18T14:48:53.228Z

Ligabericht
Der SV Schwaig (in rot) unterlag den Hallertauern mit 1:3 und verpasste den Aufstieg. Fotos: Rutrecht
Der SV Schwaig (in rot) unterlag den Hallertauern mit 1:3 und verpasste den Aufstieg. Fotos: Rutrecht

Schwaiger Aufstiegsfluch hält weiter an

Im letzten Spiel um einen Kreisklassen-Platz verliert der SV gegen Sandelzhausen mit 1:3. Die Hallertauer sind jetzt oben.

„Ich bin Game over“, schnaufte Schwaigs Spielertrainer Johann Schmidtner und traf damit auch das Schicksal seines Vereins. Der SV unterlag im allerletzten Relegationsspiel in der Region Kelheim dem TSV Sandelzhausen mit 1:3 (1:1) und muss mindestens ein weiteres Jahr auf den Aufstieg in die Kreisklasse warten. Die Hallertauer, Vizemeister der A-Klasse Hallertau, dagegen schaffen den Sprung aus der A-Klasse nach oben. Rund 1000 Fans sahen in Wildenberg eine Fußballschlacht um den Aufstieg.

„Wir haben gekämpft und alles gegeben. Aber drei Relegationsspiele binnen gut einer Woche machen jeden fertig. Wir sind Amateure, keine Profis“, stöhnte Schmidtner, dessen rechter Oberschenkel unter Tapverbänden dunkelblau bis schwarz durchschimmerte. „Der Kampf ging hin und her, wir mussten lange Wege gehen“, pflichtete Sandelzhausens Spielmacher Andreas Blattner bei. „Wir hatten die besseren Chancen und deshalb geht der Sieg in Ordnung.“



SV-Führung hält nur zehn Minuten

Zu den Klängen aus „Fluch der Karibik“ betraten die beiden Teams vor einer tollen Kulisse den Wildenberger Rasen. Die erste Chance „enterten“ die Schwaiger durch Thomas Paulus (2.), der den Kasten ebenso wenig traf wie TSV-Spieler Markus Eder (4.) auf der gegenüberliegenden Seite. Nach nur acht Minuten lag der Ball aber im Netz – Schwaig hatte getroffen. Nach einem Einwurf flankte Maximilian Döring ins Zentrum, wo Stefan Brigl mit Freiheit und Überblick vollendete. Auf die Führung antwortete Sandelzhausen mit stürmischen Angriffen, der A-Klasse-Kelheim-Vizemeister Schwaig ließ sich hinten reindrängen. Ansätze zu Kontern versandeten. „Ned scho wieda…“, reagierte ein SV-Kicker abwinkend auf einen langen Ball. Die Hallertauer setzten zu einer Eckenserie an, in der SV-Keeper Thomas Bieschke den Überblick behielt.


Körner fehlen – bis zum Endspurt

Beim Ausgleich von Markus Eder (18.) war er machtlos. Sandelzhausens Georg Hofmann drang in den Strafraum ein, im Zweikampf ging er zu Boden, doch zurecht gab es keinen Elfmeterpfiff des guten Schiris Thomas Berg. Aber das Leder spritzte zu Eder, der es halbvolley mit dem Außenrist in den Winkel pfefferte. Es war alles wieder auf Anfang. Das hätte sich fast rasch wieder geändert, als Max Michels nach einer Ecke seinen eigenen Torwart Bieschke aus kurzer Distanz prüfte, der Schlussmann aber parierte. Die Chance auf die erneute Schwaiger Führung hatte Stephan Döring (35.), der aus spitzem Winkel mit einem satten Schuss das Kreuzeck traf. „Wenn ich den reinmach’, geht die Kiste vielleicht anders aus.“ Auf der anderen Seite schlenzte Eder (38.) den Ball knapp vorbei. Eine Minute später forderte Schwaig einen Elfmeter nach einem Laufduell, bei dem Andre Bräuning zu Boden ging.

Im zweiten Durchgang wurden die Beine sichtlich schwerer. Klare Möglichkeiten gab es lange keine, schon nach einer Stunde griffen die ersten Spieler mit leichten Krämpfen an ihre Muskeln. Eine gute Viertelstunde vor Schluss nahm die Partie wieder Fahrt auf. Eder (72.) läutete diese Phase ein. Und er war es auch, der Sandelzhausen mit einem klugen Diagonalpass auf die Siegerstraße brachte. Schwaigs Defensive war nicht im Bilde, Eric Vogelreuter (74.) stürmte auf Torwart Bieschke zu und traf zum 2:1.


„Dann eben im nächsten Jahr“

Schwaig musste den Druck erhöhen und hatte drei gute Freistoßchancen; die erste zwang TSV-Keeper Patrick Prückelmeier zu einem starken Reflex. Noch einmal reklamierte der SV Elfmeter, als Stephan Döring gegen Prückelmeier in einen Zweikampf um den Ball ging, aber der Torhüter boxte das Leder korrekt weg. In den Schwaiger Sturmlauf hinein pflückte Eder einen unpräzisen Ball herunter, gab an die Seite auf Vogelreuter, der seinen Mitspieler im Doppelpass bediente und Eder (90.) setzte das 3:1 drauf. „Wir hatten zu wenig Durchschlagskraft“, mochte Schwaigs scheidender Coach Schmidtner nicht alles auf die Kraft schieben. Stephan Döring gab entschlossen aus: „Nächstes Jahr packen wir es.“ Schwaig scheiterte am Pfingstmontag binnen vier Jahren zum dritten Mal in der Relegation.

Aufrufe: 05.6.2017, 22:00 Uhr
Martin RutrechtAutor